Salzburg ist Vielfalt: Großes Potenzial nutzen!
„In der Vielfalt der Stadt und ihren BewohnerInnen liegt großes Potenzial“, betont Vizebürgermeisterin Christine Homola anlässlich des „Monats der Vielfalt“, welches von 9. Jänner bis 14. Februar 2014 erstmals in der Stadt Salzburg stattfindet. Aufgegriffen und diskutiert werden verschiedene Aspekte rund um das Thema. Außerdem schreibt die Stadt zwei Preise aus: den Preis der Vielfalt und den Video- und Radiospot-Preis „Salzburg schaut hin!“
„Es geht nicht um die Frage, wie wir mit Minderheiten oder Randgruppen umgehen, sondern wie wir eine durch Vielfalt geprägte Gesellschaft gemeinsam gestalten“, meint Homola. Im Themen-Monat wird ein Ausschnitt dieser Vielfalt in der Stadt gezeigt. Zahlreiche Veranstaltungen laden ein, Vielfalt in allen ihren Dimensionen zu erleben. Dazu zählen die Kategorien Geschlecht, Alter, physische Fähigkeiten, ethnische Herkunft, Religion und Weltanschauung sowie sexuelle Orientierung.
„Es ist wichtig Vielfalt in allen Dimensionen wahr zu nehmen und als positiven Wert zu erkennen“, meint Eva Spießberger, Koordinatorin des Beauftragtencenters der Stadt Salzburg, das hinter dem „Monat der Vielfalt“ steht. Das Center ist eine Bürogemeinschaft der Mitarbeiterinnen des Frauenbüros, des Jugendbüros, des Integrationsbüros, des Behindertenbüros und der Koordinationsstelle der Bewohnerservice-Einrichtungen der Stadt.
Bei den Veranstaltungen diskutieren, analysieren und feiern alle Interessierten gemeinsam. „Wir wollen bewusstseinsbildende Maßnahmen unterstützen und laden dazu ein, sich mit dem Thema Vielfalt auseinander zu setzen“, betont Spießberger. Daher ist auch das Angebot an Veranstaltungen breit gestreut. Es reicht von einer Karikaturen-Ausstellung über Workshops gegen Sexismus im Alltag bis hin zu verschiedenen Stadtspaziergängen.
Das Programm im „Monat der Vielfalt“
Einige „Highlights“ (genaues Programm siehe Folder):
• „Lachen erlaubt?“, Ausstellung und Diskussion mit dem Künstler Philipp Hubbe, der Karikaturen zum Thema Menschen mit Behinderung zeigt (Schloss Mirabell, Wolf-Dietrich-Halle)
• Die lebendige Bibliothek – Lebensgeschichten aus Österreich und aller Welt stehen im Mittelpunkt (Stadtbibliothek Lehen). Erzählt wird u.a. zu den Themen „sind türkische Kinder anders?“ (Veli Ölmez – Elternvertreter), „Geschichten helfen beim Groß-Werden“ (Sigrun Schaller – Lesepatin), Brigitte Höfert - Tochter eines Ungehorsamen – Brigitte Höferts Vater wurde 1944 als Deserteur gehängt, „sich ein paar Minuten Zeit nehmen!“ (Roswitha Grießner - Pflegehelferin im Seniorenheim)… uvm….
• Starke Mädchen braucht das Land – Diskussion darüber, was Mädchen stark macht (Schloss Mirabell, Pegasuszimmer)
• Sexismus im öffentlichen Raum – kostenlose Workshops für alle, die sich für Strategien gegen Alltagssexismus interessieren (Schloss Mirabell, Pegasuszimmer)
• Geführte Spaziergänge in den Stadtteilen – von Morzg bis Mülln werden die Stadtteile neu entdeckt
• Filmabend und Diskussion zum Thema Heimat (Schloss Mirabell, Pegasuszimmer)
Stadt schreibt zwei Preise aus
Preis der Vielfalt
Die Ausschreibung des Preises der Vielfalt läuft ab sofort. Der Preis wird von der Stadt Salzburg erstmalig vergeben. Durch den Preis soll das Bewusstsein über den positiven Wert der Vielfalt gefördert werden. Teilnehmen können alle Einrichtungen/Unternehmen/ Vereine, die das Thema Vielfalt in ihrer Unternehmenskultur verankert haben. Natürlich ist es oft nicht möglich alle Aspekte zu gleichen Teilen zu berücksichtigen. Sollten Aspekte noch nicht in der Unternehmenskultur beachtet sein, dann kann der/die EinreicherIn auch zukünftige Maßnahmen präsentieren. In den drei Kategorien (Wirtschaftsunternehmen, gemeinnützige Einrichtungen, ehrenamtliche Einrichtungen) erhalten die Gewinner jeweils 1000 Euro Anerkennungshonorar.
