Geringste CO2-Emissionen: Energieeffizientestes Gebäude Österreichs steht in Salzburg

Donnerstag, 30.06.2022
SPZ Nord: Energieeffizientestes Gebäude Österreichs

Halle beim Sportzentrum Nord ausgezeichnet
Rechtzeitig zur Eröffnung der Außenanlagen im Sportzentrum Nord gibt es eine großartige Auszeichnung für die dortige Ballsporthalle. Es ist amtlich bestätigt, dass die Halle das energieeffizienteste Gebäude Österreichs mit den geringsten CO2-Emissionen ist. Das bestätigt eine Langzeituntersuchung von 100 Leuchtturmprojekten aus ganz Österreich, durchgeführt im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

„Dieses einzigartige Plusenergieprojekt verdankt die Stadt vor allem dem Smart City Koordinator Franz Huemer. Er setzt seit Jahrzehnten ökologische Bauprojekte um und hat dabei wichtige Pionierarbeit in der Stadt geleistet. Es freut mich für ihn und alle seine Kolleg:innen aus der Bauabteilung, dass ihr Engagement für eine klimafreundliche Sporthalle nun auch über die Stadtgrenzen hinaus anerkannt wird“, so Stadträtin Martina Berthold, die für Smart City und die städtischen Bauprojekte verantwortlich ist.

Kleines Kraftwerk mit kaum CO2-Ausstoß
Im Sportzentrum Nord wird mehr Energie erzeugt als verbraucht. Dementsprechend groß ist die jährliche Einsparung an Betriebskosten – diese liegt im fünfstelligen Bereich. Die überschüssige Energie versorgt im Sommer zwei umliegende Gebäude. Im innovativen Gesamtkonzept spielt auch der 55 cm dicke Betonkern als Energiespeicher eine wichtige Rolle. Er liefert im Sommer Kühle und im Winter Wärme. Mit der besonderen Baustoffwahl, dem völligen Verzicht auf Kunststoff und einem nachhaltigen Mobilitätskonzept erreichte das Sportzentrum auch den Klimaaktiv-Gold-Standard.
Dieses Konzept wurde 2018 zusätzlich mit dem Energy Globe Award ausgezeichnet. Der Energy Globe Award präsentiert vorbildliche Projekte aus den Bereichen erneuerbare Energie, Energieeffizienz, Umwelt- und Klimaschutz mit dem Ziel, Lösungen für den Schutz der Umwelt zu präsentieren und Bewusstsein für die nachhaltige Nutzung von Energie-Ressourcen zu schaffen. Der Award wird auf regionaler, nationaler, kontinentaler und internationaler Ebene verliehen. An der nationalen Ausscheidung nehmen weltweit bereits 178 Länder teil.

Smartes Bauen: Hocheffiziente Gebäude funktionieren
Sie sind planbar und wirtschaftlich, sind durch die Energieautarkie abgekoppelt von Versorgungsengpässen und stellen einen Meilenstein im Erreichen von Klimazielen dar. Bestes Beispiel: Das Sportzentrum Nord. Das zeigt die Evaluierung der Daten aus drei Jahren klar und ist über die Langzeitstudie nun auch wissenschaftlich belegt. Die Auszeichnung des Sportzentrums Nord zeigt, wie wichtig das Einbringen nachhaltiger Kriterien bei öffentlichen Vergaben bereits in der Phase des Architekturwettbewerbes ist. Solarthermie braucht Platz und dieser muss von Anfang an mitgeplant werden. Mit der Smart City hat die Stadt ein Instrumentarium, um solche Standards für Planungsprozesse bei allen öffentlichen Gebäuden zu unterstützen. Das Sportzentrum Nord beweist, dass derartige Leuchtturmprojekte wirtschaftlich erfolgreich sind und in der Praxis funktionieren.

Technische Fakten:

  • Vollsolar beheizte Plusenergie-Dreifach-Sporthalle mit 350 m2 thermischer Solaranlage
  • 110 kWp Photovoltaikanlage
  • 17.500 l Pufferspeicher
  • 4.300 Tonnen Beton mit Betonkernaktivierung als Speicher

Höfferer Jochen MA