Naturnahe Blühfläche an der Glan wird vorbereitet

Berthold: Hochwasserschutz und Naturschutz gehen hier eine ideale Verbindung ein
15.09.2020

Blütenpflanzen verschwinden und das Insektensterben schreitet dramatisch voran. Die Stadt Salzburg und der Naturschutzbund Österreich starten deshalb am rechten Glanufer ein Pilotprojekt. Im Abschnitt zwischen Brücke Zaunergasse und Rauchmühlen-Areal wird seit Montag, 14. September, kräftig gebaggert, geschaufelt und dann gesät. In den beiden nächsten Wochen wird hier die Basis für eine artenreiche Blumenwiese geschaffen, die ab kommendem Frühjahr Bienen und zahlreichen anderen Insekten einen neuen, wertvollen Lebensraum bieten wird.

„Wir stärken auf einer Fläche so groß wie ein Fußballfeld die Natur und verbessern zugleich den Schutz vor Hochwasser: Diese Saat geht für uns alle auf – eine echte Win-win-Situation“, ist Stadträtin Martina Berthold überzeugt.

Um die Blühwiese anlegen zu können, muss erst einmal die bestehende Gras- und die obere Erdschicht abgenommen werden. Diese Maßnahme ergänzt sich perfekt mit Erfordernissen des Hochwasserschutzes. Eine bis zu 80 cm dicke Erdschicht, die sich in diesem Bereich über Jahrzehnte durch Grasschnitt entwickelt hat, wird dabei abgegraben und so das Durchflussprofil, das ist die notwendige Breite des Bachlaufes, erweitert. Anderseits werden damit Graswurzeln und vor allem der stark wuchernde Knöterich, eine invasive Pflanze, und der zu nährstoffreiche Boden entfernt. Damit finden Blühpflanzen den notwendigen mageren Boden.

Die Projekt-Strecke beträgt ca. 285 Laufmeter, auf insgesamt 2.200 qm Fläche wird regionales Saatgut ausgesät. Die Kosten für das Naturschutz- und Hochwasserschutz-Projekt belaufen sich auf 40.000 bis 50.000,- Euro.

Bis zum Ende der Arbeiten gibt es eine kleinräumige Umleitung des Rad- und Fußweges.

Infos & Kontakt
Kanal- und Gewässeramt, Tel. 0662 8072 2443

Gaby Strobl-Schlicher