Frauenbüros in Stadt und Land feiern 20. Geburtstag

12.01.2010

Der Frauenpreis geht im Jahr 2010 an eine herausragende frauenpolitische Errungenschaft, die Salzburger Frauen in ihrer Selbstbestimmung und Eigenständigkeit stärkt. Erstmals wählt nicht eine Fach-Jury die Troll-Borostyani-Preisträgerin, sondern die SalzburgerInnen treffen in einer Straßenbefragung und im Internet unter www.stadt-salzburg.at/frauen die Entscheidung. Zur Auswahl stehen

 Frauenhaus Salzburg
 Gynmed Ambulanz
 Frauengesundheitszentrum ISIS
 Gewaltschutzzentrum
 betrifft:frauen – Erwachsenenbildung für Frauen
 Lungauer Frauennetzwerk

„Es gibt die Frauenbüros von Stadt und Land Salzburg nun seit 20 Jahren, in unserem Jubiläumsjahr möchten wir auf eine maßgebliche Errungenschaft blicken und die Meinung der SalzburgerInnen einholen“, sagen Dagmar Stranzinger und Romana Rotschopf, Frauenbeauftragte von Stadt und Land Salzburg.

Ausgewählt wurden Projekte, die nachhaltig und erfolgreich in Salzburg wirken und bisher noch nie ausgezeichnet wurden. Ihre Arbeitsschwerpunkte stehen für die wichtigsten frauenpolitischen Themen der vergangenen 20 Jahre: Gewalt gegen Frauen, Schwangerschaftsabbruch, Gender Medizin, Frauenbildung und Regionale Frauennetzwerke. Die Auswahl haben die beiden Frauenbeauftragten getroffen, wobei „die Entscheidung vor allem gegen manche Einrichtung nicht leicht gefallen ist“, so Romana Rotschopf und Dagmar Stranzinger.

Zwischen 11. Jänner und 12. Februar 2010 sind Befragerinnen in Stadt und Land Salzburg unterwegs und ermitteln die Preisträgerin. Verliehen wird der Preis am Internationalen Frauentag, dem 8. März 2010 um 18 Uhr in der TriBühne Lehen (Tulpenstr.1, gegenüber der neuen Mitte Lehen) durch Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und Bürgermeister Heinz Schaden. Ein Kabarettprogramm mit den „Dornrosen“ sorgt ab 20 Uhr für Unterhaltung.

Der Troll-Borostyani-Preis
Das Frauenbüro der Stadt Salzburg und die Stabsstelle für Frauenfragen und Chancengleichheit des Landes verleihen zum "Internationalen Frauentag" jedes Jahr die nach der ersten Salzburger Feministin Irma-Troll-Borostyani benannte Auszeichnung.
Ausgezeichnet werden Frauen, Frauenprojekte oder Einrichtungen, die sich für eine emanzipatorische Frauenpolitik einsetzen, Zivilcourage zeigen und damit beitragen, Barrieren zu überwinden.

Irma von Troll-Borostyani wurde am 31. 3. 1847 im Haus Griesgasse 4 in Salzburg geboren und gilt als die erste Salzburger Frauenrechtlerin. Sie erregte durch ihr Engagement für Frauenrechte sowie Mädchenbildung und durch ihr äußeres Erscheinungsbild (kurze Haare, männliche Kleidung, Zigarren rauchen) Aufsehen und Widerstand. Beharrlich hielt sie zeitlebens an ihren feministischen Grundsätzen fest. Sie starb am 10. Februar 1912.

Niedl, Stefanie (19365)