Bürgermeister verlieh Bürgerbriefe an 20 verdiente Persönlichkeiten
Bürgermeister verlieh Bürgerbriefe an 20 verdiente Persönlichkeiten
Sondersitzung des Gemeinderates - Ehrung im Marmorsaal
Heute Donnerstag, 4. März, überreichte Bürgermeister Dr. Josef Dechant im Rahmen einer Sondersitzung des Gemeinderates im Marmorsaal den Bürgerbrief der Landeshauptstadt Salzburg an 20 verdiente Persönlichkeiten der Stadt Salzburg. Geehrt wurden diese u.a. für langjährige, verdienstvolle Tätigkeiten im öffentlichen Leben, verdienstvolle Mitarbeit auf sozialem Gebiet sowie Verdienste auf dem Gebiet des Erziehungs- und Volksbildungswesens.
"Sie alle haben, wo sie standen, weit mehr als das Erwartbare geleistet. Sie haben nicht in den Chor der ewig Unzufriedenen eingestimmt sondern es eher mit Robert Musil gehalten, von dem der bedenkenswerte Satz stammt: "Man kann seiner eigenen Zeit nicht böse sein, ohne selbst Schaden zu nehmen," führte Dr. Dechant aus. Und weiter: "Lange bevor das positive Denken eine psychologische Mode wurde, haben Sie positives Engagement in Ihrem Handeln verwirklicht und damit unser Gemeinwesen menschlicher, sensibler, bewußter, sicherer, solidarischer, reicher und bunter gemacht. Den Ehrentitel Bürger", den ich Ihnen heute auf Beschluß des Stadtsenates verbrieft überreichen darf, haben Sie sich durch Ihr Wirken längst selbst erworben. Ohne Menschen wie Sie wäre kein Staat zu machen." (die Rede des Bürgermeisters liegt im Wortlaut bei).
Namens der Geehrten dankte ORF-Generaldirektor i.R. Gerd Bacher mit durchaus kritischen Worten und persönlichen Ansichten zur Entwicklung Salzburgs "für das bekundete freundliche Urteil, daß wir uns um Salzburg verdient gemacht hätten." Es sei nie zu spät, sich der Gnade des Ortes und des Ererbten würdig zu erweisen - wenn schon aus keinem anderen Grund als aus purem Egoismus. Liebe schließe Kritik nicht aus, umgekehrt ersetze Kritik nicht die Eigenverantwortung, appellierte Bacher an jene, die vermeinen, zu wissen, was alles besser und anders zu machen wäre. "Obwohl sie im gleichen Atemzug fest davon überzeugt sind, daß ihnen dieses Weltkulturerbe zustehe und sie kaum anderswo lieber leben würden."
Folgende Persönlichkeiten erhielten den Bürgerbrief:
Professor Gretl Aicher (19.7.1928):
führt in dritter Generation das Salzburger Marionettenheater und hat sich als "Botschafterin Salzburgs" weltweit große Verdienste erworben.
ORF-Generalintendant i. R. Gerd Bacher (18.11.1925):
ist einer der erfolgreichsten Publizisten, die aus Salzburg hervorgegangen sind und in Salzburg gewirkt haben. Seine Karriere ist selbst in europäisch vergleichender Betrachtungsweise einmalig: Bacher war Pressejournalist, Zeitungsgründer, Chefredakteur, Buchverleger, Politikberater, Zeitungs-Verlagsdirektor, Zeitungsherausgeber sowie Generalintendant des Österreichischen Rundfunkes.
Hofrat Dr. Franz Bauer (5.07.1917):
war stellvertretender Landesamtsdirektor und 30 Jahre Präsident der ARBÖ-Landesorganisation Salzburg. Besonderes Anliegen: die Errichtung von Prüfzentren in Stadt und Land. Weitere große Verdienste um den Motor- und Radsport in Salzburg.
Hofrat O.Hprof. Dr. Günther Bauer (12.10.1928):
große Verdienste um die Hochschule Mozarteum. Als Leiter des Institutes für Spielforschung und Spielpädagogik hat er Salzburg als Stätte der Spielforschung international sehr bekannt gemacht.
Ingenieur Mag. Franz Bubendorfer (24.4.1928):
war langjährig Fachlehrer an der Landwirtschaftlichen Schule in Klessheim und in den vergangenen 10 Jahren auch Fachinspektor für die allgemeinbildenden Gegenstände an den Land- und Forstwirtschaftlichen Fachschulen des Landes Salzburg. Seit 1995 ist er Mitglied des Kuratoriums des Vereines "Salzburger Tiergarten Hellbrunn".
Oberamtsrat Anton Eder (26.3.1926)
jahrelang ehrenamtlicher Funktionär des Salzburger Landeskriegsopferverbandes und der Landesleitung und maßgebend an der Betreuung der Kriegsopfer- und Hinterbliebenen beteiligt, die in der Stadt Salzburg einen Personenkreis von rund 1.000 älteren und zum Großteil behinderten Personen umfassen.
Abteilungsinspektor i.R. Armin Fallwickl (28.4.1929):
war in fast allen Polizeiwachzimmern inkl. Polizeigefangenenhaus in der Funkleitstelle und im Permanenzdienst eingesetzt. Er versah jahrelang als Dienstführender der Sicherheitswache in der Funkleitstelle seinen Dienst. Besondere Verdienste hat er sich um die Salzburger Polizeimusik erworben, der er über 40 Jahre angehörte. Ebenso ist er im Blasmusikverband Salzburg Stadt aktiv tätig.
