Junger Mann aus Liberia mit Ebola-Expositionsrisiko in LKH-Quarantäne

07.10.2014

In einer Isolierstation des Salzburger Landeskrankenhauses wird seit heute, Montag 6. Oktober 2014, ein junger Mann aus Liberia wegen eines hohen Ebola-Expositionsrisikos beobachtet. Der Mann wurde heute Nachmittag im Zuge einer Schengen-Fahndung in Salzburg aufgegriffen. In einer ersten Befragung gab er an, dass bereits vor zwei Monaten seine gesamte Familie in Liberia an Ebola erkrankt und verstorben sei. Er habe seine Verwandten bis zuletzt gepflegt und nach deren Tod beerdigt. Aus Angst, selbst zu erkranken, trat er die Flucht Richtung Europa an, wohin er nach Stationen in Ghana und Elfenbeinküste von Sierra Leone aus auf dem Seeweg gelangte. Wie lang diese Flucht dauerte und wie der junge Mann letztendlich bis nach Salzburg gelangte, ist derzeit unklar.
Aufgrund der geschilderten Sachlage gilt der junge Schwarzafrikaner als Hochrisiko-Kontaktperson, der einem ebenso hohen Expositionsrisiko ausgesetzt war. Wenngleich aus behördlicher Sicht derzeit die Wahrscheinlichkeit eines akuten Ebola-Ausbruchs eher gering (die Inkubationszeit für einen Ebola-Erkrankung ab dem Zeitpunkt der Infektion beträgt 2 – 21 Tage) eingeschätzt wird, wurden alle Vorsichtsmaßnahmen gemäß Ebola-Alarmplan ausgelöst. Der junge Mann wird in einer Isolierstation beobachtet und darf diese auch nicht verlassen. Sämtliche Kontaktpersonen werden erfasst.


Johannes Greifeneder