Städtische Betriebe und Abfallservice: Erfolgreiche Bilanz 2021 und künftige Vorhaben

im Bild v.l: Bgm.-Stv. Bernhard Auinger, Verena Wengler (Geschäftsführung "Die Bestattung Salzburg"), Roland Oberhauser (Amtsleitung Städtische Betriebe), Jürgen Wulff-Gegenbaur (Amtsleitung Abfallservice)
Das zweite Jahr der Corona-Pandemie war auch für die Städtischen Betriebe und das Abfallservice fordernd. Lockdowns, wechselnde Vorgaben des Bundes sowie angepasste Arbeitsabläufe – zum Beispiel Team-Splitting - waren zu meistern.
„Die Mitarbeiter:innen der städtischen Betriebe und des Abfallservice gehen mit einem enormen Tempo und Engagement an die Aufgaben heran. Flexibilität, Kreativität und Zug zum Tor sind dabei als herausragende Eigenschaften zu nennen“, hat Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Auinger eingangs viel Lob parat.
132.153 Besucher:innen in den Freibädern
Den traditionellen Freibäder-Saisonbeginn in der Stadt Salzburg um den 1. Mai gab es vergangenes Jahr nicht. Am 19. Mai war es soweit: Das Leopoldskroner Bad, das Volksgartenbad und das AYA-Freibad öffneten ihre Pforten mit den Corona-Auflagen: Besucher:innen-Obergrenze, Abstandsregeln und Maskenpflicht in Innenräumen. Im neuen Webshop konnten die Schwimmfans ihre Tickets für das „Lepi“, „Volksi“ und AYA-Bad erstmals einfach und bequem bereits zu Hause kaufen und damit ohne Wartezeit am Eingang den Badetag genießen. Vor dem Aufbruch konnten die Besucher:innen per Online-Tool noch die Auslastung in den drei Schwimmbädern in Echtzeit abfragen. Der verspätete Saisonstart, Corona-Auflagen und ein verregneter August hatten auch Auswirkungen auf die Besucher:innenzahlen: 132.153 Badegäste verzeichneten die drei Freibäder in der Saison 2021. 2020 waren es 148.377 und 2019 noch 213.419 Besucher:innen gewesen.
Besucher:innen-Obergrenze, strenge Regeln für Vereine und Schulen – vor allem externe Schwimmprojekte waren betroffen – wirkten sich stark auf die Besucher:innen-Zahlen im AYA-Hallenbad aus: 2021 zählte man 24.719 Besucher:innen, im Jahr zuvor 42.038 Eintritte und im coronafreien Jahr 2019 schwammen noch 98.638 Badegäste im Bad an der Alpenstraße.
Erfolgsgeschichte Eiszauber im „Volksi“
Seit der „Eissaison“ 2019/2020 können Hobby-Eisläufer:innen neben der Eisarena auch durch den Eiszauber am Gelände des Volksgartens flitzen. Bereits in der zweiten Saison wurde der Eiszauber um 90 Meter Laufwege – das sind insgesamt 270 m² mehr Eisfläche - erweitert. Und die neue Attraktion kommt sehr gut an: Als eine der ganz wenigen Bewegungsangebote nutzten im Eiszauber-Eröffnungsjahr 2020 bereits 59.936 Hobby-Eissportler:innen das neue Angebot. Im Jahr 2021 wurde das Ergebnis aus dem Vorjahr mit 60.624 Hobby-Eissportler:innen übertroffen, obwohl fast alle Bewegungsangebote den Menschen zur Verfügung standen.
Der Eiszauber beendet am Sonntag, 27. Februar, mit einer Premiere seine 2. Saison. Beim 1. Ice-Action-Day im Volksgarten gibt es jede Menge Eissportarten zum Ausprobieren und Mitmachen.
In den Sporthallen keine Turniere
Die Besucher:innen-Zahlen im Sportzentrum Nord und in der Sporthalle Alpenstraße gingen wegen der strengen Corona-Regeln für Vereine und Schulen massiv zurück. Zudem fanden keinerlei Turniere statt. Die Sporthalle Alpenstraße zählte letztes Jahr 16.285 im Jahr davor waren es 19.170 und 2019, im letzten „normalen“ Jahr, 53.490 Sportler:innen.