Einreichfrist: bis 30.4. 2014
Preisverleihung: 22. Mai 2014
Beiträge für den „Preis der Vielfalt“ bitte an das Beauftragtencenter der Stadt Salzburg, Schloss Mirabell, Postfach 63, 5024 Salzburg, Tel.: 0662/8072-2046, beauftragtencenter@stadt-salzburg.at
Alle Infos auf der Homepage der Stadt Salzburg www.stadt-salzburg.at
Preis für kreative Radio- und Videospots
Der Preis steht unter den Titeln „Salzburg schaut hin!“ und „Salzburg hört hin!“. Gefragt sind Beiträge mit Bezug zur Stadt Salzburg, die sich mit den Themen Engagement für Vielfalt sowie Engagement gegen Benachteiligungen von Einzelnen oder Gruppen aufgrund von Merkmalen wie Herkunft, Behinderung, Geschlecht, sexueller oder religiöser Orientierung, Alter...auseinandersetzen. Die besten Einsendungen werden mit Geldpreisen zwischen 1500 und 400 Euro prämiert.
Alle Infos unter
Beauftragtencenter, Schloss Mirabell, Eingang 5, Tel.: 0662/8072-2046, beauftragtencenter@stadt-salzburg.at
www.rundertisch-menschenrechte.at/videospot
www.stadt-salzburg.at/frauen
Beispiele zum Thema Vielfalt
Einige Daten zu den Lebenswelten der SalzburgerInnen und ihren vielfältigen Lebensformen.
• Die Stadt ist weiblich. 52,8 Prozent der StadtbewohnerInnen sind weiblich
• Bei den hochbetagten Menschen ab 85 Jahren sind etwa Dreiviertel Frauen
• Es gibt rund 8.800 AlleinerzieherInnen in der Stadt.
• Von den ca. 82.000 Haushalten in der Stadt Salzburg sind knapp 37.000 Einpersonen-Haushalte
• In der Stadt Salzburg hat ein Drittel der BürgerInnen eine Zuwanderungsgeschichte. Die Menschen kommen aus ca. 150 unterschiedlichen Ländern.
• In der Stadt Salzburg sind neben den zehn anerkannten Religionsgesellschaften (Buddhismus, Römisch-Katholische Kirche, Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich, usw….), drei weitere anerkannte Bekenntnisgemeinschaften (wie z.B. Hinduismus) und darüber hinaus noch andere Religionsgemeinden vertreten.
• Geschätzt ein Drittel aller SalzburgerInnen lebt mit einer Behinderung oder körperlichen Beeinträchtigung
• 16,2 Prozent aller beim AMS gemeldeten Menschen mit Behinderung in Salzburg sind arbeitslos
• In der Stadt Salzburg leben ca. 11.000 Menschen mit verschiedener sexueller Orientierung und Identität (LGBTI ist eine aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzung und steht für lesbian, gay, bisexual, transgender and intersex). Es ist davon auszugehen, dass rund fünf bis zehn Prozent aller Menschen LGBTI sind.
• Ein bis zwei Kinder von 1000 Geburten sind Intersexuell – das heißt, es kann nicht klar gesagt werden, ob ein Säugling ein Mädchen oder ein Junge ist. In der Stadt Salzburg gab es im Jahr 2012 1.332 Lebendgeburten (2011: 1.352).
Stefanie Niedl