Sanierung Staatsbrücke: Stadt investiert 1,8 Millionen Euro
Panosch: Zwischen Mozartjahr und Fußball-EM idealer Zeitpunkt für Generalsanierung
Mit der Einrichtung der Baustelle beginnen am 10. April die Arbeiten zur dringend notwendigen Generalsanierung der Staatsbrücke. Die Vorbereitungen auf die Großbaustelle mitten im Herzen der Salzburger Altstadt laufen bereits seit Monaten auf Hochtouren. Die Kosten für die Sanierung betragen rund 1,8 Millionen Euro. „Die Generalsanierung ist unser wichtigstes und größtes Straßenbauvorhaben im Jahr 2007. Dementsprechend umfangreich waren die Planungen und Vorbereitungen, vor allem im Hinblick auf ein funktionierendes Verkehrskonzept während der Bauzeit. Mit Verkehrsbehinderungen ist ab 16. April zu rechnen“, so Baustadtrat Martin Panosch.
Umfangreiche Generalsanierung
Im Mittelpunkt der Generalsanierung stehen sicherheitsbedingte Ausbesserungs- und Erneuerungsarbeiten der Brückenkonstruktion sowie die Errichtung eines Radweges (ostseitig – Rudolfskai - Imbergstraße) über die Staatsbrücke. Im Detail umfassen die Bauarbeiten die Errichtung einer neuen Tragwerksabdichtung, einer neuen Brückenentwässerung, neuer Übergangskonstruktionen sowie die beidseitige Verbreiterung der Brücke um jeweils 60 Zentimeter für den neuen Radweg. Ebenso werden im Zuge der Sanierung die Lager, Korrosionsschäden am Tragwerk, Pfeiler und Widerlagermauern sowie die Beleuchtungsmasten saniert.
Sanierung für Sicherheit/Dauerhaftigkeit:
* Tragwerksabdichtung
* Brückeneinläufe
* Kammerwände inkl. Rohrdurchführungen
* Fahrbahnübergangskonstruktion
* Sanierung bzw. Austausch der Lager
* Sanierung von Korrosionsschäden am Stahltragwerk
* Erneuerung des Geländers
* Sanierung der Beleuchtungsmasten
* Sanierung der Pfeiler und Widerlagermauern
Umbau für neue Radwegverbindung
* Brückenverbreiterung um 60 cm auf beiden Seiten
* Umbau der vier Brückenkopfmauern
Die Bauarbeiten werden in drei Phasen ablaufen. Von 10. April bis 25. Mai westseitig zwischen Fischkrieg und Hotel Sacher. Von 26. Mai bis 6. Juli ostseitig zwischen Hotel Stein und Rathaus und abschließend – nach festspielbedingter Pause – von 3. September bis 5. Oktober auf der Brückenmitte.
Notwendiges Verkehrskonzept
Während der gesamten Bauzeit wird es zu Verkehrsbehinderungen im Nahbereich der Staatsbrücke, speziell aber in der Schwarzstraße kommen. Um Behinderungen für den Verkehr so gering wie möglich zu halten, wurde in den vergangen Monaten in Zusammenarbeit mit der Verkehrsplanung, Stadtbus, Polizei und einem externen Verkehrsplanungsbüro ein Verkehrskonzept ausgearbeitet.
Verkehrsregelung im Detail:
* Während der Bauzeiten bleibt auf der Brücke immer eine Spur je Richtung für den Verkehr frei. In der Schwarzstraße steht für Autos ab der Raiffeisenbank nur eine Spur zur Verfügung, die zweite ist für Obusse reserviert.
* Fußgänger können die Staatsbrücke immer auf einer Seite überqueren, während die andere Seite gesperrt ist. In der dritten Phase ist wieder ein beidseitiges Queren möglich.
* Radfahrern steht immer zumindest eine Unterführung zur Verfügung.
* Zweite und dritte Bauphase: Imbergstraße Richtung Staatsbrücke - Linksabbiegeverbot für LKW und Reisebusse - Umleitung über Makartplatz.
* Dritten Bauphase: Die Ladezone in der Griesgasse wird auf die Seite AVA-Hof verlegt. Die Busspur bleibt rechts. Für den Autoverkehr steht im Abschnitt Anton-Neumayr-Platz bis AVA-Hof während der Ladezeit nur eine Spur zur Verfügung.
