Männer sollten schwanger werden können!
Dass Männer eben auch Kinder bekommen sollen, dass Frauen sich „hochschlafen“ oder einfach besser arbeiten sollen – das waren wohl die kuriosesten Antworten auf die Frage nach ungleichem Einkommen am Equal Pay Day 2010. Viele wussten aber auch über die Situation Bescheid und die meisten Befragten waren entgegenkommend.
90 Prozent aller Befragten wussten, dass Frauen weniger verdienen. 80 Prozent konnten auch den Unterschied von 25 Prozent nennen. Es glauben aber immer noch 15 Prozent der männlichen Befragten, dass Frauen weniger leistungsfähig sind als Männer. Die mit 80 Prozent am häufigsten genannte Ursache für weniger Einkommen waren die familienbedingten Unterbrechungen der Ewerbskarrieren von Frauen. Und 35 Prozent der Männer glauben, die zu niedrigen Gehaltsforderungen von Frauen sind der Grund.
Bei den Maßnahmen sind 49 Prozent der Frauen und 33 Prozent der Männer für anonyme Einkommensberichte in Unternehmen. 63 Prozent der Frauen und 57 Prozent der Männer halten mehr Frauen in Führungspositionen für ein geeignetes Mittel und 60 Prozent der Frauen sowie 45 Prozent der Männer wären für mehr Männer in Karenz und Haushalt. Auch die Aufwertung von Dienstleistungsberufen nannten 68 Prozent der Frauen und 31 Prozent der Männer als gute Maßnahme. Im persönlichen Gespräch wurde deutlich: Auch viele Väter leiden unter der Schlechterstellung ihrer Töchter im Arbeitsleben.
Befragt wurden 85 Frauen und 60 Männer im Salzburger Europark am Equal Pay Day 2010, dem 29. September. Ein Team des Frauenbüros der Stadt Salzburg und vier Schülerinnen der Maturaklasse der HAK 2 waren dabei im Einsatz.

Alexandra Schmidt und Dagmar Stranzinger vom Frauenbüro der Stadt Salzburg mit dem Interviewerinnen-Team zum Equal Pay-Day.
Greifeneder, Johannes (20222)