Schlachthof Salzburg: Sicherheit für Konsumenten und Bauern
Schlagkräftiges
Untersuchungsteam - ca. 5.600 BSE-Tests - größter Rinderschlachthof Österreichs
- gutes Zeugnis der EU-Kommission
Fünf Tage die Woche werden
am Schlachthof Salzburg in Bergheim - einem Spezialschlachthof für Kühe -
täglich 250 bis 300 Rinder geschlachtet. Im Jänner 2000 waren es 4.924 Rinder.
Darunter waren 3502 Tiere über 30 Monate (71 Prozent), die auf BSE untersucht
werden mussten. Bis 20. Februar wurden weitere 2.369 Rinder geschlachtet. Trotz
der durch BSE-Fälle im Ausland verursachten großen Verunsicherung der
Bevölkerung stieg damit in Bergheim die Zahl der Schlachtungen im Jänner verglichen
mit Jänner 2000 um 23 Prozent an. Auch im Februar wird eine Zunahme erwartet.
Rund 80 Prozent des Fleisches wird exportiert.
"Der Schlachthof Salzburg,
der derzeit größte Schlachthof Österreichs für Rinder über 30 Monate, hat sich
in dieser Krisenzeit hervorragend bewährt", stellt Gesundheitsressortchef
Bürgermeister-Stellvertreter DDr. Karl Gollegger dazu fest. "Wir haben zur
Sicherheit und zum Schutz der Konsumenten schnellstens ein schlagkräftiges
Untersuchungsteam mit zusätzlichen Tierärzten aufgebaut - fünf sind halbtags,
einer ganztägig im Einsatz -, das seit 2. Jänner die notwendigen und vorgeschriebenen
Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet".
Damals begann der
Schlachthof Salzburg als einziger in Österreich ohne Verzögerung mit der
Schlachtung von untersuchungspflichtigen Rindern. Der Absatzmarkt der
heimischen Bauern blieb damit intakt, eine noch größere Katastrophe für die
Landwirte durch Verlust der Großkunden konnte vermieden werden.
"Die großen
Zerlegebetriebe im EU-Raum schätzen die hervorragende Qualität des
österreichischen Rindes und die durch die professionelle Schlachtung in
Bergheim gewährleistete Sicherheit. Und sie schätzen die zuverlässige
Anlieferung durch den Salzburger Schlachthof", weiß Dr. Gollegger, der als
Ressortchef mit größtem Engagement ganz wesentlich zur bestmöglichen
Bewältigung der schwierigen Situation beigetragen hat.
Dr. Gollegger. "Die
Wahrscheinlichkeit eines BSE-Falles erscheint nach 20.000 in Österreich untersuchten
Rindern sehr gering. Trotzdem hat Salzburg für einen eventuellen BSE-Fall
Krisenpläne für den Notfall erarbeitet. Nach nur drei Stunden Unterbrechung für
notwendige Desinfektion und andere Maßnahmen könnte der Betrieb wieder voll
aufgenommen werden."
Die jetzt genommenen
Proben werden Bahnexpress nach Innsbruck und auch nach Kärnten (Ehrenthal)
geschickt. Zwei Stunden später werden sie dort bereits untersucht und innerhalb
von 15 bis 18 Stunden liegen die Ergebnisse vor. "Eine Kooperation, die besser
nicht funktionieren könnte!", ist Gollegger überzeugt. Die Untersuchungen
werden bis Ende März vom Bund bezahlt.
Die zukünftige Entwicklung
der Schlachtzahlen dürfte nach Ansicht des zuständigen Markt- und Veterinäramtes
eher positiv sein, weil der Schlachthofbetreiber Raiffeisen bereits im Jänner
Baupläne für zusätzliche Kühlräume für Rinderhälften und Schlachtnebenprodukte
zur Begutachtung vorgelegt hat. 40.000 bis 60.000 Rinder sollen hier dieses
Jahr geschlachtet werden.
Auch für die Bauern zeigt
sich ein leichter Lichtstreif am Horizont: während zu Beginn der Krise der
Rindfleischpreis um 40 Prozent gesunken ist (im Schnitt werden pro Kilo
Rindfleisch 20 S gezahlt), steigt nun erstmals wieder der Preis leicht an.
Kürzlich besuchten eine
EU-Expertenkommission aus Dublin, Vertreter des zuständigen Ministeriums und
der Salzburger Veterinärdirektion den Schlachthof Bergheim und stellten dem
Schlachthof für sämtliche getroffene Maßnahmen ein gutes Zeugnis aus.
MD01 - Service und Information