Johanna Moser und Margarete Schmidts feierten 100. Geburtstag
Johanna Moser und Margarete Schmidts feierten kürzlich in Salzburg den 100. Geburtstag. Bürgermeister-Stellvertreterin Christine Homola besuchte die beiden Jubilarinnen zu ihren Festtagen, gratulierte herzlich mit Blumen und Süßigkeiten und sprach ein wenig mit den Frauen über ihr bewegtes vergangenes Jahrhundert.
Johanna Moser wurde am 29. März 1914 in Chemnitz in Sachsen (seit 1953 Karl-Marx-Stadt) geboren. 1935 ging sie, erst 21jährig, für vier Jahre als Au pair nach England, wo sie den Mann ihres Lebens traf und mit ihm – einem Oberösterreicher aus Vöcklamarkt - ein Jahr später in England den Bund fürs Leben schloss. Kriegsbedingt folgten Übersiedlungen nach Sachsen (dort wurden 1940 und ´44 die beiden Kinder geboren) und später nach Vöcklamarkt, wo Johanna Moser erst in der Bäckerei der Schwiegereltern und später als Buchhalterin in einer Apotheke Arbeit fand. „Erst 1970 wurden wir Salzburger. Wir kauften unsere Eigentumswohnung, in der ich heute noch gerne wohne“, erzählte die jung gebliebene alte Dame der Bürgermeister-Stellvertreterin. Hier habe sie alles gefunden, was sie liebt: ihre Familie, ihre Berge, die Kultur. Heute seien es vor allem die Beine, aber auch die Augen und Ohren, die nicht mehr so tun wie sie will. Dennoch: ihre beiden großartigen Kinder machen es möglich, dass sie nach wie vor ohne fremde Hilfe zuhause leben und das Leben auch genießen kann. Und da gibt es auch noch die inzwischen 92jährige Nachbarin, die alle zwei Wochen zum Scrabble vorbeikommt: denn der Kopf brauche schließlich Übung, um jung zu bleiben, ist die Jubilarin überzeugt.
Am 2. April 1914 in Rumänien geboren wurde Margarete Schmidts, die ihren 100. Geburtstag im städtischen Seniorenwohnhaus Itzling feierte, wo sie seit 2002 lebt. Sie musste schon als Mädchen nach einem Schlaganfall ihrer Mutter deren Aufgaben übernehmen und kümmerte sich um ihre sechs Geschwister. Eine eigene Ausbildung blieb da auf der Strecke. Nach dem Krieg kam Margarete Schmidts nach Österreich, heiratete, wurde Mutter eines Sohnes und blieb Hausfrau. Als Witwe lebt die bis heute geistig aktive Seniorin sehr zurückgezogen, sie liest und kocht noch immer gerne. Und sie fertigt nach wie vor wunderschöne Handarbeiten. Davon konnte sich auch die Vizebürgermeisterin bei ihrem Besuch überzeugen. „Frau Schmidts hatte ein gewiss nicht leichtes Leben. Ich wünsche ihr alles Gute, Glück und Gesundheit und noch viele schöne Stunden für ihr Hobby, mit dem sie so viel Freude hat!“
Gabriele Strobl-Schilcher