150 besuchten Filmabend & Diskussion 'Atelier de conversation'

22.03.2018

Am gestrigen Internationalen Tag gegen Rassismus organisierte das Integrationsbüro der Stadt Salzburg mit dem Friedensbüro Salzburg, dem Referat für Integration des Landes und Das Kino einen Filmabend mit dem preisgekrönten Dokumentarfilm „Atelier de conversation“ des Salzburger Regisseurs Bernhard Braunstein. Danach diskutierten Vertreter*innen von Salzburger Initiativen zu "Anerkennungsräumen" in Salzburg. 150 Besucher*innen folgten der Einladung ins Das Kino.

Hagenauer: Unentwegter Einsatz für gutes Zusammenleben wichtig

„Das Erlernen der deutschen Sprache und das Kennenlernen unserer Kultur sind unabdingbare Bestandteile für eine gelungene Integration und ein gutes Miteinander. Die zahlreichen Initiativen der Stadt Salzburg aber auch privater Institutionen leisten hier wertvolle Arbeit. Letztlich sind aber alle Salzburger*innen – egal ob hier geboren oder zugewandert – gefordert, sich einzubringen! Mein großer Dank gilt ausdrücklich jenen, die sich ungeachtet der oft schwierigen gesellschaftlichen Gegebenheiten seit Jahren unentwegt für ein gutes Zusammenleben einsetzen“, so die für Soziales und Integration zuständige Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer.

Berthold: Begegnung auf Augenhöhe und voneinander Lernen

„Neu Angekommene haben anfangs kaum Orte, wo sie sich angenommen und gleichwertig fühlen. Das Zugehörigkeitsgefühl entsteht dort, wo Menschen sich auf Augenhöhe begegnen und sich bemühen einander zu verstehen. Da können wir voneinander lernen, Freundschaften schließen, uns verändern und Verständnis füreinander entwickeln. Es freut mich zu sehen, wie viele Salzburgerinnen und Salzburger geflüchtete Menschen unterstützen und sich für friedliches Zusammenleben einsetzen“, so Martina Berthold, Landesrätin für Integration.

„Anerkennungsräume“ in Salzburg

Braunstein zeigt in seinem Film, wie sich Menschen trotz aller Unterschiede mit Wohlwollen und Respekt begegnen. Ein ähnliches Atelier - den Konversationskurs „Miteinander Reden“ - gibt es auch in der Stadt Salzburg. Seit sieben Jahren unterstützt die Juristin Helene Kobler - abwechselnd mit einem weiteren Ehrenamtlichen - Menschen bei diesem Konversationskurs in der Stadtbibliothek. Jährlich besuchen ihn bis zu 250 Personen aus 40 Ländern zweimal pro Woche, um miteinander zu reden, zu lachen und Freundschaften zu schließen.

In den letzten Jahren sind sowohl in der Stadt als auch im Land Salzburg weitere „anerkennende Räume" entstanden:

• Im Projekt „Querbeet“ vernetzen Andrea Folie und Katrin Reiter Menschen in Salzburger Gemeinden unabhängig von ihrer Heimat.
• In der Academy Bar sind alle willkommen und vieles ist möglich – Ausstellungen, Diskussionen, Lesungen und integrative Sprachkurse. Auch Menschen mit wenig Geld – für sie gibt es Gratis-Kaffee. Für Thomas Zezula ist Anerkennung die wichtigste Säule der Integration.
• Das Sprachtraining des Freiwilligennetzes des Diakoniewerks hat 43 verschiedene Standorte, wo Deutsch geübt wird. Für Kami Shahi, der schon vier Jahre im Asylverfahren ist und sich ehrenamtlich als Sprachtrainer engagiert, ist das sehr wichtig. Er vergleicht Integration "mit einem Stein, den wir alle gemeinsam viel leichter tragen würden".
• Auch die Mal- und Schreibwerkstätten der Autorin Petra Nagenkögel im Salzburger Clearinghouse für jugendliche Asylsuchende berücksichtigen Bedürfnisse und Sehnsüchte auf kreative Weise und bieten neue Perspektiven. Sie erleichtern Menschen das zermürbende Warten auf die Asylentscheidung.
• Im „Café der Kulturen“, das zweimal im Monat im ABZ - Haus in Itzling stattfindet, kommen Menschen ins Gespräch und knüpfen Freundschaften. Zugleich dient es als Anlaufstelle für gemeinsame Ausflüge und Aktivitäten. Abdullahi A. Osman erzählte von berührenden Erlebnissen während Ausflügen ins Salzburger Land.

Näheres:
Mag.a Daiva Döring
Integrationsbeauftragte der Stadt Salzburg
Tel.: 0662/8072-2296
daiva.doering@stadt-salzburg.at

Sie alle engagieren sich für ein gutes Miteinander
Sie alle engagieren sich für ein gutes Miteinander

Sabine Möseneder