Bürgermeister Schaden verlieh Walter Kappacher Wappenmedaille in Gold

28.02.2014

Salzburgs Stadtoberhaupt Heinz Schaden verlieh heute Freitag, 28. Februar 2014, in seinem Amtszimmer im Schloss Mirabell dem Schriftsteller Walter Kappacher die „Wappenmedaille der Landeshauptstadt Salzburg in Gold“. Mit dieser Auszeichnung werden Kappachers Verdienste um die Stadt Salzburg gewürdigt.

„Kappacher hat in einzelgängerischer Konsequenz über Jahrzehnte hinweg ein höchst beachtliches, lange viel zu wenig beachtetes Œuvre geschaffen. Seine leise, musikalische Prosa voll melancholischer Unerbittlichkeit – stets traurig, nie trostlos – klärt uns über uns selbst auf“, lautete die Begründung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt für die Zuerkennung des „Georg-Büchner-Preises“ 2009 an den Salzburger Autor. Und die Wochenzeitung „Die Zeit“ rühmte ihn als „einen der stillen Großen“.

Mit Motorrad-Rennsport geliebäugelt

Walter Kappacher wurde am 24. Oktober 1938 in der Stadt Salzburg geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule erlernte er den Beruf des Motorradmechanikers, war ein begeisterter Biker und liebäugelte mit dem Einstieg in den Rennsport. Nach dem Militärdienst beim Bundesheer interessierte er sich stark für das Theater und begann eine Ausbildung in einer Münchner Schauspielschule, die er wieder abbrach. Das Lesen und Schreiben von Texten rückte in dieser Zeit zunehmend in den Mittelpunkt seiner Beschäftigung. Als Brotberuf wählte er die Tätigkeit als Reisebürokaufmann.

1967 veröffentlichte er erstmals einige Kurzgeschichten in der „Stuttgarter Zeitung“. Acht Jahre später erschien sein Buch „Morgen“. Im Alter von 40 Jahren ließ er sich dann ganz auf das Schreiben ein und versuchte, sich als freier Autor durchzusetzen.

Salzburger Wurzeln - international erfolgreich

Es folgten die Romane „Rosina“, „Silberpfeile“ und „Selina oder das andere Leben“, die Erzählungen „Die irdische Liebe“ und „Wer zuletzt lacht“, außerdem Hörspiele und Drehbücher. Zuletzt kamen der überarbeitete Roman „Der lange Brief“, der Essay „Hellseher sind oft Schwarzseher“ und der Roman „Der Fliegenpalast“ heraus, in dem er sich Hugo von Hofmannsthal widmet, „Land der roten Steine“ und 2013 „Die Amseln von Parsch“. Im vergangenen Jahr erschien auch das erste Buch über ihn - „Walter Kappacher, Person und Werk“ herausgegeben von Manfred Mittermayer und Ulrike Tanzer.

Walter Kappacher zählt neben Thomas Bernhard, Stefan Zweig und Peter Handke zu den international erfolgreichsten Schriftstellern mit biographischen Wurzeln in Salzburg. Er ist Mitglied des Österreichischen P.E.N. Clubs, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Ehrendoktor der Universität Salzburg und erhielt zahlreiche renommierte Literaturpreise, im Jahr 2004 den „Hermann-Lenz-Preis“, 2006 den „Kunstpreis für Literatur des Landes Salzburg“, 2009 den „Georg-Büchner-Preis“ und den internationalen Preis für Kunst und Kultur des Salzburger Kulturfonds. Der Autor ist Mitglied des Österreichischen P.E.N. Clubs, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt und Träger eines Ehrendoktorats.

Wappenmedaille in Gold für Walter Kappacher
Wappenmedaille in Gold für Walter Kappacher

Johannes Greifeneder