Mit „Inklusion“ gegen Diskriminierung behinderter Menschen

09.05.2011

Menschen mit Behinderungen sind auch in Salzburg immer noch – trotz aller Bemühungen und Erfolge der letzten Jahre - beträchtlichen Diskriminierungen, Ausgrenzungen und Sonderbehandlungen ausgesetzt. Der „Tag der Inklusion“ am 5. Mai dient dazu, diese Benachteiligungen sichtbar zu machen und Lösungsmöglichkeiten und Forderungen an die Gesellschaft zu formulieren. Über die Präsentation von funktionierenden und bewährten „best practice“-Beispielen werden dabei Auswege aus bestehenden Ungerechtigkeiten aufgezeigt. Dazu trafen sich mehr als 130 TeilnehmerInnen aus Politik und Verwaltung, ExpertInnen aus verschiedenen Einrichtungen des Behinderten- und Bildungsbereichs sowie persönlich Betroffene zum „3. Inklusions-Dialog“ mit Bürgermeister Heinz Schaden im Marmorsaal des Schlosses Mirabell. Inklusion fordert Gleichberechtigung aller Menschen in sämtlichen Lebensbereichen. Das Ziel formulierte Marianne Schulze, die im Auftrag der Bundesregierung die Durchsetzung der UN-Behindertenrechts-Konvention als Vorsitzende eines Monitoring-Ausschusses überwacht: „Inklusion ist dann erreicht, wenn wir uns damit nicht mehr auseinandersetzen müssen.“

Bei der Veranstaltung wurden drei wesentliche Meilensteine, die in Salzburg erreicht werden sollten, debattiert:
• Abschaffung von Ausgrenzung und Sonderbehandlung – hier vor allem in Bildungsbereich. In Salzburg besteht - auch im Vergleich mit anderen Bundesländern – Nachholbedarf bei der schulischen Integration von Menschen mit Behinderung.
• Das Salzburger Behindertengesetz ist 30 Jahre alt, entspricht nicht mehr dem Stand der gesellschaftlichen Entwicklung im Umgang mit Behinderten und ist daher dringend zu reformieren. Darüber herrscht auch politischer Konsens. In die konkrete Gestaltung des neuen Gesetzes sollten die Betroffenen in einem breiten Dialog eingebunden werden.
• Rasche Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die Österreich bereits 2008 anerkannt hat.

Rückfragen an:
Mag. Sabine Neusüß, Behindertenbeauftragte

Tel 0662 8072 3232, sabine.neusuess@stadt-salzburg.at


Johannes Greifeneder