Hilfe für Behinderte (17): Sozialmedizinischer Dienst

01.04.1996

Hilfe für Behinderte (17): Sozialmedizinischer Dienst

 

 

Menschen mit Behinderung haben wie jeder andere auch das Recht auf Führung eines individuellen, gleichwertigen und möglichst unabhängigen Lebens integriert in die Gesellschaft. Um die nicht immer einfache Umsetzung dieses im Salzburger Behindertengesetz festgeschriebenen Rechts kümmern sich u.a. die MitarbeiterInnen der Behindertenbetreuungs- und beratungsstelle des Sozialmedizinischen Dienstes (SMD) der Salzburger Landesregierung.

 

Immer wieder zeigt sich dabei, wie wichtig und zielführend bei der Betreuung behinderter Menschen die Vernetzung verschiedenster Einrichtungen ist. Derzeit betreuen fünf praktische Ärztinnen und ein Arzt rund 2.200 PatientInnen im ganzen Bundesland, etwa 720 davon in der Stadt Salzburg. Ihre Hilfe und Unterstützung beginnt bereits ab dem Zeitpunkt der Geburt eines behinderten Kindes.

Hausbesuche erleichtern die Erfassung aller Bedürfnisse von schwer Behinderten bzw. behinderten Kindern. Welche Unterstützung brauchen diese jungen Menschen und Erwachsenen, welche Schule ist geeignet, welcher geschützte Arbeitsplatz kann empfohlen werden, könnte eine Umschulung Erfolg bringen, welche finanziellen Unterstützungen kann der behinderte Mensch erhalten, wo findet sich eine geeignete Wohnung?

 

Fragen wie diese werden u.a. mit Fachleuten der Rehabilitations-Abteilung des Arbeitsmarktservice, der Lebenshilfe, des Vereins "Arbeit für Behinderte", der Geschützten Werkstätten und der Berufsvorschulungszentren Schloß Oberrain und St. Gilgen diskutiert, gemeinsam werden individuelle Vorschläge ausgearbeitet und den Behinderten und ihren Familien zur Auswahl angeboten. Besonders wichtig ist auch die Zusammenarbeit der Behindertenbetreuung des SMD mit Bezirkshauptmannschaften, Bundessozialamt und Sozialamt für die Realisierung der im Behindertengesetz festgelegten Ansprüche, wobei auch die Versicherungsträger bei Bedarf mit eingebunden werden.

 

Aber bei weitem nicht nur körperlich behinderte Menschen kommen zum SMD. Immer häufiger suchen Menschen mit psychischen Problemen bei den ÄrztInnen Hilfe, viele davon werden vom Arbeitsmarktservice geschickt. "Behinderung ist nicht immer sichtbar. Viele kommen mit dem Leben nicht mehr zurecht, sie leiden massiv unter psychischem Druck und werden dadurch auch körperlich krank", weiß die Behinderten-Hauptbetreuerin für den Stadtbereich, Dr. Elisabeth Hofinger, aus Erfahrung. Ihre Zusatzausbildung in Psychosomatik und Psychotherapie ist hier von großem Vorteil.

Der größte Vorteil aber ist die gute Zusammenarbeit aller Fachstellen und Einrichtungen - ein Weg, der die gute Betreuung behinderter Menschen garantiert.

 

Kontakt Stadt Salzburg (zu Amtszeiten der Landesregierung):

Dr. Gertraud Hintschich (A - Hi 8042/2719) und

Dr. Elisabeth Hofinger (Hj - Z 8042/2321).

Presseinformation vom 01.01.1996

 

MD01 - Service und Information