Gewalt streichen in allen Bereichen

Aktuelle Ausstellung zum Gewaltschutz-Schwerpunkt
Donnerstag, 13.01.2022
Gemeinsam für eine gewaltfreie Stadt: AV Soziales Patrick Pfeifenberger, Stadträtin Anja Hagenauer und Team Vielfalt-Leiterin Eva Spießberger

„Keine Watsche ist gesund“, sagt Univ.-Prof. Dr.in Belinda Plattner, Vorständin der Uni-Klinik für Kinder und Jugendpsychiatrie in Salzburg. Sie ist eine von 18 Personen, die sich aktiv für Gewaltschutz in der Stadt Salzburg engagieren. Derzeit ist Dr.in Plattner mit ihrer Botschaft stadtweit auf Plakaten zu sehen. Gemeinsam mit anderen Testimonials findet man sie auch in der Ausstellung „Gewalt streichen in allen Bereichen“, die aktuell in der Wolf-Dietrich-Halle im Schloss Mirabell zu sehen ist.

Ziel #gewaltfreiestadt
Die Ausstellung ist Teil des Schwerpunktes #gewaltfreiestadt Salzburg, dem sich die Stadt seit mehr als einem Jahr intensiv widmet. „Unser langfristiges Ziel ist die #gewaltfreiestadt. Das braucht die Mithilfe aller Einrichtungen und Institutionen. Dazu gute Angebote für von Gewalt Betroffene und Prävention“, betont die zuständige Stadträtin Anja Hagenauer. „Die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen stand dabei im Mittelpunkt der Arbeit. Sie sind besonders gefährdet, Opfer von Gewalt zu werden“, so die Stadträtin. Denn die Corona-Pandemie hat zu einem deutlichen Anstieg häuslicher Gewalt geführt, berichtete unlängst die Kinder- und Jugendhilfe. Die Zahl der Wegweisungen und Betretungsverbote hat sich im Vergleich zu 2020 (184 Fälle) im Jahr 2021 (bis Ende November bereits 285 Fälle) deutlich erhöht. Das entspricht einer Steigerung um 55%.

Zahlreiche Schwerpunkte der Stadt

  • Zu den laufenden Schwerpunkten in Sachen Gewaltschutz gehört der „Runde Tisch Gewaltschutz“. Derzeit wird daran gearbeitet, ein stadtübergreifendes Präventionskonzept, das private und öffentliche Institutionen verbinden soll, zu implementieren.
  • Ende letzten Jahres startete das BWS Lehen das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“.  Nachbar:innen sollen ermutigt werden, hinzusehen, wenn sie Gewalt wahrnehmen und dementsprechend zu handeln. Das StoP-Projekt schließt die Lücke zwischen professionellen Hilfsangeboten, wie beispielsweise den Gewaltschutzzentren, und den Betroffenen, durch die direkte Arbeit vor Ort, in der Nachbarschaft, im Gemeinwesen.
  • Gemeinsam mit der Fachstelle Selbstbewusst gibt es daher auch 2022 wieder die Online-Fachvortragsreihe „After Work Basics“. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt bei der Vermittlung von Kinderschutz- und Gewaltschutzkonzepten für Organisationen.
  • Das Pixie-Buch „Mädchen im Netz“, herausgegeben vom Städtebund zusammen mit den städtischen Frauenbeauftragten Österreichs, hilft dabei. Darin werden Begriffe wie „Sexting“ oder „Bodyshaming“ erklärt und beleuchtet und hilfreiche Tipps gegeben, wie man konkret in unangenehmen oder bedrohlichen Situationen reagieren kann.

Info-Z/Schrattenecker