Kindergarten feiert Abschlussfest zum Projekt „Kunst im Haus“

05.11.2004

Neues Konzept im Wohlfühl-Haus am Alterbach erfolgreich umgesetzt


Vor einem Jahr sind knapp hundert Kinder und Leiterin Otilija mit ihrem Team in den neuen städtischen Kindergarten am Alterbach eingezogen. Seitdem haben die kleinen NutzerInnen das preisgekrönte Wohlfühl-Haus des Architektenteams Mayer+Seidl „kunstvoll“ in Besitz genommen. Auf Initiative der Architekten wurde die obligatorische „Kunst am Bau“ durch das kunstpädagogische Konzept „Kunst im Haus“ ersetzt.

Heute, 5. November, wird der vorläufige Abschluss des Projekts mit einer Präsentationen und Performance gefeiert.
Ressortchef Vize-Bürgermeister Josef Huber zieht erfreuliche Bilanz: „Der Kindergarten am Alterbach ist der neunte Kindergarten, der auf Basis unserer Bedarfserhebung innerhalb von zehn Jahren gebaut wurde. Die offene Architektur, die innovative Energiespar-Bautechnik und das außergewöhnliche pädagogische Konzept machen diesen Kindergarten zu einem Musterbeispiel, auf das wir stolz sein können.“

Kunstpädagogisches Konzept
„Kunst im Haus“ ist ein innovatives Konzept, in dem Architektur, Kunst am Bau und Bildung miteinander verknüpft werden. Der Ansatz versteht sich nicht als didaktisches Szenario, sondern als umfassendes Bildungsangebot zur Aneignung der Welt mit allen Sinnen. Im Lauf des Jahres haben sich die Kinder in vier Workshops unter künstlerischer Anleitung – ausgehend von Textilien, Klängen, Skulptur und Bewegung - auf spielerische und kreative Weise mit ihrem Kindergarten auseinandergesetzt und ihre Umgebung gestaltend verändert.

Umsetzung in Workshops
Mit der Textilkünstlerin Elke Rehlent erforschten die Kinder das Gestalten mit Textilien als gespannte, hüllen- und raumbildende Form. Aus selbst gefilzten Jutebahnen entstand ein „Baldachin“, für die Glasfassade wurden Baumwollbahnen mit Siebdruck gestaltet. Im Klang-Raum-Projekt mit dem Musiker Werner Raditschnig experimentierten die Kinder mit Rhythmus, Klängen und Tönen und konnten dabei den Kindergarten auf akustischer Wahrnehmungsebene erkunden.

Im Workshop mit dem Bildhauer Daniel Toporis verlegten die Kinder einen „Walk of Fame“ aus so genannten „Stolpersteinen“: Noch feuchte Betonflächen wurden durch Hand- und Fußabdrücke oder Ritzmuster mit bleibenden „Spuren“ versehen und im Gartnebereich verlegt.
Den Einfluss von Raum auf Bewegung untersuchten die Kinder gemeinsam Susan Quinn/SEAD. Im Workshop „Bewegungs-Art“ haben sie sich das Haus von außen und mit allen seinen Innenräumen tänzerisch angeeignet. Für das heutige Fest wurde außerdem eine Abschlusspräsentation in Form eines Stationendramas erarbeitet, bei dem die Zuseher den Kindern durch alle Räume folgen können.

Begleitende Maßnahmen
Sämtliche Prozesse und Workshops wurden von Studierenden der FH MultiMediaArt filmisch begleitet und aufgezeichnet. Ein Projektteam der Universität Salzburg/Institut für Erziehungswissenschaften führt ein pädagogisches Begleitforschungsprojekt durch, in dem die Workshops dokumentiert sowie eine theoretische und empirische Analyse des Verhältnisses von Architektur, Kunst und ästhetischer Erziehung durchgeführt wird.


Daten und Fakten
Kindergarten Am Alterbach
Ernst-Mach-Straße 37, Tel. 664 067, Leiterin: Otilija Matjasic
Gemeinderatsbeschluss zum Neubau des viergruppigen Kindergartens im Mai 02, Spatenstich im Juni 02, Inbetriebnahme im September 2003, Landesenergiepreis 03.
Errichtungskosten: 2,515 Mio Euro
Planung: Architekten Christian Mayer und Franz Seidl
Bauplatzfläche: 2.192 m2, Bebaute Fläche: 702 m2, Nutzfläche: 977 m2, Bruttogeschossfläche: 1.403 m2, Umbauter Raum: 5.273 m3

Stolpersteine KiGa Alterbach
Stolpersteine KiGa Alterbach
Verlegung der "Stolpersteine" im KiGa Am Alterbach mit BM Schaden

Bubendorfer, Cay, Mag. (14283)