Bis zu 20 Prozent weniger Müllgebühr
Das AbfallService der Stadt Salzburg weist nicht nur die günstigsten Tarife im Vergleich zu den österreichischen Landeshauptstädten auf, sondern wird heuer sein Angebot noch mehr verbessern und ausbauen. Außerdem – so der ressortzuständige Vizebürgermeister Harry Preuner bei einem Pressegespräch am Donnerstag, 17. Jänner 2013 – werde ein neues Abfuhr-Modell entwickelt, das nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch den KundInnen bis zu 20 Prozent Ersparnis bei der Müllgebühr bringen kann.
„Mit 83.400 Tonnen im Jahr 2012 bleibt die Gesamtabfallmenge in der Stadt seit 2007 konstant“, zieht Preuner Bilanz, „umgerechnet kommen auf jeden Bewohner rund 550 Kilogramm Abfall pro Jahr“. Fast die Hälfte (48,5 Prozent) davon wird durch die verschiedenen Sammelsysteme getrennt erfasst, 37.000 Tonnen landen direkt in der Restmüll-Tonne, der Rest wird über den Recyclinghof entsorgt.
Bessere Trennung bei Bioabfall und Papier
„Sorgen macht uns der hohe Anfall von Bioabfall und Papier im Restmüll“, berichtet AbfallService-Leiter Winfried Herbst. Laut aktueller Restabfall-Analyse der Universität für Bodenkultur betrage der Anteil von Bioabfall in den Restmüll-Tonnen über dreißig und der von Altpapier über elf Prozent. „Wenn es gelänge, den Bioabfall in die Bio-Tonnen umzuleiten, würde sich die Stadt im Jahr eine halbe Million Euro Entsorgungskosten ersparen“, rechnet Herbst vor. Ähnliche Ersparnisse bringt auch eine bessere Altpapier-Trennung, bis Ende 2014 sollen zusätzlich 1000 Tonnen Altpapier getrennt gesammelt werden.
Mehr Information und spezielleres Service soll 2013 Sammel-Komfort und damit die Abfalltrennung erhöhen. Für den Bio-Abfall gibt es kostenlos beim Recycling-Hof der Stadt und der Problemstoff-Sammelstelle jeweils am Schrannentag vor dem Schloss Mirabell neue Biomüll-Küberln mit verrottbarem Sammerlsackerl, die Verschmutzungen und Geruchsbelästigungen deutlich reduzieren. Forciert wird auch das Angebot des AbfallService, Altpapier-Sammelbehälter kostenlos zur Verfügung zu stellen. Das erweiterte Service-Angebot umfasst auch die Erweiterung des Textil-Sammelnetzes von 38 auf nunmehr 167 Box-Standplätze. Außerdem werden BewohnerInnen der Stadt künftig auch den Recyclinghof der SAB in Bergheim benutzen können.
Weniger Fuhren entlasten Umwelt
Starke Impulse zur Steigerung der Effizienz erwartet sich Preuner von der neuen Abfuhrordnung, die gerade entwickelt wird. Maßgeschneiderte Beratung soll KundInnen dazu bewegen, das Entleerungsintervall beispielasweise von ein- auf zweiwöchig umzustellen. Voraussetzung dafür ist eine bessere Restmüll-Trennung und eventuell der Wechsel zum nächst größeren Müllbehälter. „Das bringt den KundInnen Ersparnisse bis zu 20 Prozent“, rechnet Preuner vor, „außerdem entlasten weniger Fuhren die Umwelt“. In vielen europäischen Städten ist die 14tägige Abfuhr von Restabafall üblicher Standard. Hygienische Probleme sind nirgendwo aufgetreten. Dadurch freiwerdendes Personal könne für andere Aufgaben des AbfallService eingesetzt werden (Details siehe Anlage).
Österreichweit günstigster Tarif
Österreichweit – so Preuner – weist Salzburg trotz seines breiten Angebots den günstigsten Tarif unter Österreichs Landeshauptstädten auf. Die wöchentliche Entleerung einer 120-Liter-Restabfall-Tonne samt kostenlosen Service-Angebot – Entleerung der Bio- und Papiertonnen , Recyclinghof, Problemstoff-Sammlung, Beistellung diverser Sammelbehälter und Mülltonnen, Abfallberatung, Baumschnitt-Abfuhr, Sperrmüllabfuhr – kostet in der Stadt Salzburg 217,36 Euro. Ein vergleichbares, meist aber geringeres Dienstleistungsangebot kostet in Wien Euro 220,48, in Klagenfurt 230,50, in Linz 244,92, in Bregenz 273, in St.Pölten 428,11 und in Graz 427,70.
Stefanie Niedl