Dem Sportzentrum Nord ist es gelungen, mit neuen Partnern - wie SSM –Salzburger Schulsportmodell, HPB-Torwartakademie sowie dem Lieferinger SV - das Leistungsangebot und damit auch die Nutzung sowie die Wirtschaftlichkeit ständig zu verbessern. Trotzdem zeigt der Besucher:innen-Schwund die coronabedingten Auswirkungen deutlich: 2019 kamen 46.177 Besucher:innen, 2020 waren es 8.410 Sportler:innen. 2021 sportelten 17.503 Personen.
„Aufbauend auf den Erfahrungen von 2020 haben unsere Mitarbeiter:innen auch 2021 hervorragend gemeistert. Deshalb konnten unsere Badegäste, Sportler und Eislauffans unsere Einrichtungen in gewohnter Weise nutzen. Einzig die Kontrolle der 2 G-Nachweise stellte unsere Mitarbeiter:innen vor große Herausforderungen. Was das betrifft, mussten und müssen sie nach wie vor mit manchen Gästen leider diskutieren“, informiert Roland Oberhauser, Leiter der Städtischen Betriebe.
Erneuerung Kleinwasserkraftwerk Münzgasse
2020 wurde die Erneuerung des Kleinwasserkraftwerkes in der Münzgasse in Angriff genommen. Die Anlage wird über ein Laufkraftwerk im Almkanal betrieben. Im Zuge der ersten Sanierungsetappe erreichte man bereits eine Leistungssteigerung von rund 20 Prozent. Im Rahmen der zweiten Bauetappe - während der Almabkehr heuer im September – ist die Automatisierung der Wasserstands-Regulierung, der Umbau des Riemenantriebes sowie die Generalüberholung der Francis-Turbine aus dem Jahr 1904 geplant. Durch die deutliche Leistungssteigerung ermöglicht diese Maßnahme künftig auch die Blackout-Vorsorge für das städtische Rechenzentrums und einen Teil des Schlosses Mirabell. Zusätzlich wird es Öko-Strom an diverse Abnehmer im Stadtzentrum liefern können.
„Die Bestattung Salzburg“ mit neuem Auftritt
Die Beisetzungskultur ist im steten Wandel. Das städtische Bestattungsunternehmen verleiht seit 2019 seinem Auftritt eine schärfere Kontur. Die städtische Bestattung wurde zur „Die Bestattung Salzburg“ mit neuem Logo, gut sichtbarer Beschilderung – vier Stelen im Friedhofsbereich, Leuchtkasten, etc. – und eigener Homepage www.abschied-nehmen.info. Auch das Leistungsangebot wurde erweitert. So übernehmen Mitarbeiter:innen diverse Behördengänge, individuelle Terminwünsche der Trauerfamilien werden verstärkt berücksichtigt. Die neu gestalteten Räumlichkeiten bieten jetzt ausreichend Privatsphäre in einer zeitgemäßen und freundlichen Atmosphäre. Seit Sommer 2020 können Angehörige, Freunde oder Nachbarn, die nicht vor Ort sein können, die Trauerfeier per Livestream verfolgen.
Für 2022 ist die komplett barrierefreie Umgestaltung des Kundenbereiches (rollstuhlgerechtes WC und Sargausstellung) geplant - ebenso die Neugestaltung des Vorplatzes sowie die Erweiterung des Fuhrparks.
„In der Bestattung waren die Mitarbeiter:innen besonders im Umgang mit den Trauerfamilien und den Verabschiedungen gefordert. Da sich im Lauf der Pandemie Gesetze und Verordnungen ständig verändert haben, konnten wir Verabschiedungen und Beisetzungen nicht genau planen. Obwohl es für die Angehörigen und auch für die Mitarbeiter:innen eine sehr schwierige und teilweise belastende Situation war, wurde alles unternommen, um die Begräbnisse zur Zufriedenheit der Angehörigen durchführen zu können. Das spiegelt sich deutlich in den Geschäftszahlen wider. Die Investitionen in ‚Die Bestattung Salzburg‘ stärkt den Betrieb und trägt dazu bei, dass das Unternehmen ein verlässlicher Partner in schwierigen Zeiten ist“, freut sich Verena Wengler, Geschäftsführerin von „Die Bestattung Salzburg“.