Wenn nötig, werden vereinzelt auch Nacht- und Wochenend-Arbeiten durchgeführt. Wegen Asphaltierungen wird es an zwei Wochenenden im Oktober zu Behinderungen beim rechten Staatsbrückenkopf kommen. Zur abschließenden Aufbringung des Asphalt-Feinbelages ist eine Wochenend-Sperre der gesamten Brücke im Oktober notwendig. Mögliche kurzfristige Änderungen werden über die Medien sowie auf der Homepage der Stadt Salzburg (www.stadt-salzburg.at.) bekannt gegeben.
ÖV - Geänderte Linienführung
Auswirken wird sich die Generalsanierung auch auf die Linienführung von zwei Obus- und zwei Bus-Linien. „In allen drei Bauphasen werden die aus der Imbergstraße kommenden Linien 7 und 8 sowie die Albuslinien 20 und 28 über die die Haltestellen „Theatergasse“ und Makartplatz zur Staatsbrücke umgeleitet. Dabei wird sich die Fahrzeit um knapp fünf Minuten verlängern“, so Stadtbus-Direktor Gunter Mackinger. In der dritten Bauphase werden Busse, die Richtung Rudolfskai fahren, über den AVA-Hof und Griesgasse umgeleitet. „Um unsere Fahrgäste so frühzeitig und umfassend wie möglich zu informieren, wurden bereits vor einigen Wochen über 10.000 Folder aufgelegt und Info-Plakate an allen relevanten Haltestellen so wie in den Bussen selbst angebracht“, so Mackinger. Eine Serviceline für Kunden des Stadtbusses steht unter 0662/ 44 801 500 oder im Internet unter www.stadtbus.at zur Verfügung.
Groß angelegte Infokampagne
Um die Öffentlichkeit möglichst umfangreich über die bevorstehende Baustelle und die verkehrlichen Einschränkungen zu informieren, läuft seit einigen Wochen eine großangelegte Info-Kampagne. Den Auftakt bildete eine Anfang März durchgeführte öffentliche Info-Veranstaltung zu der Anrainer, ansässige Wirtschaftsbetriebe und generell Interessierte eingeladen und über die Baustelle informiert wurden. Weiters wurden auf den wichtigsten Zubringerstraßen übergroße Hinweistafeln sowie im gesamten Stadtgebiet 40 A-1-Ständer aufgestellt. Um einen möglichst großen Personenkreis zu erreichen, wurden vergangene Woche an der Staatsbrücke rund 1.500 Flugzettel an die Verkehrsteilnehmer verteilt. Gleichzeitig wurden noch einmal per Post rund 3.300 Flugzettel an die unmittelbaren Anrainer verschickt sowie per Mail der Altstadtverband, die Taxivereinigung, die TSG, die Fiaker, Rettung, Feuerwehr und Polizei über die bevorstehenden Behinderungen informiert. „Bei einer Baustelle dieser Größenordnungen und der Lage lassen sich Einschränkungen im Verkehrsfluss leider nicht vermeiden. Ich kann nur allen empfehlen, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen oder wenn möglich den unmittelbaren Bereich der Staatsbrücke zu meiden“, so Baustadtrat Panosch.
Gedenktafel für Staatsbrücke
Im Zuge der Generalsanierung wird auch eine Gedenktafel an die beim Bau der Staatsbrücke eingesetzten Zwangsarbeiter angebracht. Wo die Tafel genau angebracht wird, wird derzeit noch geprüft.
Text: „Zum Gedenken an die hunderten Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter,
die von 1941 bis 1945 gegen ihren Willen und unter großen Opfern an der Errichtung dieser Brücke arbeiten mussten - die Stadt Salzburg aus Anlass der Brückensanierung 2007“
Der Text wurde vom städtischen Archiv erstellt und soll im Rahmen eines Gedenkaktes nach Beendigung der Sanierungsarbeiten enthüllt werden.
Rückfragen:
Dr. Jürgen Wulff-Gegenbaur
Pressesprecher Stadtrat Dr. Martin Panosch
Büro: 8072 – 2941
Mobil: 0664 / 85 31 770
Schupfer, Karl, Mag. (12112)