Die Augen vor Menschenhandel nicht verschließen/Maßnahmen in Salzburg
Der 18. Oktober ist der europäische Tag gegen Menschenhandel. Menschenhandel als Form der schweren Menschenrechtsverletzung darf nicht geduldet werden. „Menschenhandel macht auch vor Salzburg nicht halt, es ist daher wichtig auch auf Ebene der Stadt Maßnahmen zu setzen“, betont Frauenbeauftragte Alexandra Schmidt. „Besonders oft sind Frauen Opfer von Menschenhändlern und werden sexuell ausgebeutet. Salzburg ist durch die Grenzlage für SexarbeiterInnen und BetreiberInnen interessant. Es besteht daher eine vergleichsweise hohe Dichte an Betrieben.“ Es sei wichtig, „zwischen selbstbestimmter Sexarbeit und Menschenhandel bzw. Sexsklaverei klar zu trennen“, so Schmidt weiter.
„Menschenhandel hat Betroffene in vielen Bereichen: Gastronomie, Haushalte, Bau und Gesundheitswesen usw. Betroffen sind Kinder, Frauen und Männer, die in andere Staaten geschleust werden und in irregulären und menschenverachtenden Umständen leben und arbeiten“, betont Daiva Döring, Integrationsbeauftragte der Stadt Salzburg und Mitglied beim „Runden Tisch Menschenrechte“ der Stadt.
Sowohl vom Frauenbüro als auch vom Integrationsbüro werden Projekte in der Stadt Salzburg unterstützt, die auch Menschenhandel thematisieren.
Zur Sensibilisierung der BetreiberInnen der Etablissements und der Kunden (Freier) in Bezug auf Menschenhandel hat der „Runde Tisch Menschenrechte“ mit dem Projekt „Pia“ des Vereins „Frau und Arbeit“ eine Kampagne gegen den Menschenhandel gestartet. Bei einer Hotline können Freier vermutete Fälle von Menschenhandel melden. Darüber hinaus wurde in Gesprächen mit den BetreiberInnen über das Thema Menschenhandel informiert.
Das Frauenbüro fördert auch das Projekt „Pia“ des Vereins „Frau und Arbeit“, wo SexarbeiterInnen Beratung und Unterstützung finden. Die Erfahrungen im Rahmen des Projektes „Pia“ zeigen, dass einerseits die SexarbeiterInnen kaum Informationen über ihre rechtliche Situation und ihre Rechte gegenüber KundInnen und BetreiberInnen haben. Andererseits zeigen Erfahrungen in anderen europäischen Städten, dass sich bessere Arbeitsbedingungen für SexarbeiterInnen vor allem durch eine Sensibilisierung der KundInnen und BetreiberInnen in der Sexbranche realisieren lassen. Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen gibt es Workshops zum Empowerment von SexarbeiterInnen.
Rückfragen:
Mag.a Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg, Tel.: 0662/8072-2044
Mag.a Daiva Döring, Integrationsbeauftragte der Stadt Salzburg,
Tel.: 0662/8072-2296, 0664 8072 1 2296
Johannes Greifeneder