Nächste Sternstunde der Menschheit am Donnerstag
Salzburger Schauspielerinnen und Schauspieler lesen aus Stefan Zweigs weltberühmten Miniaturen „Sternstunden der Menschheit“: Episoden, die von außergewöhnlichen, spannenden und entscheidenden Augenblicken der Weltgeschichte. Am kommenden Donnerstag, 27. November 2014 liest die Schauspielerin Dorit Ehlers in der Salzburger Stadtbibliothek "Das erste Wort über den Ozean". Beginn ist um 17 Uhr, Dauer rund 30 Minuten, und der Eintritt ist frei! Keine Anmeldung notwendig.
Das erste Wort über den Ozean wurde nach der Verlegung des ersten Transatlantischen Kabels gesprochen und ist dem New Yorker Kaufmann Cyrus W. Field zu verdanken, der sein ganzes Leben der Sache widmete und am 28. Juli 1858 mit der Verlegung des ersten funktionsfähigen Telegraphenkabels zwischen Neufundland und Irland begann. Zweig beschreibt die vielen technischen Probleme: So nahm allein das Laden des Kabels fünf Monate in Anspruch. Der Segeldampfer „Great Eastern“ legte von 1865 an 4.200 Kilometer des Transatlantikkabels, wobei es einige Zwischenfälle gab. So riss es und ging verloren. Auch wurde das erste fertige Kabel nach wenigen Betriebswochen unbrauchbar, wahrscheinlich auf Grund von Isolationsproblemen.
Mit den „Sternstunden der Menschheit“ feierte Zweig seinen größten Erfolg als Schriftsteller. Davon war der Autor selbst überrascht: Die erste Fassung, die 1927 im Insel-Verlag herauskam, umfasste fünf kurze historische Erzählungen, auf gerade einmal 70 Seiten berichtete Zweig vom Goldrausch in Kalifornien, vom Wettlauf zum Südpol, von Napoleons verlorener Schlacht bei Waterloo, von Dostojewskis Verbannung nach Sibirien und Goethes letztem Liebesabenteuer in Marienbad. Mal um Mal erweiterte er die Sammlung, schließlich enthielt sie zwölf „historische Miniaturen“. Schon zu Lebzeiten des Autors überschritt die Auflage des Buches die Millionenhöhe – und bis heute faszinieren die dramatischen Geschichten.
Sabine Möseneder