Bauausschuss: Heftiger Schlagabtausch zum Überfuhrsteg

04.12.2012

Zu einem heftigen Schlagabtausch kam es in der heutigen Sitzung des Bauausschusses zwischen der Aktion „Offener Steg“, vertreten von Richard Hörl, und dem städtischen Bauwesen. Thema einmal mehr: die für 2013 geplante Sanierung des desolaten Überfuhrstegs.

In seinem Grundsatzamtsbericht schlägt das Straßen- und Brückenamt der Stadt vor, zwei Sanierungsvarianten auszuschreiben: einmal mit Komplettsperre von April bis Mitte August (Kosten: 1,78 Mio € geschätzt); einmal mit Teilsperre von April bis September (Kosten: 1,88 Mio € geschätzt). Nachteil der Variante zwei: Auch hier sind, für Gerüstauf- und Abbauten sowie Pfeilersanierung, Komplettsperren von insgesamt sieben Wochen Dauer nötig.

Die Bürgerinitiative lehnt beide Varianten als „benützerfeindlich“ ab. Richard Hörl präsentierte stattdessen seinen „Plan B“. Er sieht einen an das bestehende Bauwerk angehängten, hölzernen Ersatzsteg vor und eine Einhausung der Baustelle. Baudirektor Walter Hebsacker betonte, diese Mehrbelastung sei statisch „höchst problematisch“. Trotz mehrerer Gesprächsangebote durch das zuständige Amt habe man erst heute von dem Plan der Bürgerinitiative erfahren.

Nach hitzigen Wortgefechten ging Inge Haller von der Bürgerliste (gegen die Stimmen der ÖVP) „auf Klub“. Sie forderte, dass bis zur nächsten Sitzung der „Plan B“ durch einen externen Statiker geprüft wird, dass alle Planunterlagen des vorliegenden Kontrollamtsberichts den Fraktionen und der Bürgerinitiative übermittelt sowie Stellungnahmen des Radverkehrskoordinators und der Behindertenbeauftragten eingeholt werden.

Pro „Rad-Haus“ im Stadtwerk Lehen

Einstimmig sprach sich der Bauausschuss für die Installierung eines „Rad-Hauses“ in der Sockelzone im Stadtwerk Lehen aus. Es soll einen Hauszustelldienst per Fahrrad in Kooperation mit dem Interspar Lehen, eine offene Radwerkstätte, einen Radverleih (auch für E-Bikes, Lastenräder und Anhänger) und weitere Kooperationen mit der Wirtschaft ermöglichen.

Angelegt ist das „Rad-Haus“ als sozial-ökonomischer Betrieb, der arbeitslosen Jugendlichen einen Einstieg in den Job bietet. Die Stadt wird das Projekt, Träger ist der Verein FAB, mit einem einmaligen Investitions- und Organisationszuschuss von 65.000 € unterstützen. Die Personalkosten von rund 310.000 € pro Jahr werden aus Arbeitsmarktförderungsmitteln des Landes bestritten.

Auf Wunsch der ÖVP wird es nach einem Jahr Betrieb einen Zwischenbericht geben. Nach zwei Jahren wird dann detailliert evaluiert. Wenn sich der Rad-Zustelldienst bewährt, will Spar den Service auch auf andere Städte übertragen. Für weitere Handelsunternehmen wird er jedenfalls nach zwei Jahren geöffnet werden.

Kanalsanierung Linzer Gasse

Mit Dringlichkeit auf die Tagesordnung genommen wurde die Kanalerneuerung in der Linzer Gasse. Der desolate städtische Kanal aus dem Jahr 1850 sowie alle Versorgungsleitungen (Gas, Wasser, Strom, Fernwärme, Lichtwellenleiter) der Salzburg AG werden in einem rund 150 m langen Abschnitt – von der Dreifaltigkeitsgasse bis nach der Bergstraße – ab Februar 2013 in Angriff genommen. Dies geschieht in Abstimmung mit der geplanten Pflasterung und Neugestaltung der Linzer Gasse. Die Gesamtkosten für den Kanalbau betragen rund 413.000 €.


Karl Schupfer