Breiter Schulterschluss für Sicherung des Flughafens Salzburg
Über Initiative von Bürgermeister Heinz Schaden und Vizebürgermeister Harry Preuner kam es heute, Mittwoch 27. November, zu einem breiten Schulterschluss zwischen der Stadt Salzburg und VertreterInnen aus Wirtschaft und Tourismus der gesamten Region zugunsten einer ungestörten Zukunft für den Flughafen Salzburg. Einhelliger Tenor: Der Airport ist ein Kernstück der hochwertigen Verkehrsinfrastruktur von Stadt und Land Salzburg, unverzichtbar für den Standort und bedeutender Arbeitgeber. Anlass für die bisher einzigartige „Solidaritäts-Kundgebung“ für den Airport sind bekanntlich Pläne des deutschen Verkehrsministeriums, im Weg über eine „Durchführungsverordnung“ de facto den Anflug zum Flughafen von Norden her zu unterbinden.
Für die Salzburger Festspiele erklärte etwa Heinrich Spängler, dass jeder achte Gast des Festivals und ein Großteil der KünstlerInnen über den Flughafen Salzburg anreisen würden. Der Flughafen sei daher von zentraler Bedeutung – auch und gerade für die hochklassigen Sponsoren der Festspiele. Porsche-Vorstand Alain Favey verwies auf die enorm starke internationale Verflechtung des Standorts Salzburg innerhalb des VW-Konzerns: Von hier aus würden 600 Standorte in 23 Ländern betreut, Führungskräfte, internationale KundInnen und ExpertInnen für diverse konzerninterne supports seien „ständig unterwegs“. Auf eine ähnliche internationale Verankerung wies Hannes Palfinger von der Palfinger AG hin: Der Kranhersteller verkauft seine Produkte in 130 Länder in aller Welt und betreibt international 30 Produktions- und Montagewerke. Palfinger-Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten lösen pro Jahr rund 8000 Flugtickets nach und ab Salzburg.
Andrea Stifter von Vorderegger-Reisen und Erich Egger von der Schmittenhöhenbahn stellten die Bedeutung des Airports für den Tourismus speziell im Pinzgau hin: Die Anreise über den Flughafen München sei keine Alternative, da doppelt so lang wie über den Salzburg-Airport. Über den Flughafen würden daher pro Jahr rund 1,2 Millionen Übernachtungen innergebirg ausgelöst. Ernst Brandstätter von den Bergbahnen Flachau stellte in seinem statement insbesondere auf die überragende Bedeutung einer intakten und leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur für den Tourismus ab. Speziell für den Trend zu Kurz-Urlauben auch im Winterfremdenverkehr sei der Flughafen unverzichtbar. Auch Werner Salmen vom Salzurger Altstadtverband wies auf die bedeutung des Städtetourismus für Salzburg und speziell die Altstadt hin, welcher fundamental auf den Flughafen angewiesen ist.
Der Freilassinger Schotter- und Betonunternehmer Matthias Moosleitner erinnerte an die Rolle des Salzburger Airports als Regionalflughafen auch für das benachbarte Bayern: Die Wirtschaft bis Rosenheim hinaus sei auf den Airport angewiesen, Minister Ramsauer solle in der Causa einlenken, wünscht sich Moosleitner. Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer forderte dringend ein Einschreiten des Bundes. Auch die Euregio müsse sich dringend einschalten, sie dürfe sich nicht auf die Produktion bunter Radfahrpläne beschränken. Und der Grödiger Bürgermeister Richard Hemetsberger, dessen Gemeinde ja ebenfalls als Flughafen-Anrainer betroffen ist, legte ein Bekenntnis zum Airport ab: Allein in seiner Gemeinde gebe es etliche Unternehmen, die sich dezidiert wegen der Nähe zum Flughafen in Grödig angesiedelt haben.
Magistratsdirektor Martin Floss, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens, beleuchtete die drohenden Folgen durch die deutsche Verordnung: Bis zu zwei Drittel des Geschäfts könnten für den Flughafen wegfallen, entsprechend vorsichtig müssten die für die nächsten Jahre geplanten Investitionen für Instandsetzung und technische updates in der Höhe von 70 Millionen Euro angegangen werden. Sollte die Verordnung tatsächlich erlassen werden, müsse auch vorsorglich ein Sozialplan für die MitarbeiterInnen am Airport erstellt werden. AK-Direktor Gerhard Schmidt und Flughafen-Betriebsratsobmann Norbert Gruber stellten daher auch die Rolle des Flughafens als Arbeitgeber dar: Beim Flughafen selbst und bei Unternehmen mit Sitz am Airport würden rund 1500 Menschen Arbeit finden. Auch deshalb sei es dringend geboten, dass sich auch die Bundesregierung zugunsten des Flughafens Salzburg einschalte.

Johannes Greifeneder