Hofrat, OsanR, Medizinalrat, Dr. Franz Fink (30.09.1921):
ist Vertrauensarzt bei den Salzburger Festspielen, dem Landestheater und der Internationalen Stiftung Mozarteum. Durch seine vielfach ehrenamtlichen Tätigkeiten (u.a. ehrenamtlicher Schul- und Hausarzt am Privatgymnasium Borromäum) hat er sich um die Stadt Salzburg verdient gemacht.
Emil Frosch (4.7.1927):
hat sich durch bereits nahezu drei Jahrzehnte ehrenamtliches Engagement in der Fischerinnung in Liefering große Verdienste um die Erhaltung und den Ausbau der Fischwässer der Peter-Pfenninger-Schenkung Liefering erworben.
Herta Graf (10.4.1929):
große Verdienste um die Senioren der Stadt Salzburg. Ihrer Initiative ist es zu verdanken, daß ein "Oma-Dienst" in Salzburg-Lehen aufgebaut werden konnte.
Abteilungsinspektor i.R. Karl Haslinger (2.1.1929):
versah vorerst seinen Dienst im Wachzimmer "Mirabell" und war anschließend erster Wachzimmerkommandant im Wachzimmer Rathaus. Als Dienstführer im Polizeigefangenenhaus war er von 1981 bis 1984 tätig. Ab 1984 versah er als Dauerdienstbeamter bei der Bundespolizeidirektion in Salzburg seinen Dienst.
Tischlermeister Rudolph Klehr (25.2.1908):
betrieb bis zu seiner Pensionierung 1973 eine Tischlerwerkstätte in der Stadt Salzburg. Er ist Mitglied des Salzburger Stadtvereines und hat sich sehr große Verdienste um die Geschichte der Stadt Salzburg erworben. Seine Bücher über die Linzergasse, Steingasse, Getreidegasse und Gstättengasse lassen "das alte Salzburg" wieder erstehen.
Direktor Erich Komposch (25.2.1928):
besondere Verdienste um das Salzburger Brauchtum (Volkstanzen) und um die Jugendarbeit bei den Pfadfindern Salzburgs. Er betrieb dort aktive Ausbildungsarbeit und ist derzeit noch als Instrukteur tätig. Im Österreichischen Kameradschaftsbund ist er Bezirksobmann und Präsidiumsmitglied sowie Vizepräsident des Landesverbandes Salzburg.
BM a.D., LH-Stv. a.D., Dr. Herbert Moritz (30.03.1927):
war zunächst als Journalist in Salzburg tätig. Als Landeshauptmann-Stellvertreter und Bundesminister hat er sich besonders um die kulturellen und sportlichen Belange verdient gemacht. Ein besonderes Anliegen waren Ihm die Salzburger Festspiele.
Hermann Pöttinger (1.10.1930).
Seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der Fischerinnung - Liefering tätig. Er hat sich große Verdienste um die Erhaltung und den Ausbau der Fischgewässer der Peter-Pfenninger-Schenkung Liefering erworben.
Johann Radauer (24.12.1934):
Gründungsmitglied und erster Obmann der "Waldpflegegemeinschaft Gaisberg". Er hat sich für die Erhaltung und die naturgemäße Bewirtschaftung des Gaisbergwaldes sehr engagiert. Ihm ist es zu verdanken, daß sich der schlechte Zustand des Gaisbergwaldes in den letzten Jahren wesentlich verbessert hat.
Gerhard Albert Heinrich Schmidt (17.12.1915):
hat sich um den Salzburger Verband der Gehörlosen große Verdienste erworben. Er war Gemeinschaftsleiter und ab 1960 langjähriger Landesverbandsleiter dieser Institution. Auf seine Initiative hin wurde das wunderschöne "Kulturzentrum der Salzburger Gehörlosen" in Salzburg - Itzling gebaut.
Chefredakteur i.R. Ernst Wachalovsky (25.2.1927):
war jahrzehntelang Chefredakteur im Info-Z der Landeshauptstadt Salzburg. Darüber hinaus ist er langjähriger Pressereferent des Salzburger Kameradschaftsbundes und Mitglied des Präsidiums des Zivilschutzverbandes Salzburg.
Diplom-Volkswirt Dr. Kurt Weinkamer (1.9.1926):
wirkt seit mehr als 30 Jahren selbstlos und unentgeltlich als Verwalter für die Gesellschaft der Salzburger Landeskunde. Ebenso ist er für die finanziellen Belange dieser Institution verantwortlich.
Dr. Eduard Würzburger (30.4.1934):
hat sich große Verdienste auf dem Gebiet des Bildungswesens, der Betriebsberatung und des Ausstellungswesen erworben. Besondere Verdienste hat er sich um die Errichtung und Fertigstellung des Neubaues des Wirtschaftsförderungsinstitutes Salzburg erworben.
Sie alle legten vor dem Bürgermeister das Gelöbnis ab, das Wohl der Stadt Salzburg in jeder Weise zu fördern. Sonderrechte und -verpflichtungen sind mit dem Bürgerbrief nicht verbunden.
MD01 - Service und Information