Ab November neue Naturbestattungsanlage am Friedhof Gnigl

Bgm.-Stv. Unterkofler: Städtische Friedhöfe bieten alternative Bestattungsarten
23.10.2020

Der Umgang mit Tod und Trauer unterliegt wie unsere gesamte Gesellschaft einem steten Wandel. Immer mehr Menschen interessieren sich für alternative Bestattungsarten. Naturbestattungen sind dabei besonders nachgefragt. Jährlich finden rund 150 Besetzungen in der Urnenwiese und im Baumhain auf dem Kommunalfriedhof statt – Tendenz steigend. Ab November gibt es auch der Gnigler Friedhof einen eigenen Bereich für Naturbestattungen.

„Mit unseren städtischen Friedhöfen bieten wir den Menschen nicht nur einen Ort der Trauer und des Abschieds, sondern auch einen Ort, an dem die Liebsten nach dem Tod besucht werden können. Sowohl die Trauerarbeit als auch der Umgang mit dem Tod sind etwas sehr Individuelles. Genauso individuell ist die Wahl der Grab-Art, die sich in den vergangenen Jahren sehr stark verändert hat. Hier gehen wir mit neuen Arten in den städtischen Friedhöfen auf die Wünsche der Betroffenen ein. Der Tod gehört zum Leben, es ist Aufgabe der Stadt, den Menschen Raum zum Umgang mit dem Tod zu geben“, so die ressortzuständige Bürgermeister-Stellvertreterin Barbara Unterkofler.

Die neue Anlage am Friedhof Gnigl liegt im ruhigen Teil des Friedhofes neben dem Gnigler Park. Ein Verabschiedungs- und Gedenkplatz mit Sitzgelegenheiten lädt ein, in Ruhe der Verstorbenen zu gedenken. Die biologisch abbaubaren Urnen werden in der eigens gestalteten Naturwiesenfläche bestattet. Die Asche der Verstorbenen vermischt sich langsam mit dem Erdreich, wird von den Wurzeln aufgenommen und sorgt wieder für neues Leben. Für viele Menschen ist der Gedanke, nach dem Tod mit der Natur eins zu werden tröstlich. Amberbäume und Blühsträucher schmücken die Fläche. Wenn der Name der Nachwelt vor Ort erhalten bleiben soll, bringt die Friedhofsverwaltung auf Wunsch Namensschilder an Findlingen an. Die Naturbestattungsanlage am Friedhof Gnigl ist für alle Stadt-Salzburger*innen offen. Die Kosten für die Errichtung betrugen insgesamt 45.000,-- Euro. Weitere Anlagen auf den Friedhöfen Maxglan und Aigen sollen folgen.

Neben der starken Verbindung mit der Natur, bieten Naturbestattungen auf den städtischen Friedhöfen auch andere Vorteile. Hinterbliebene müssen sich nicht um die Grabpflege kümmern, das machen die Profis der Stadtgärten. Es fällt einmalig eine Beisetzungsgebühr an, alle weiteren 10-Jahres-Benützungsgebühren entfallen und die Grabstelle ist zeitlich unbegrenzt. Die städtischen Friedhöfe bieten eine Infrastruktur, die vor allem ältere Besucher*innen schätzen: geräumte und sichere Wege zu allen Jahreszeiten, Sitzgelegenheiten, Parkplätze, gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie WC-Anlagen.

„Trauer braucht Zeit und einen Ort. Zeit können wir nicht anbieten, aber die städtischen Friedhöfe sind Orte, die unabhängig von der Bestattungsart ein pietätvolles Ambiente bieten. Im Mittelpunkt steht immer der würdevolle Umgang mit den Toten“, unterstreicht Christian Stadler, Leiter der Stadtgärten.

Angebote Naturbestattung auf dem Kommunalfriedhof

  • Baumhain – In der Nähe des Krematoriums befindet sich ein 700 Quadratmeter großer Rasenbereich mit Eichen- und Birkenbestand. Namenschilder mit Lebensdaten der Verstorbenen können angebracht werden.
  • Urnenfeld „Der Engel“ - Biologisch abbaubare Urnen werden auf einer ausgewiesenen Fläche am Kommunalfriedhof beigesetzt.

 

Eva Kuchner-Philipp