Hauptschule Liefering II: Neubau bringt Qualitätssprung
Der Kulturausschuss des Salzburger Gemeinderats wird morgen, Donnerstag, 6. Dezember 2012 den Neubau der Hauptschule/Neuen Mittelschule Liefering II beraten. „Die Stadt Salzburg setzt damit einen Meilenstein im aktuell laufenden Programm zur Erneuerung von Schulbauten, einen Qualitätssprung in Bau- und Energietechnik gleichermaßen wie beim Raumkonzept für die Bedürfnisse moderner Schulformen“, präsentiert Kultur- und Schulressortchef Bürgermeister Heinz Schaden das Projekt. Bauherr für das Vorhaben ist die städtische Immobiliengesellschaft SIG, Baustadträtin Claudia Schmidt freut sich, dass es „trotz des enormen Zeitdruckes, den uns der Bund mit der Änderung des Vorsteuermodelles auferlegt hat, der Start dieses Schulneubaus gelungen ist. Ein großes Anliegen ist es mir, für neue pädagogische Systeme auch die entsprechenden baulichen Voraussetzungen zu schaffen.“
Und Bürgermeister Heinz Schaden kritisiert in diesem Zusammenhang zum wiederholten Mal das Auslaufen der Vorsteuerabzugs-Berechtigung u.a. für Schulprojekte. „Die Koalition diskutiert über eine Ausweitung der ganztägigen Schulformen, deren Bedeutung unumstritten ist. Und den Kommunen, die die räumliche Voraussetzung dafür schaffen sollen, wird eine Strafsteuer auf Bildung auferlegt.“
Das bestehende Gebäude der Hauptschule Liefering II stammt aus dem Jahr 1970. Eine Sanierung hinsichtlich Wärmedämmung, Brandschutz und Haustechnik wäre dringend nötig, würde aber am unzureichenden Raumkonzept der Schule für moderne Unterrichtsformen nichts ändern. Deshalb hat sich die Stadt für einen Neubau entschieden. Dadurch kann auch die Errichtung eines Container-Provisoriums während der Bauzeit vermieden werden, da bis zur Fertigstellung des Neubaus die bestehende Schule genutzt werden kann.
An der Hauptschule/Neue Mittelschule Liefering II werden derzeit acht Montessori-Klassen mit insgesamt 172 SchülerInnen (davon 37 mit sonderpädagogischen Förderbedarf) sowie drei Sonderschulklassen unterrichtet. Der Neubau wird für moderne pädagogische Konzepte wie individuelle Förderung, Arbeiten in unterschiedlichen Gruppengrößen, selbstorganisiertes und offenes Lernen sowie Projektunterricht Platz bieten. Dabei haben große Gang- und Hallenflächen wie in bisherigen Schultypen ausgedient. Die acht Klassenzimmer der Neuen Mittelschule gruppieren sich um zwei „Marktplätze“ – Begegnungs- und Lernbereiche für die SchülerInnen -über zwei Geschosse. Da das Brandschutzkonzept außen liegende Flucht- und Aufenthaltsbalkone vorsieht, können diese „Marktplätze“ frei möbliert werden. Hier sollen Lern- und Leseinseln entstehen, wie sie das Montessori-Konzept vorsieht. Jedes Klassenzimmer erhält zusätzlich einen Gruppenraum, der einen Unterricht durch mehrere LehrerInnen mit vielfältigen Gruppenkonstellationen ermöglicht. Diese Gruppenräume können zum Marktplatz hin geöffnet werden. Das zweigeschossige Gebäude erhält auch einen Lift, über den auch die angrenzende Volksschule barrierefrei erschlossen werden kann. Im Dachgeschoß sind die Bibliothek sowie Sonderunterrichtsräume vorgesehen. Darunter auch eine Lehrküche, die an eine großzügige Terrasse angrenzt. Auf der Terrasse werden Hochbeete angelegt, in denen die SchülerInnen gärtnern können.
Das neue Gebäude ist nach den Vorgaben des Projekts „smart city Salzburg“ als Niedrigstenergiehaus ausgelegt, gegenüber dem Bestandsgebäude werden die Heizkosten um 75 Prozent gesenkt. Die Gesamt-Baukosten für die neue Schule in Liefering betragen acht Millionen Euro. Nach Fertigstellung des Projekts wird die alte Hauptschule abgerissen und an ihrer Stelle ein teilöffentlich genutzter Spielplatz errichtet. Das Kellergeschoss wurde bereits errichtet, die restlichen Bauarbeiten starten im Spätwinter/Frühjahr 2013, die Fertigstellung ist zum Schulbeginn 2014 geplant.

Johannes Greifeneder