Abfallbilanz 2021 – Sammelmenge leicht gestiegen - 509 Kilo Müll pro Kopf
Corona ist auch im zweiten Pandemiejahr in der Abfallbilanz der Stadt Salzburg spürbar. Der Müllberg in der Stadt Salzburg ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. 2020 schrumpfte er um 3,9 Prozent auf 78.476 Tonnen im Vergleich zu 2019 und wuchs 2021 wieder auf 79.184 Tonnen um 0,7 Prozent leicht an. Das heißt, jede/jeder Salzburger:in produzierte vergangenes Jahr 509 Kilogramm Müll. Davon wurden rund 50 Prozent getrennt gesammelt und somit wiederverwertet.
Das Restmüllaufkommen stieg 2021 auf 33.264 Tonnen (2020: 33.210 Tonnen). Ebenso gestiegen sind die Mengen bei der Plastiksammlung: 2021 waren es 846 Tonnen (2020: 844 Tonnen) und bei der Papier-/Karton-Haussammlung 10.205 Tonnen 2021 (2020: 11.467 Tonnen). Geringere Sammelmengen gab es beim Biomüll mit 13.044 Tonnen im Vorjahr (2020: 13.135 Tonnen), bei Alttextilien mit 859 Tonnen (2020: 862 Tonnen) und Sperrabfall (Holz und Metall) mit 946,20 Tonnen (2020: 867 Tonnen).
Die Salzburger:innen nutzten auch 2021 rege den Recyclinghof Maxglan. Allein dort gaben sie im Vorjahr 12.058 Tonnen Müll ab, das sind 591 Tonnen mehr als noch im Jahr 2020.
„Auch das zweite Pandemiejahr in Folge macht sich in der Abfallbilanz der Stadt Salzburg bemerkbar. Zwar ist die Abfallmenge im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent wieder ganz leicht gestiegen. Gegenüber 2019 verzeichnet die Stadt aber immer noch einen Rückgang der Gesamtabfallmenge um 2,3 Prozent. Grund dafür ist die zeitweise Schließung der Gastronomie und Hotellerie“, so der Leiter des Abfallservice, Jürgen Wulff-Gegenbaur.
Erweiterung Recyclinghof – Umstellung Plastiksammlung
Immer mehr Kund:innen - es gibt ca. 130.000 Kund:innenkontakte pro Jahr - geänderte gesetzliche Vorgaben und Rahmenbedingungen machen einen Aus-/Umbau des Recyclinghofes notwendig. Die Erweiterung ermöglicht künftig eine Ausweitung der Kapazitäten und die Optimierung der Betriebsabläufe. Die Planung für den Umbau, der im ersten Halbjahr 2022 starten soll, läuft derzeit auf Hochtouren.
Ein weiteres großes Vorhaben des Städtischen Abfallservice ist die Neuplanung der Plastiksammlung in der Stadt Salzburg. Aufgrund gesetzlicher und EU-Vorgaben muss die Recyclingquote ab 2023 erhöht werden.
Auinger will Modernisierung weiter vorantreiben
„Die Modernisierung der städtischen Betriebe und der Bestattung Salzburg ist eine Investition für die Menschen. Darum ist es mir auch ein besonderes Anliegen, diese weiter voranzutreiben. Mit dem Umbau des Recyclinghofs, der Sanierung der städtischen Freibäder und Sporthallen und dem Ausbau des Eiszaubers im Volksgarten wird das Angebot für die Salzburgerinnen und Salzburger noch vielfältiger“, zeigt sich Bernhard Auinger mit der jüngsten Entwicklung mehr als zufrieden.
„Mit den Investitionen in die städtischen Betriebe wollen wir das Angebot für die Salzburger:innen noch attraktiver machen. Damit wollen wir mehr Besucher:innen und Kund:innen ansprechen und unsere Einnahmen steigern“, ergänzt Auinger.
Eva Kuchner-Philipp