Reichenhaller Straße: Inklusion beim Geh- und Radwegbau

07.05.2025
Bessere und sicherere Wege für alle
Der barrierefreie Geh- und Radweg in der Reichenhaller Straße sorgt bei allen beteiligten für viel Freude
V.l.n.r.: Josef Schinwald (Obmann BSVS), Peter Weiser (BSVS), Andrea Kircher (Team Vielfalt), Sozialstadträtin Andrea Brandner, Markus Huber (Straßen- und Brückenamt), Bürgermeister-Stellvertreter Kay-Michael Dankl und Planungsstadträtin Anna Schiester

Bei der Begehung vor Ort waren am Montag, 5. Mai 2025, Vertreter:innen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Salzburg (BSVS), das Team Vielfalt, Bürgermeister-Stellvertreter Kay-Michael Dankl, die Stadträtinnen Andrea Brandner und Anna Schiester sowie Radwegebau-Leiter Markus Huber gemeinsam unter den Regenschirmen versammelt. 
Den neuen, barrierefreien Geh- und Radweg in der Reichenhaller Straße gibt es seit sechs Monaten. Nun galt es herauszufinden, welche baulichen Maßnahmen in der Praxis gut und welche weniger gut funktionieren, um somit bei zukünftigen Projekten noch inklusiver bauen zu können. 

Das Wetter war zwar nicht perfekte für einen Fototermin im Freien, dafür gab es aber hervorragendes Feedback vom BSVS für die Gestaltung des barrierefreien Weges inklusive taktilem Leitsystem: „Dankenswerterweise wurde der BSVS rechtzeitig noch vor der Ausführung der Sanierungsarbeiten in das Projekt eingebunden, sodass alle erforderlichen Maßnahmen zur barrierefreien Nutzung des gegenständlichen Straßenstückes ausführlich besprochen werden konnten. Hervorzuheben ist das verständnisvolle Interesse und die spürbare Bereitschaft aller Verantwortlichen, die für unseren Personenkreis notwendigen Maßnahmen umzusetzen. 
Die örtlichen Gegebenheiten mit zum Teil schrägwinkligen Straßenquerungen und Abzweigungen in Verbindung mit dem parallel zur Straße und zum Teil niveaugleich mit dem Gehsteig geführten Radweg waren durchaus herausfordernd. Die Umsetzung der Sanierungsarbeiten ist aber aus Sicht des BSVS als sehr gelungen zu bezeichnen. Speziell die Trennung des Radweges vom Gehsteig durch den neu eingesetzten abgeschrägten und farblich kontrastierenden Randstein ermöglicht sowohl blinden als auch sehbehinderten Personen die Wahrnehmung jenes Bereiches, der für die sichere Fortbewegung zu Fuß reserviert ist. 
Sinnvoll angebrachte, sowohl taktil als auch optisch wahrnehmbare Leitlinien, Aufmerksamkeitsfelder und Querungshilfen vervollständigen die barrierefreie Adaptierung und ermöglichen dadurch auch die selbständige Nutzung dieses Straßenbereiches. 
Der BSVS bedankt sich für die hervorragende Zusammenarbeit und die gelungene Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen“, stellt Peter Weiser für den BSVS fest. 

Auch Markus Huber zeigt sich erfreut: „Das Fazit ist sehr positiv! Wir wurden auf kleine Hürden aufmerksam gemacht – da werden wir in den nächsten Wochen noch nachbessern!“

„Am Beispiel dieses gelungenen Radwegs sieht man, was möglich ist, wenn die beteiligten Personen – von der Planung bis zur Umsetzung – inklusiv denken und wirklich alle Verkehrsteilnehmer:innen mitnehmen. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement“, so Sozialstadträtin Andrea Brandner
Das Team Vielfalt ergänzt: „Eine inklusive Stadt für Mobilität ist eine Stadt, in der alle Menschen, unabhängig vom Alter, der Behinderung und anderen individuellen Voraussetzungen, gleichberechtigt und selbstbestimmt am Verkehr teilnehmen können. Der Fokus einer inklusiven Stadt liegt immer auf den Menschen. Bei dem Projekt „Reichenhaller Straße“ war das Engagement der Kollegen spürbar und der Blinden- und Sehbehindertenverband war aktiv in den Planungsprozess eingebunden. Das Ergebnis ist umso erfreulicher und kommt allen Salzburgerinnen und Salzburgern zu Gute.“

„Ich fahre jeden Tag mit dem Rad durch die Stadt, teils mit Kind, und weiß, wie herausfordernd manche Strecken sind. Hier in der Reichenhaller Straße ist es gelungen, mehr Platz für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen zu schaffen. Daraus wollen wir als Stadt für zukünftige Bauvorhaben im Radnetz lernen“, so der für die Bauagenden zuständige Bürgermeister- Stellvertreter Kay-Michael Dankl

Planungsstadträtin Anna Schiester fügt hinzu: „Wenn wir wollen, dass mehr Menschen zu Fuß gehen oder Rad fahren, dann müssen Wege so gebaut sein, dass sie wirklich für alle funktionieren – barrierefrei, sicher und gut durchdacht. Genau das ist uns hier gelungen. Und genau so wollen wir als Stadt weiterarbeiten.“

Bessere Wege für alle
In diesem Jahr folgen noch einige Verbesserungsmaßnahmen für den Rad- und Fußverkehr in der Stadt, beispielsweise in der Franz-Josef-Straße. Diese wird mithilfe eines Beteiligungsprozesses neu gestaltet. Auch hier gab es bereits mit dem Blinden- und Sehverband und Rollstuhlfahrer:innen eigens organisierte Begehungen – zusammen mit dem Team Vielfalt und dem Straßen- und Brückenamt. Nur gemeinsam ist es möglich, Wege so zu bauen, dass diese auch für alle ohne Gefahrenstellen nutzbar sind. 
„Gebaut und geplant werden sollte nach einem Zitat von Mahatma Gandhi ,Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt‘“, ergänzt Markus Huber.  

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