Nach EU-Millionenstrafe: Stadt Salzburg prüft Serviceverträge mit Aufzugsfirmen

19.04.2007

Nach der von der EU verhängten Kartellstrafe gegen vier europäische Aufzugshersteller – Kone, Otis, Schindler und ThyssenKrupp – prüft seit Anfang der Woche die Stadt Salzburg, ob auch die Landeshauptstadt von illegalen Preisabsprachen betroffen ist. „Sollte auch nur der kleinste Verdachtsmoment bestehen, werden wir umgehend rechtliche Schritte einleiten“, so der für die Gebäudeverwaltung ressortzuständige Stadtrat Martin Panosch.

In Österreich ermittelt bereits seit längerem die Bundeswettbewerbsbehörde. Parallel dazu geht Österreichs größter privater Wohnungseigentümer, die Immofinanz-Gruppe, gegen das „Aufzugskartell“ vor. Auch die Stadt Wien überprüft derzeit Ihre Service-Verträge mit den Aufzugsfirmen. „Wir beobachten die Entwicklung in dieser Angelegenheit sehr genau“, so Panosch. Die Stadt Salzburg hat Wartungsverträge mit insgesamt sieben Aufzugsfirmen, darunter befinden sich auch Salzburger Firmen. Überprüft werden in den kommenden Tagen insgesamt 56 Aufzugswartungsverträge. Die Aufzüge befinden sich in Schulen, Kindergärten, Horten, Jugendzentren, Amtsgebäuden, Seniorenheimen, Feuerwehren, S-Bahn-Haltestellen und in neun städtischen Wohnanlagen.
„Die Anbieterstruktur in Salzburg ist ein andere wie in Wien. Nachdem wir auch mit vielen kleineren lokalen Aufzugsfirmen Wartungsverträge haben, ist es unwahrscheinlich, dass es in Salzburg illegale Preisabsprachen gegeben hat. Heimischen Betrieben, bei denen es sich um angesehene mittelständische Salzburger Unternehmen handelt, zu unterstellen, mit europäischen Großkonzernen unter einer Decke zu stecken, wäre unfair und würde das Ansehen der gesamten Salzburger Wirtschaft beschädigen. Nichtsdestotrotz werden wir alle Verträge bis auf den letzten Beistrich sorgfältig prüfen“, so Panosch.

Rückfragen:
Dr. Jürgen Wulff-Gegenbaur
Pressesprecher Stadtrat Dr. Martin Panosch
Büro: 8072 – 2941
Mobil: 0664 / 85 31 770

Greifeneder, Johannes (20222)