8.300 Kunden bewerten Anonym die Verwaltung
8300 Kunden Bewerteten anonym die
Verwaltung:
Note 1,5 für Unternehmen Magistrat
Salzburg
Kundenbefragung 2000: Viele Wünsche realisiert
"Die gute
Durchschnittsnote von 1,5 zeigt, dass die Kunden, die direkt mit den
verschiedenen Dienststellen des Unternehmens Magistrat Salzburg zu tun haben,
offensichtlich mit unseren Leistungen zufrieden sind", fasste
Bürgermeister Dr. Heinz Schaden bei einem Pressegespräch am Mittwoch, 14.
Februar, die Ergebnisse der großen Kundenbefragung 2000 zusammen. Die
zahlreichen Maßnahmen, welche die Stadtverwaltung in den letzten Jahren in
ihrem Bemühen um Kundenorientierung gesetzt hat, zeigten offensichtlich
Wirkung.
Auch die Tatsache, dass
von rund 32.000 ausgegebenen Fragebögen über 8.300 ( Rücklauf 25 Prozent)
beantwortet wurden, unterstreiche, dass die Kunden das Angebot des Magistrats
zum Dialog ernst nähmen und nützten.
Drei Umstände - so Schaden
- unterscheiden diese Befragung entscheidend von ähnlichen Erhebungen in Österreich:
·
Die Kunden konnten nicht nur Ihre Meinung, sondern
auch konkrete Verbesserungswünsche kundtun, die - so weit wie möglich - bereits
in die Tat umgesetzt wurden
·
Statt eines einheitlichen Fragebogens wurde für jede
Dienststelle ein spezieller Bogen entwickelt, der auf die Besonderheiten der
Leistung bedacht nimmt
·
Durch fremdsprachige Fragebögen wurde dem Umstand
Rechnung gezollt, dass in Salzburg knapp 30.000 Ausländer (19,5 Prozent) leben.
Offensive Maßnahme zur
Verbesserung des Dialogs
"Wir verstehen die
Kundenbefragung vor allem als eine offensive Maßnahme der Stadtverwaltung zur
Verbesserung des Dialogs und der Zusammenarbeit im Alltag", betont
Organisationsleiter Mag. Klaus Hinterberger. Heutzutage sei jedes
Dienstleistungsunternehmen und damit auch der Magistrat Salzburg
herausgefordert, konsequent die Kundenperspektive einzunehmen und so
Verbesserungen zu entwickeln und umzusetzen.
Über 200 konkrete
Maßnahmen - von der besseren Erreichbarkeit der MitarbeiterInnen in der
Baubehörde über Deutschkurse für Ausländerkinder in den Kindergärten bis zu
geänderten Öffnungszeiten in der Staatsbürgerschaftsstelle und Verkürzung der
Wartezeiten für Termine im Sozialamt - habe die Kundenbefragung bereits
gebracht. Bereiche, die nicht so gut abschnitten, setzten von sich aus
Maßnahmen wie Personalschulung oder Kurse für richtiges Verhalten am Telefon.
"Insgesamt nahmen 40
Dienststellen mit 56 Betrieben an der Befragung teil, wobei zentrales Kriterium
ein nennenswerter Publikumsverkehr war", berichtet Projektleiter Mag.
Peter Oberrauch. Die Befragung startete im Jänner 1998 als Pilotprojekt in der
Stadtbücherei und endete im November 2000 mit dem zweiten Durchlauf in der
Fremdenbehörde.
Kompetent, unbürokratisch,
freundlich
Auf die Frage
"Welchen Gesamteindruck haben Sie von der Dienststelle ?" gaben 65
Prozent die Note 1, 28 Prozent die Note 2, fünf Prozent die Note 3 und jeweils
ein Prozent die Noten 4 und 5. Daraus ergibt sich für alle Dienststellen eine
Note von 1,49 für den Gesamteindruck.
