90 Gäste blickten gespannt hinter die Kulissen der Festspielhäuser
Der vierte Stadtspaziergang dieses Jahres am 25. Oktober führte in die großartigen Salzburger Festspielhäuser. Dass auch dieses Ziel wieder gut gewählt war, bewiesen die rund 90 StadtspaziergängerInnen, die sich am traditionellen Treffpunkt im Innenhof des Schlosses Mirabell um Anja Hagenauer (Integrationsbüro der Stadt) und Pavo Janjic-Baumgartner (Obmann des Integrations-Vereins IKUBIK) scharten. Denn nicht nur über die Festspielhäuser, sondern auch über zahlreiche Details am Weg dorthin war von den beiden viel zu erfahren. So etwa, dass das Schloss Mirabell ursprünglich außerhalb der Stadt lag und Schloss Altenau hieß, dass hier ein griechischer König geboren wurde und dass es hier einmal Gemeindewohnungen gab….
Die Bergputzer, die es nur bei uns gibt, die Salzach, die erst seit wenigen Jahrzehnten grün ist und einstmals viel Müll inklusive Fäkalien aufnehmen musste, die Griesgasse ohne Autos, die Kollegienkirche mit Furtwänglerpark und Ginkobaum, über all das hörten die neu zugezogenen und alteingessenen SalzburgerInnen auf dem Weg in den weltberühmten Kulturtempel. Dort, im Faistauerfoyer mit dem berühmten Fresko, übernahm schließlich Christian Pflugbeil, Chef des Publikumsdienstes der Salzburger Festspiele, mit seinem Team die weitere Führung.
Von ihnen war zu erfahren, dass für die Bühne des großen Festspielhauses, die zu den drei größten der Welt gehört, einst 55.000 Kubikmeter Fels aus dem Mönchsberg abgetragen wurden. Teile des Mönchsbergsteins dienen als Säulen im Foyer des großen Hauses. Das Haus für Mozart, anstelle des früheren Kleinen Festspielhauses zum 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart errichtet, ist die jüngste der drei großen Spielstätten im Festspielbezirk.
In der Felsenreitschule, eine der weltweit wohl speziellsten Theaterbühnen, war zu erfahren, dass zum Papstbesuch im Jahr 1988 alle Kirchenglocken eine Stunde geläutet wurden: Die Opernaufführung musste damals eben eine Stunde lang unterbrochen werden. Heute wäre das dank der neuen Dachkonstruktion nicht mehr nötig.
Schließlich durften die SpaziergängerInnen noch den Karl-Böhm-Saal mit seinem zwar schönen, aber martialischen Deckenfresko bewundern und wurden am Ende der Führung auf der Bühne des Hauses für Mozart von Schülerinnen des Musischen Gymnasiums mit einem Streichquartett verabschiedet.
Pavo Janjic-Baumgartner und Anja Hagenauer sind begeistert vom großen Interesse ihrer WegbegleiterInnen und danken dem engagierten Gastgeberteam im Festspielhaus. Sie freuen sich bereits auf den - für heuer letzten - Stadtspaziergang am Freitag, 22. November, ins Rathaus und den Chiemseehof (Ziele für das kommende Jahr werden bereits besprochen).
Die Tour beginnt wieder um 14 Uhr im Hof des Schlosses Mirabell, Mirabellplatz 4, und findet bei jedem Wetter statt. Die Teilnahme ist wie immer frei, Übersetzungshilfe gibt es in mehreren Sprachen. Anmeldungen bitte an: integrationsbuero@stadt-salzburg.at oder Tel. 0662/8072-2046
Gabriele Strobl-Schilcher