LETZTMALIG GEÖFFNET: GOODBYE STADION LEHEN!
„Ich möchte hiermit alle Salzburgerinnen und Salzburger einladen, am Sonntag Abschied vom Lehener Stadion zu nehmen“, erklärt der Bürgermeister am Mittwoch, 16. November 2005, bei einem Pressegespräch vor Ort, „der Eintritt ist frei, das Programm bunt und das Leder rund“.
Es freue ihn, dass dank der großzügigen Unterstützung der Wohnbaugenossenschaft „Die Salzburg“, der Lehener Kaufmannschaft und der anderen Sponsoren gemeinsam mit der Stadt ein würdiger Abschied für das Stadion Lehen organisiert werden konnte. Schließlich – so Schaden – war das Stadion 30 Jahre lang nicht nur ein Wahrzeichen von Lehen, sondern habe dem Stadtteil auch Identität und Selbstbewusstsein gebracht. „Das war nicht das Casino Stadion, das war eindeutig das Lehener Stadion“, meint Schaden.
Neues Stadtteilzentrum in drei Jahren
Er sei sich sicher, dass auch die neue Nutzung des Areals, das Zentrum „Neue Mitte Lehen“, den Stadtteil aufwerten werde. Vor allem die Situierung der Stadtbücherei mit ihren mehr als 50.000 Kunden in zeitgemäßer, modernster Architektur werde sich positiv auf die Infrastruktur von Lehen auswirken. „Neue Mitte Lehen ist eine Chance. In drei Jahren haben wir ein echtes neues Stadtteilzentrum, das funktionieren wird“, versichert Schaden.
Ein großer Park, nach Norden und Süden offen, östlich und westlich begrenzt von Stadtbücherei mit 32 Meter hoher Skybar, zweigeschossiger Geschäftszeile mit Marktplatz, Veranstaltungsraum für 350 Besucher, Seniorenzentrum und 32 Wohnungen – das alles umfasst das Zentrum „Neue Mitte Lehen“, die nahtlos an den bestehenden Vinzenz-Palotti-Park anschließt.
Bauträger sind die „Die Salzburg“ und die UBM Realitätenentwicklung AG, die Investitionskosten liegen bei 29,8 Millionen Euro, Planer ist das Salzburger Architekturbüro Halle 1, unter 132 Teilnehmern Wettbewerbssieger.
„Lehen bleibt in unseren Herzen“
„Trotz der Übersiedlung des Vereins ins Stadion in Kleßheim bleibt Lehen in unseren Herzen, zu sehr ist der Stadtteil mit dem Fußball verbunden“, erinnert Schaden. Lehen war schon seit der Gründung 1933 die Heimstätte des SV Austria Salzburg. Bei der Fusion von Hertha Salzburg mit Rapid brachte Rapid den Platz in die "Ehe" ein, und mit einigen wenigen Ausnahmen spielte Salzburg seither seine Heimspiele dort.
Die Ausnahmen: die Zeit kurz nach dem 2. Weltkrieg (Spiele in der Anlage des heutigen Volksgartens), sowie die Bauphase bzw. später einige Renovierungsarbeiten am neuen Lehener Stadion (Spiele in Itzling - ASV Platz - und Nonntal - SAK-Platz). Das Lehener Stadion in der heutigen Form wurde 1969 bis 1971 errichtet, die einzige wesentliche Veränderung seither war die Anbringung der Sitzplätze auf der ehemaligen Stehplatztribüne im Winter 1992/93.
„Ich erinnere mich gerne an die großen Momente“, verweist Schaden unter anderem auf den Rekordsieg des österreichischen Nationalteams mit 9:0 über Malta mit sechs Toren von Hans Krankl und dem einmaligen Zuschauerrekord (30. April 1977) von über 18.000 begeisterten Fans oder den 3:O-Sieg gegen Sporting Lissabon in der 3. UEFA-Cup-Runde 1993 samt Aufstieg ins Finale. Unter anderem erkämpfte die Austria drei Meistertitel im Lehener Stadion.
Familienfest zum Abschied
„Wir haben das Abschiedsfest bewusst als Familienfest ausgelegt“, erklärt Stefan Prähauser von der Agentur Salcon, „gleichzeitig gibt es für die Fußballbegeisterten ein paar richtige Schmankerl“. Das Fest (Einlass 14, Beginn 15) findet mitten auf dem Rasen statt, wo man sich im Elfmeter-Schießen mit Team-Goalie Otto Konrad messen kann. Das Dream-Team von 1994 steht nochmals auf der Bühne, auf zwei Videowalls gibt es Rückblicke auf die schönen und auch traurigen Momente der letzten 30 Jahre und eine kleine Vorausschau zu „Neue Mitte Lehen“.
Gastro-Inseln der Oberforsthofalm säumen den Weg des Besuchers, ein eigenes Kinderprogramm gehört ebenso dazu wie der Live-Auftritt von Strongman Franz Müllner und die heißen Live-Rhythmen von „StraightUp“. Ehe sich dann um 19.30 Uhr die Tore des Lehener Stadions für immer schließen, lässt einen ein Brillant-Feuerwerk von Pyrovision noch einmal träumen.
Niedl, Stefanie (19365)