Schlachthof Alpenrind: Derzeit keine Anlieferung von Lebendtieren möglich

Nach Brand müssen 400 Tonnen Fleisch entsorgt werden – Zerlegebetrieb geht weiter
05.09.2022
Begutachtung vor Ort:
Stefan Krakowitzer (Berufsfeuerwehr), Walter Kittl (Brandsachverständiger) und Michael Haybäck (Behördenchef) über der ausgebrannten Halle des Schlachthofs Alpenrind.

Nach dem Großbrand einer Lagerhalle für Kartonagen und Folien beim Schlachthof Alpenrind nächst Bergheim waren am Montag, 5. September 2022, die Sachverständigen am Werk. Berufsfeuerwehr, Brandsachverständiger, Polizei, Eigentümervertreter, Baubehörde, Statiker, Baufirma, Markt- und Veterinäramt sowie Bezirksverwaltungsbehörde prüften die Lage vor Ort.

Michael Haybäck, Leiter der Bezirksverwaltungsbehörde der Stadt Salzburg: „Es hat sich herausgestellt, dass über 400 Tonnen Fleisch, das durch den Brand beeinträchtigt wurde, entsorgt werden müssen. Die ausgebrannte Halle ist aktuell einsturzgefährdet. Sie hängt aber mit anderen Gebäudeteilen zusammen. Daher kann die Lebendtier-Anlieferung erst wieder gestattet werden, wenn sichergestellt ist, dass hier bautechnisch alles einwandfrei ist. Der bestehende Zerlegebetrieb ist vom Brand nicht betroffen und kann mit extern angelieferten Fleischhälften weitergeführt werden.“

Brandermittlung in alle Richtungen

Brandsachverständiger Walter Kittl betont, dass es zu gefährlich sei, die Halle zu betreten: „Wir haben daher zur Ermittlung der Brandursache ein Spezialgerät mit 17 m langem Teleskoparm und Greifzange angefordert. Dieses wird den Brandschutt herausholen, den wir dann genau untersuchen werden. Wir wissen, wo der erste Brandmelder angesprochen hat. Dort kann man aber nicht hin, weil ein Träger gerissen ist.“ Ermittelt werde, so Kittl, „noch in alle Richtungen“. Das reiche von selbstentzündlichen Substanzen über den Elektrostapler im Brandbereich bis hin zum Rolltor, das nicht hätte offenstehen dürfen. Auch Aufnahmen von Überwachungskameras würden noch ausgewertet.

Kontaminiertes Fleisch beschlagnahmt

Die Firma Alpenrind an der Stadtgrenze zu Bergheim sei einer der größten Schlachthöfe Westösterreichs, bekräftigt der Leiter des Markt- und Veterinäramtes der Stadt, Christophorus Huber. Die Konsumenten müssten sich nicht sorgen: „Wir haben alles Fleisch beschlagnahmt und damit aus dem Verkehr gezogen, das kontaminiert wurde. Derzeit wird geprüft, wo und wie es entsorgt werden kann.“ Die Firma müsse zudem nicht völlig zugesperrt werden. „Zerlegebetrieb, Verpackung und Kühlräume sind vom Brand nicht betroffen. Hier kann die Arbeit wie gewohnt weitergehen“, so Huber.

Karl Schupfer