Mehr Lagerplatz für verloren gegangene Schätze - Neues aus dem Fundamt der Stadt

Montag, 04.01.2021
„Gewinnbringende Verwertung“ gesetzlich vorgeschrieben – Fundamt überlegt Flohmarkt-Ersatz

Der Lagerraum des städtischen Fundamtes im Schloss Mirabell platzte längst aus allen Nähten. Denn in den vergangenen Jahren wurde in der Stadt Salzburg vieles verloren und im Fundamt abgegeben. Nun ist hier erstmals seit langer Zeit wieder Luft - dank eines neuen Fund-Lagers, das in den neuen Werkhallen des Wirtschaftshofs in der Siezenheimer Straße 20 eingerichtet wurde. Hier werden überwiegend sperrige Dinge – wie zurückgelassene Fahrräder, Ski, E-Scooter und Koffer, zurzeit auch ein Rollstuhl und ein Rollator - verwahrt.

Alle Fundgegenstände müssen ordnungsgemäß ein Jahr aufbewahrt werden. Verstreicht diese Frist, ohne dass jemand den Verlust meldet, dürfen Fundgegenstände an den Finder/die Finderin (auf deren Antrag) abgegeben bzw. vom Fundamt möglichst gewinnbringend verwertet werden.

Mehr Platz im neuen Fundlager im Wirtschaftshof

„Wir haben seit Sommer neben der Arbeit im FundService unsere Zeit damit verbracht, das neue Fundlager einzurichten und konnten damit Berge an Fundstücken aus dem Schloss Mirabell und aus dem alten Fundlager im Wirtschaftshof sofort übersiedeln. Hier wurde jedes noch so unscheinbare Stück penibel geordnet und inventarisiert, um alles gleich zur Hand zu haben, wenn Besitz*innen sich melden. Die neuen Radständer und Regale sind inzwischen gut gefüllt. Das Fundamt im Schloss hat damit wieder Kapazitäten frei“, erzählt Dienststellenleiter Michael Duhatschek.

Die Versteigerung dieser nicht abgeholten Fahrräder durch das Dorotheum Salzburg ist einer der Höhepunkte des alljährlichen Salzburger Radfrühlings. 2020 musste der Radfrühling jedoch Corona-bedingt entfallen. Die Fundräder aber konnten Anfang Juli – mit 300 registrierten Teilnehmer*innen unter genauester Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen - in der Eisarena im Volksgarten restlos versteigert werden und brachten für die Stadt einen Reinerlös von 5.274 Euro.

Jetzt neu: Verwertung von Fund-Handys möglich

Fund-Handys konnten aus Datenschutzgründen nach Ablauf des Jahres bisher nicht verwertet werden. Die städtische IKT hat eine Privatfirma ausfindig gemacht, die nachweislich alle Daten auf den Handys löschen kann. Das eröffnet für die Stadt neue Möglichkeiten, um, wie vom Gesetzgeber nun vorgegeben, Fundstücke  „gewinnbringend“ zu verwerten. Nun können die Daten von unversperrten Handys nachweisbar sicher gelöscht und die Geräte damit veräußert werden. Gesperrte Handys müssen weiterhin vernichtet werden.

Diese „gewinnbringende Verwertung“ verlangt auch in Hinblick auf den beliebten Flohmarkt eine Neuausrichtung. Wir sind am Tüfteln, in welcher Form wir diese liegen gebliebenen Fundstücke künftig den Salzburger*innen anbieten können“, so Duhatschek: „Noch lässt uns die aktuelle Situation Zeit zum Überlegen.“

Die jährlich detailliert befragten Kund*innen zeigten sich auch heuer wieder vom städtischen FundService begeistert und bewerteten die Leistungen der Dienststelle mit der Bestnote 1,09.

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Mehr Platz für Fundgegenstände im neuen Fund-Lager im WiHof

Cay Bubendorfer