Bgm. Schaden: Nachwehen der Nazi-Zeit schmerzen bis heute
Seit 2009 setzt sich die Stadt Salzburg jedes Jahr im Herbst wissenschaftlich mit ihrer Geschichte während der nationalsozialistischen Herrschaft auseinander.
„Mit der Zeit nach 1945 bringen wir unser breit angelegtes Projekt heuer zum Abschluss. Das bedeutet aber nicht, dass wir einen Schlussstrich unter die vielen Fragen ziehen. Denn die Nachwehen der Nazi-Zeit schmerzen bis heute“, sagt Bürgermeister Heinz Schaden.
Das Stadtoberhaupt erinnert in diesem Zusammenhang an die Zerstörung des Euthanasie-Mahnmals im Kurgarten, die Beschmierungen von Stolpersteinen und Denkmälern sowie die aktuell im Internet grassierenden Hass-Postings gegen Flüchtlinge. „Es ist unsere Verpflichtung, gegen diesen Ungeist aufzustehen. Oft genug speist er sich aus jenen ‚braunen‘ Quellen, die versuchen, unseren demokratischen Rechtsstaat zu vergiften“, betont Schaden.
Langer Schatten der Vergangenheit
In der diesjährigen, siebten Vortragsreihe referieren Experten in der TriBühne Lehen über Entnazifizierung und die Stadtverwaltung nach 1945, über Wiedergutmachung und Restitution, das Totschweigen der Nazizeit in den 1950-er Jahren und den Umgang mit NS-„Überbleibseln“ (belastete Straßennamen etc.) sowie dem Gedenken an nationalsozialistische Opfer im öffentlichen Raum.
Bürgermeister Heinz Schaden eröffnet die Vortragsreihe am Donnerstag, 15 Oktober, 19 Uhr, in der TriBühne Lehen, Tulpenstraße 1. Der Eintritt ist frei. Die Vorträge 2015 samt Details siehe pdf unten.
Projekt im Gesamtüberblick
Alle Infos zum Großprojekt „Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus“ gibt‘s auf www.stadt-salzburg.at/ns-projekt

Karl Schupfer