Die Stunde der Revanche – Christa Dangl erhielt Ehrenbecher der Stadt

15.07.2011

„Bei 18 von 22 Hanswurstiaden wurden die Salzburger PolitikerInnen am Rupertikirtag von Christa und Agilo Dangl durch den Kakao gezogen – nie verletzend, immer lustig. Und es traf immer alle – insofern war das ja gerecht. Aber heute – heute ist die Stunde der Revanche!“ Begleitet vom Lachen der Gäste holte Bürgermeister Heinz Schaden am Freitag, 15. Juli 2011, die Salzburger Schauspielerin Christa Dangl in seinen Amtsräumen im Schloss Mirabell vor den „Vorhang“ und überreichte ihr „für ihre Verdienste um das kulturelle Leben in der Stadt Salzburg“ den Ehrenbecher der Landeshauptstadt Salzburg.

Es sei ihm ein großes persönliches Bedürfnis und freue ihn ganz besonders, Christa Dangl für ein halbes Jahrhundert intensives Theaterleben, für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Leistungen zu ehren. „In Salzburg gibt es kaum eine Kulturinstitution, bei der Sie nicht dabei waren. Und Sie sind auch immer zu jenen gegangen, die nicht zu Ihnen kommen konnten: zu den betagten Menschen in den Seniorenheimen, aber auch zu den Kleinen in den Kindergärten“, so der Bürgermeister in seiner Laudatio: „Sie haben stets das Theater zu den Menschen gebracht und zugänglich gemacht!“

Bürgermeister Schaden vergaß nicht, den am Erfolg beteiligten Gatten Agilo zu erwähnen, wogegen Christa Dangl lachend Protest einlegte: „Ich war bei so vielen Ehrungen meines Mannes dabei. Da hieß es immer, ein kleines Stück gehöre natürlich auch der Frau. Aber heute ist es umgekehrt: Diese schöne Ehrung der Stadt Salzburg ist für mich bestimmt - wobei ein kleines Stück natürlich auch meinem Mann gehört! Ich danke Ihnen allen dafür und freue mich sehr über diese Anerkennung!“

Die gebürtige Salzburgerin und gelernte Bilanzbuchhalterin feierte kürzlich ihr 50. Bühnenjubiläum. 1972 gründete sie mit ihrem Mann Agilo Dangl die Schauspielgruppe „Karawane“, 1995 startete das „Stern-Theater“ im Sternbräu an der Griesgasse, wo im Lauf der Jahre 26 Produktionen Premiere hatten.

Nach der Schauspielprüfung 1980 in München arbeitete Christa Dangl auch beim professionellen Theater, so beim Salzburger Straßentheater von Oskar Fritz Schuh und zehn Jahre beim Fest in Hellbrunn. Dazu kamen verschiedene Rollen bei Film und Fernsehen. In Salzburg trat Christa Dangl unter anderem zehn Jahre lang beim Salzburger Adventsingen im Großen Festspielhaus auf und wirkte viele Jahre bei der Adventreihe „A b´sondere Zeit“ mit. Schauspielerische Einsätze folgten zudem beim „Jedermann“ der Hinterwinkler Kulturbühne, 22 Jahre lang bei der Eröffnung des Rupertikirtag als weibliches Pendant von Hanswurst Agilo Dangl und bei den Hanswurst-Spielen im Lungau.

Bei der Karawane Salzburg war und ist Christa Dangl stets die „gute Seele“, organisiert die Aufführungen und übernimmt die behördlichen Verhandlungen. Zu ihren Agenden zählten auch die Bearbeitung vieler Stücke und die Öffentlichkeitsarbeit. „Das Dangl-Projekt“ ist ein Theaterstück, das Christa Dangl zusammen mit ihrem Mann Agilo und Sohn Michael geschrieben hat: „…denn das Glück ist immer da“. Mehr als 4.000 Vorstellungen standen die Dangls inzwischen auf der Bühne. Und auch für 2012 sind bereits zwei Premieren an deutschen Theatern geplant.

Gabriele Strobl-Schilcher