Gelb-Rote Karte für mehr Respekt und Fair Play – im Fußball und im Alltag

Hannes Pfandl (Sektionsleiter SAK 1914), Bürgermeister Bernhard Auinger, Stadträtin Andrea Brandner, Alexandra Schmidt (Frauen- und Gleichbehandlungsbeauftragte), Isabel Bojanovsky (Koordinatorin des Gewalt-Schutzschirms) und Valentin Doupona (Geschäftsführer Sportzentrum Mitte; v.l.n.r.)
Respektlose Bemerkungen, unfaires Verhalten und Fouls verderben nicht nur im Fußball den Spaß und das Spiel, sondern auch im Alltag. Darauf macht die Stadt Salzburg mit der Gelb-Roten Karte aufmerksam, sie wird ab sofort in der Fan-Zone und in der ganzen Stadt verteilt.
„Wir stehen klar gegen Sexismus und Rassismus. Gerade bei einem Großereignis wie der Fußball-EM machen wir das deutlich – auch weil hier viele Menschen gemeinsam mitfiebern, feiern und Spaß haben wollen. In einer noch immer sehr männlich geprägten Sportart soll auch der überwiegende Teil der Männer klar machen: Respekt und Fair Play steht für uns an erster Stelle, und zwar nicht nur im Fußball“, sagt Bürgermeister Bernhard Auinger, ressortzuständig für Sport.
Gelb-Rote Karten werden verteilt
In den nächsten Wochen erhalten viele Einrichtungen die Gelb-Roten Karten zum Weiterverteilen. Auch in der Fanzone Nonntal wird sie immer wieder ausgegeben. „Jede Person hat das Recht auf respektvollen Umgang und auf einen Alltag frei von Abwertungen oder Belästigung. Schlagfertig auf Bemerkungen zu reagieren, ist oft schwierig. Einfach die gelbe Karte auf den Tisch legen – wer sich respektlos verhalten hat, kennt sich bestimmt aus. Wenn es untergriffig und würdelos wird: Die rote Karte zeigt, dass eine Pause ansteht und eine Person eigentlich nicht mehr in die Runde passt“, erklärt Andrea Brandner, Stadträtin für Soziales und Frauen.
Nicht immer ist es möglich, gleich klar „nein“ zu sagen oder Grenzen deutlich zu machen. Betroffene sind überrumpelt, haben nicht mit einem Foul gerechnet und können nicht direkt in der Situation reagieren.
Für Lebensfreude, gegen Belästigung
„Wir sagen: Hallo Lebensfreude, Stopp Belästigung! Ungute Anmache, blöde Bemerkungen, sexistisches oder rassistisches Gerede – all das ist unsportlich und deswegen gibt es nicht nur im Sport klare Regeln. Alle Menschen sollen sich wohlfühlen, Spaß und Freude haben: im Alltag, am Arbeitsplatz, beim Fortgehen, in der Familie, beim Sport und in der Freizeit“, sagt Alexandra Schmidt, Frauen- und Gleichbehandlungsbeauftragte der Stadt Salzburg.
Wer die Gelb-Roten Karten einsetzen möchte, kann sie im Team Vielfalt der Stadt Salzburg bestellen oder abholen.
„Es fängt mit blöden Bemerkungen an, doch damit ist die schlechte Saat gesät und es mündet viel zu oft in konkrete Gewalt: Wir alle sollten Respekt einfordern, schon bei vermeintlich „harmlosen“ Bemerkungen reagieren und Stopp sagen – oder die gelbe Karte auf den Tisch legen. Das darf kein Tabu sein“, klärt Isabel Bojanovsky, Koordinatorin des Gewalt-Schutzschirms in der Stadt Salzburg, auf.
Tobias Neugebauer