Rosa Gefängnis vor dem Gefängnis
Mit den Stimmen von SPÖ und Bürgerliste gab Donnerstag, 20. März 2014, der Altstadtausschuss - unter Vorsitz von Gemeinderat Peter Iwanoff - dem Antrag des Fonds für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum des Landes Salzburg statt, im Bereich des Kajetanerplatzes heuer im Sommer temporär drei Kunstobjekte zu errichten, die von Informationstafeln und Veranstaltungen begleitet werden:
*In der Schanzlgasse gegenüber dem Gefängnis errichtet Bernhard Gwiggner in Originalgröße eine rosa Gefängniszelle für vier Personen, in die man von außen hineinschauen kann. Das Objekt ist 5,10 Meter lang, 2,9 Meter breit und 3,83 Meter hoch.
*Sigrid Kurz unterteilt die Asphaltflächen des Schanzlmarktes durch gelbe, gerade Bodenmarkierungen in Felder mit verschiedenen Theaterbegriffen wie „Publikum“, „Scheinwerfer“ oder „Backstage“. Diese netzartige Struktur Auftritt-Appearance soll zur Bühne für Menschen werden, die den Platz überqueren.
*Hans Pollhammer stellt in seinem Projekt „Ka Zeit“ in der Mitte des Kajetanerplatzes eine Bahnhofsuhr mit fehlenden Zeigern auf einem Straßenlaternenmast auf.
Wie Fondsgeschäftsführerin Christian Tscherteu mitteitle, sind die drei von einer Jury gekürten Siegerprojekte einer Ausschreibung jeweils mit 15.000 Euro dotiert, die für Idee und Umsetzung gedacht sind. Die „temporären Kunstinterventionen“ stehen von 10. Juni bis 23. September dieses Jahres. Sie sollen zur Diskussion und Auseinandersetzung anregen und zusätzlich den südlichen Zugang zur Altstadt beleben.
Die FPÖ lehnte die Errichtung aller drei Installationen grundsätzlich ab, die ÖVP sprach sich aus Gründen der Größe gegen die Errichtung der Gefängniszelle aus. Stadtbildpflege, Altstadt-Kommission, Kunstbeirat der Stadt, Verkehrs- und Straßenrechtsamt sowie Straßen- und Brückenamt hatten in ihren schriftlichen Stellungnahmen keine Einwände gegen das Kunstprojekt.
Der Amtsbericht kann auf www.stadt-salzburg.at unter Stadtpolitik/Ausschüsse abgerufen werden.
Stefanie Niedl