Fluglärm: Über 90 % der Belastung auf Salzburger Gebiet!
Mit fachlich fundierten Messungen, Berechnungen und Lärmkarten (siehe beigefügtes pdf) will Salzburgs Planungsressortchef, Stadtrat Johann Padutsch, die Diskussion über den Fluglärm wieder auf den Boden der Realität zurückbringen: „Die Lärmmesskarten zeigen es eindeutig. Der Fluglärm betrifft zu mehr als 90 Prozent die SalzburgerInnen, großteils die Stadt-SalzburgerInnen. Die 65 dB-Zone liegt überhaupt zu 100 Prozent auf unserem Gebiet. Die 60 dB-Zone reicht lediglich nordwestlich der Saalach bis ins Waldgebiet vor der Stadt Freilassing.“
Padutsch warnt davor, mit der Anflugroute von Süden her falsche Hoffnungen zu wecken: „Was Bundesministerin Doris Bures und ihr deutscher Kollege Peter Ramsauer hier präsentieren, ist völliger Unfug. Drei bis fünf Anflüge pro Tag von Süden her entlasten die Freilassinger de facto nicht, jedenfalls nicht spürbar, bedeuten aber für Salzburg abermals eine Zusatzbelastung!“
Zudem würden von deutscher Seite Hoffnungen geschürt, die schlicht nicht erfüllbar seien. Denn laut Lärm-Experten müsste, um eine Reduktion von 3 dB in Freilassing zu erreichen, die Hälfte aller Flüge verlegt werden. „Das ist nicht nur illusorisch, sondern auch im Sinne der Flugsicherheit, bezogen auf die internationalen Standards, nicht einmal annähernd machbar“, sagt der Planungsstadtrat, „und würde die Belastung in Salzburg explosionsartig erhöhen!“
Ressortchef Padutsch verweist in diesem Zusammenhang auf das gute Verhältnis des Technischen Umweltschutzes der Stadt Salzburg mit den zuständigen Behörden: „Österreichische und deutsche Fluglärmkommission sowie Austro Control stehen in ständigem Kontakt mit uns. Als Mittler zwischen ihnen, dem Flughafen und den Anrainern haben wir viel erreicht. Ich denke etwa an das Nachtflugverbot, das Verbot von lauten Flugzeugen oder die Staffelung der An- und Abflüge nach Flugzeugtypen.“
Auch durch diese Zusammenarbeit sei es gelungen, den Fluglärm seit 1990 beständig zu verringern. Hinzu komme, dass Freilassing in den letzten Jahren durch die neue Nordwest- und Nordost-Abflugroute ohnehin bereits entlastet worden sei. „Wahlkampf motivierte Aktionen gefährden diesen Weg!“, so Padutsch.
Doris Stockklauser