Gute Noten erhielten auch
die MitarbeiterInnen, was einzelne Kriterien betraf: Inhaltliche Kompetenz
1,33, Freundlichkeit 1,32, unbürokratisches Verhalten 1,65, Schnelligkeit 1,46,
Erreichbarkeit 1,48, Flexibilität 1,50. "Das bedeutet gegenüber der
letzten Kundenbefragung im Jahr 1993 eine gewaltige Steigerung", berichtet
Oberrauch, "wobei allerdings zu berücksichtigen ist, dass damals die
Salzburger allgemein befragt wurden und jetzt nach einem direkten Kontakt mit
der Dienststelle".
Bewohnerservice
Forellenweg an der Spitze
Am besten schnitten das
Bewohnerservice Forellenweg (1,09), das Bürgerservice (1,10) und der
Recyclinghof (1,16) ab, weniger gut - aber noch immer im akzeptablen Bereich -
die Baubehörde (2,10), das Jugendamt (2,28) und die Kunsteisbahn (2,72). Die
Baubehörde (Befragungszeitraum Jänner bis Juli 1998) hat inzwischen durch neue
IT-Lösungen die Bearbeitungszeiten drastisch reduziert und die Erreichbarkeit
durch Voice-Mail-Server wesentlich verbessert. Das Stadtjugendamt, das von
seinem Aufgabenbereich - Vormundschaft, Unterhaltsangelegenheiten, Vaterschaftsklärungen
- eine von vorneherein "schwierige" Klientel betreut, hat die
Sachbearbeiter geschult und informiert nun rascher über Verfahrensschritte. Bei
der Kunsteisbahn kommt vor allem der Konflikt zwischen den vielen Nutzern zum
Tragen, für die die Kapazität zu gering ist. Eine Reaktion auf die
Kundenbefragung sind Schulungen für das Personal im Kunden- und Konfliktverhalten.
Zufriedenheit mit
Kindergärten und Seniorenheimen
Zufrieden sind
offensichtlich auch die KundInnen der Leistungen im sozialen Bereich: die
Kindergärten und Horte erhielten bei 1.198 abgegebenen Fragebögen eine
Durchschnittsnote von 1,29. Die Seniorenbetreuung bekam die Note 1,19 und
entwickelte unter anderem gemeinsam mit der Seniorenheim-Verwaltung (1,43) als
eine der Maßnahmen die Möglichkeit, Haustiere in die Altenheime mitzunehmen
Die 32.000 Fragebögen
wurden entweder persönlich den KundInnen
übergeben, im Rahmen von
Behördenpost mitgeschickt oder in Boxen zur Entnahme angeboten. "Auf jeden
Fall", so Oberrauch, "war sichergestellt, dass die Kunden ungestört
ihren Bogen ausfüllen und in anonymen Kuverts in die Abgabekästen werfen oder
an das Bürgerservice schicken konnten".
Den größten absoluten
Rücklauf hatten die Kindergärten mit 1.198 Fragebögen (39,8 Prozent) vor der
Fremdenbehörde mit 989 (33) und den Seniorenheimen mit 816 (59,7).
200 konkrete Maßnahmen
Insgesamt - so
Hinterberger - wurden aus der Kundenbefragung über 200 konkrete Maßnahmen
entwickelt und zum Großteil auch umgesetzt. Viele davon betreffen die
Beschleunigung von Verfahren, die Verbesserung der Erreichbarkeit von
Dienststellen, kundenfreundlichere Öffnungszeiten, bürokratische
Erleichterungen wie den unbaren Zahlungsverkehr für Gebühren und Stempelmarken,
bessere Information oder mehr Rücksicht für Behinderte.
"Es sind oft nicht
die großen Dinge, die das Verhältnis zwischen Verwaltung und Kunden
verbessern", sagt Hinterberger. Die Neugestaltung der Wartezone im Bereich
der Fremdenbehörde mit Spielecke, Wickelmöglichkeit, Musik und fremdsprachigen
Zeitungen oder auch die neuen, deutlicheren Wassertemperatur-Anzeigen in den
städtischen Freibädern zeigen, dass die Stadtverwaltung ihre Kunden ernst nehme.
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