Neue „Spürnasenecke“ im Kindergarten Maxglan
Eine „Spürnasenecke“, das ist ein Labor für den Kindergarten, in dem die Kleinsten ihrem natürlichen Forscherdrang freien Lauf lassen können. So sollen Kinder spielerisch mit den Naturwissenschaften vertraut gemacht werden. In sieben Kindergärten im Bundesland Salzburg erfreut sich das Projekt seit längerem großer Beliebtheit. Am Freitag, 12. April 2013, eröffneten die Stadt Salzburg und die Firma Tecan im Kindergarten Maxglan die erste „Spürnasenecke“ in einem städtischen Kindergarten.
Die Waldtage im Kindergarten Maxglan sind schon jetzt ein besonderes Erlebnis für die Kleinen. In der Spürnasenecke erfahren die Kinder aber noch mehr über den Wald, in dem sie so gern herumtollen. Sie können etwa die kleinen Tiere des Waldbodens mit speziellen Lupen betrachten oder lernen, wie man aus den gesammelten Tannenzapfen kleine Wetterstationen baut – weil diese ihre Schuppen je nach Luftfeuchtigkeit öffnen oder schließen.
Spielerisches Experimentieren fördert Entwicklung
„Es gibt gute Gründe das naturwissenschaftliche Interesse schon ab dem Kindergarten zu fördern: Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie sind kleine Forscher und Erfinder“, so der für die Kindergärten der Stadt Salzburg ressortzuständige Bürgermeister-Stellvertreter Dr. Martin Panosch. Vorschulkinder haben ein spontanes Interesse an Naturphänomenen und am Experimentieren. Es befriedigt die natürliche Neugier und den Handlungsdrang der Kleinen. Das spielerische Experimentieren trägt zur kognitiven, feinmotorischen und sprachlichen Entwicklung bei. Panosch: „Das spielerische Interesse der Kinder an Umwelt, Natur und Technik wollen wir mit dem neuen Projekt gezielt aufgreifen und fördern.“
Hinter der Initiative der Spürnasenecke stehen AHS-Lehrerin Bernadette Unger und BHS-Lehrer Konrad Steiner, die dafür eng mit dem Grödiger Medizintechnik-Unternehmen Tecan kooperieren. Seit dem vergangenen Jahr verstärkt außerdem der berufserfahrene und mittlerweile pensionierte Chemiker Gunther Seidl das Team.
Bei der Zusammenstellung des Experimentier-Handbuchs wurde besonderes Gewicht auf Naturbeobachtung und den respektvollen Umgang mit Lebewesen gelegt. Eine ganze Reihe von Versuchen beschäftigt sich mit nachhaltiger Energiegewinnung. Andere Experimente betreffen etwa Magnetismus, Elektrostatik und Aggregatzustände. Bei der Auswahl und Aufbereitung der Experimente haben die Autoren auf mehrere pädagogische Studien zurückgegriffen.
Ängste vor Naturwissenschaft abbauen – besonders bei Mädchen
Dem „Spürnasen“-Team ist es wichtig, dass unsere Kinder früh mit den Naturwissenschaften vertraut gemacht werden. Die Hemmschwelle, naturwissenschaftliche Berufe zu ergreifen, soll sinken – besonders für Mädchen. Nach wie vor interessieren sie sich weniger für Berufe aus Naturwissenschaft und Technik als die Buben. „Durch das ungezwungene Forschen schon im Vorschulalter, wo sich Mädchen und Buben gleichermaßen für Natur und Technik interessieren, sollen entsprechende Vorurteile erst gar nicht entstehen“, erklärt Bernadette Unger. „Nie mehr später im Leben lernt man so wie als Kind“, fügt Gunther Seidl hinzu. Man müsse die Ängste vor den Naturwissenschaften schon in der Kindheit abbauen.
Im Kindergarten Maxglan herrscht große Freude über die „Spürnasenecke“. Die Neugierde der Kinder sei tatsächlich immens, erklärt Kindergärtnerin Claudia Probst, und oft seien ihre Fragen auch für Erwachsene gar nicht so einfach zu beantworten. „Ein Experiment sagt mitunter mehr als tausend Worte“, ist Probst überzeugt. Und der Lerneffekt sei erfahrungsgemäß dann am größten, wenn es etwas „zum Angreifen und Anschauen gibt“.
Finanziert werden die Materialien und Möbel für die „Spürnasenecke“ im Kindergarten Maxglan von der Stadt Salzburg sowie von der Medizintechnik-Firma Tecan. Das international renommierte Unternehmen entwickelt produziert High-Tech-Analysegeräte und treibt damit die weltweite Gesundheitsforschung voran. Für Geschäftsführer Dr. Michael Reiter ist die „Spürnasenecke“ auch eine Investition in die Zukunft: „Die neugierigen Spürnasen von heute sind die leidenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von morgen.“
Rückfragen:
Dr. Jürgen Wulff-Gegenbaur
Pressesprecher Vizebürgermeister Dr. Martin Panosch
Büro: 8072 – 2941
Mobil: 0664 / 85 31 770

Sabine Möseneder