Writer in Residence 2025: Slata Roschal arbeitet in Salzburg

27.08.2025
Für einen Monat wird Slata Roschal ihre Zeit in Salzburg verbringen und an ihrem neuen Buch-Manuskript arbeiten.

Die Stadt Salzburg vergibt das H.C. Artmann Lyrik-Stipendium 2025 an die Lyrikerin und Autorin Slata Roschal. Sie wird im November 2025 als Writer in Residence in Salzburg leben und arbeiten.

Bürgermeister Bernhard Auinger gratuliert der Schriftstellerin: „Mit dem H.C. Artmann Lyrik-Stipendium setzen wir ein starkes Zeichen für die Förderung zeitgenössischer Literatur in Salzburg. Es freut mich besonders, dass mit Slata Roschal eine Autorin nach Salzburg kommt, deren Texte gesellschaftlich hochrelevant und zugleich sprachlich eindrucksvoll sind. Ihr Aufenthalt wird nicht nur ihr eigenes Schaffen bereichern, sondern auch die Salzburger Literaturszene inspirieren und beleben.“

Eine ausgezeichnete Stimme der Gegenwartsliteratur

Slata Roschal wurde 1992 in Sankt Petersburg geboren und lebt in München. Sie studierte Germanistik, Slavistik und Komparatistik und promovierte 2021 an der LMU München. Für ihre Werke wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2023 mit dem Feldkircher Lyrikpreis sowie dem Schubart-Literaturförderpreis der Stadt Aalen.

Ihre Texte überzeugen durch eine feine Beobachtungsgabe und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich aktuellen Themen wie Arbeitswelt, Kapitalismus oder Konsum. Neben ihrem literarischen Schaffen engagiert sie sich stark für die Literaturvermittlung: Sie hat ein Lyrik-Netzwerk aufgebaut, organisiert Lesungen und Ausstellungen und plant aktuell einen Lyrik-Podcast.

„Mit Slata Roschal dürfen wir in diesem Jahr eine vielseitige und mehrfach ausgezeichnete Autorin begrüßen, die hier – dank der Kooperation mit Literaturhaus, dem Fachbereich Germanistik der Uni Salzburg und mosaik – ein inspirierendes Umfeld vorfindet, aber auch Raum zum kreativen Schaffen. Ich wünsche Frau Roschal einen erfolgreichen Aufenthalt und lade sie dazu ein, sich mit der hiesigen Szene aus Kunst, Kultur und Wissen zu vernetzen“, so Kulturabteilungsvorständin Dagmar Aigner.

Arbeiten am neuen Manuskript in Salzburg

Während ihres Aufenthalts in Salzburg wird Slata Roschal an einem neuen Buch-Manuskript arbeiten, das 2026 erscheinen soll. Darin verbindet sie Lyrik und Prosa, kombiniert einen einfachen Plot mit literarischem Anspruch und Themen wie Mehrsprachigkeit und gesellschaftlicher Wirklichkeit.

Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen zählen:

  • Ich brauche einen Waffenschein ein neues bitteres Parfüm ein Haus in dem mich keiner kennt (Lyrikband, März 2025, Wunderhorn Heidelberg) – ausgezeichnet u. a. mit dem Feldkircher Lyrikpreis.
  • Ich möchte Wein trinken und auf das Ende der Welt warten (Roman, Februar 2024, Ullstein/claassen Berlin) – von der Kritik als „hochpolitisch“ und „zeitlos“ gefeiert.
  • 153 Formen des Nichtseins (Roman, 2022, homunculus Erlangen, 2024 Paperback bei Penguin München) – nominiert u. a. für die Longlist des Deutschen Buchpreises.

Über das Stipendium

Mit dem H.C. Artmann Lyrik-Stipendium lädt die Stadt Salzburg seit 2008 Autor:innen ein, sich intensiv mit dem Werk des österreichischen Dichters H.C. Artmann auseinanderzusetzen und eigene Projekte voranzubringen. Das Stipendium ist mit 1.500 Euro dotiert und umfasst einen kostenlosen Aufenthalt in der Wohnung Tobias (35 m²), ein Klimaticket für das Bundesland Salzburg sowie die Übernahme der Reisekosten innerhalb Europas. Das Stipendium wird in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Salzburg, der Universität Salzburg (Fachbereich Geschichte) und mosaik – dem Verein zur Förderung neuer Literatur und Kultur – vergeben. 

Darüber hinaus bietet es die Möglichkeit, sich in Salzburgs Literaturszene zu vernetzen: Lesungen, Begegnungen mit Kolleg:innen und Student:innen sowie Veranstaltungen im Literaturhaus Salzburg sind ausdrücklich erwünscht.

Hintergrund zu H.C. Artmann

Hans Carl Artmann (1921–2000) war einer der bedeutendsten österreichischen Dichter und Mitbegründer der „Wiener Gruppe“. Neben seiner Dichtung veröffentlichte er Übersetzungen und setzte sich für junge Autor:innen ein. Seit 2003 trägt der Platz vor dem Literaturhaus Salzburg seinen Namen.

Lapuch Laura BA