Mirabellgarten: Überaltertes Heckentheater wird revitalisiert

23.09.2014

„Wie wir aus der von uns bei der Landschaftsarchitektin Barbara Bacher in Auftrag gegebenen Studie wissen, ist das Heckentheater im Mirabellgarten österreichweit einzigartig. In seiner Form stellt es in ganz Europa eine Besonderheit dar“, sagt Vizebürgermeister Harry Preuner. „In enger Abstimmung mit Landeskonservatorin Eva Hody gehen wir jetzt daran, das denkmalgeschützte Ensemble historisch korrekt zu erneuern.“

Das Heckentheater im Mirabellgarten wurde zwischen 1704 und 1718 errichtet und ist eines der ältesten Naturtheater nördlich der Alpen (Details siehe Beilage). Weil die bestehenden Hecken wegen ihres hohen Alters schon große Lücken aufweisen bzw. historisch vorgesehene Zwischenräume zugewachsen sind, ist eine Revitalisierung dringend notwendig. Auf Basis des Parkpflegewerks von Brigitte Mang und der Studie von Barbara Bacher werden nun bis Ende Oktober die Hecken im Bühnenraum entfernt und durch neue Hainbuchen ersetzt. Es geht dabei um nicht weniger als 360 Laufmeter Hecke.

Gartenamtsleiter Christian Stadler: „Durch die Entfernung der rund fünf Meter hohen Althecken soll sich das Erscheinungsbild nicht komplett ändern. Deshalb hat das Gartenamt die größtmögliche Ware für die Neubepflanzung beschafft. Wir wurden bei der Baumschule Wörlein in Deutschland fündig. Rund 350 Hainbuchen mit einer Pflanzhöhe von drei bis dreieinhalb Metern werden die bisherige Hecke ersetzen.“

Die Kosten für die Pflanzen beziffert Stadler mit rund 22.500 €. Die nötigen Arbeiten werden in Eigenregie vom Gartenamt durchgeführt. Der Mirabellgarten muss dafür nicht gesperrt werden, da die Bauabwicklung vom Bauhof des Gartenamtes beim Ausstellungspavillon aus erfolgen kann.

Zunächst wird der Altbestand gefällt und die Wurzelstöcke werden entfernt. Dann wird eine gleichmäßige Oberfläche hergestellt. Es folgt die Vermessung und Fixierung der Eckpunkte mit Metallstäben. Danach kommen die Neupflanzung und ein erster Formschnitt.

Ausblick: Noch heuer soll auch der Zuschauerraum des Heckentheaters befundet werden. Mit Probebohrungen will man herausfinden, wo dessen historische Grenzen waren. Darauf aufbauend wird dann erneut in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt ein Revitalisierungskonzept erstellt.



Karl Schupfer