Ehrenbecher der Stadt an Boris Rubaschkin

23.02.2005

Auszeichnung für kulturelles Engagement des Künstlers

Auf Beschluss des Stadtratskollegiums überreichte heute, 23. Februar, Vize-Bürgermeister Harald Preuner den „Ehrenbecher der Stadt Salzburg“ an Herrn Dr. h.c. Boris Rubaschkin. Salzburg würdigt damit die Verdienste des in Salzburg lebenden Sängers und Tänzers um das Kulturleben der Stadt.

Boris Rubaschkin, geboren am 17.6.1932 in Sofia, Bulgarien, erhielt von 1947 bis 1951 eine tänzerische Ausbildung in seiner Heimatstadt. Ab 1958 war er Ballettmitglied verschiedener Ensembles in der damaligen CSSR und absolvierte in dieser Zeit eine Ausbildung zum Diplom-Kaufmann.
Eine Einreise bzw. ein dauerhafter Verbleib in der CSSR wurde ihm aber verwehrt. Daher flüchtete Rubaschkin 1962 nach Österreich, um seine politische und persönliche Freiheit zu finden. Ein Zeitungskommentar brachte dies etwas später so auf den Punkt: „Wenn der Boris damals die Einreise nach Prag bekommen hätte, wäre Wien heute um eine Attraktion ärmer.“

Trotz der Ausbildung als Ballettänzer und Diplomkaufmann, musste Boris Rubaschkin seinen Lebensunterhalt zunächst als Lagerarbeiter in Wien verdienen. Dann folgte jedoch eine beispiellose künstlerische Karriere. Als Alleinunterhalter im russischen Restaurant „Feuervogel“ in Wien, mögen so manche auf die künstlerischen Qualitäten aufmerksam geworden sein. Es folgten Engagements als Tänzer am Theater an der Wien und an der Volksoper. 1967 kam Boris Rubaschkin nach nur drei Jahren Gesangsausbildung als Bariton ans Landestheater nach Salzburg. Innerhalb von 7 Jahren sang er hier 25 führende Opernpartien. Es folgten weitere Engagements an den Bühnen Europas, in Nord- und Südamerika, Australiens und an der Wiener Staatsoper.
1965 wurde die erste Langspielplatte mit russischen Liedern herausgegeben, die einen richtigen Boom, die so genannte „russische Welle“, auslöste und in Europa die Begeisterung für russisches Liedgut weckte. In dieser Zeit kreierte Rubaschkin auch seinen Tanz, den „Casatschock“. Die Presse kommentierte dies so: „In Wien wurden zwei Modetänze kreiert – der Walzer von Strauß und der Casatschock von Rubaschkin.“

Während seiner Konzerte und Auftritte im Ausland warb Boris Boris Rubaschkin unermüdlich für Österreich und Salzburg. Nicht umsonst wurde er als Botschafter „Salzburgs“ betitelt. Für diese Verdienste verlieh die Stadt Salzburg 1970 das Stadtsiegel in Silber.
Mit Energie und Konsequenz konnte sich Boris Rubaschkin in seiner zweiten Heimat eine neue Position erarbeiten, einen Namen machen und schließlich Welterfolge feiern hat. Ballettänzer, Opernsänger, Regisseur, Komponist, Filmschauspieler und Belletrist – alles wird in der Person Rubaschkin verkörpert. Äußeres Zeichen dieses Erfolges waren u.a. sechs goldene Schallplatten. Auch seine bulgarische Heimat erkannte das Wirken und Schaffen von Boris Rubaschkin an. Mehrere biographische Filme widmeten sich seinem Leben, Ausstellungen fanden statt.

Ehrenbecher Rubaschko
Ehrenbecher Rubaschko

Bubendorfer, Cay, Mag. (14283)