Granitpflasterung und Granit-Splitt für den Residenzplatz

01.03.2016

Der Salzburger Residenzplatz wird nach einem Entwurf der Salzburger Architekten Erich Wagner & Eduard Widmann neu gestaltet (siehe PDFs unten, Visualisierung: Daniel Kerbler). Vorgesehen ist eine Pflasterung mit Granitplatten in den jetzt asphaltierten Bereichen, die zentrale Fläche bleibt – allerdings mit neuem, buntem und staubarmem Granitsplitt - geschottert.

Das ist das Ergebnis eines Ideen-Wettbewerbs, der vor wenigen Tagen entschieden worden ist. „Wir setzen damit an dieser wohl prominentesten Stelle die Neugestaltung der Altstadt-Plätze und –Gassen fort. Und wir haben lange um einen buchstäblich gangbaren Weg für dieses Großprojekt gerungen. Diese Suche hat sich ausgezahlt“, ist Bürgermeister Heinz Schaden überzeugt. Das Projekt soll heuer im Detail geplant werden, als Baubeginn ist der März 2017, die Fertigstellung im Juli 2018 vorgesehen.

Würdiges Siegerprojekt

Auch für Baustadträtin Barbara Unterkofler sind die Planungen von Wagner & Widmann ein würdiges Siegerprojekt. „In der Vergangenheit hat es einige Vorschläge für die Neugestaltung des Residenzplatzes gegeben, die aus meiner Sicht alle nicht optimal für den wohl wichtigsten Platz in der Stadt Salzburg waren. Mit dem vorliegenden Vorschlag haben wir ein Projekt, das einerseits visuell sehr ansprechend und andererseits technisch ohne große Experimente auch umsetzbar ist. Die gesamte Altstadt wird durch die Neugestaltung eine große Aufwertung erfahren.“

Das Projekt soll heuer im Detail geplant werden, als Baubeginn ist der März 2017, die Fertigstellung im Juli 2018 vorgesehen. Die Kosten für die Pflasterung und die noch nötigen technischen Einbauten sind mit 4,9 Mio Euro veranschlagt. „Das Geld haben wir in unserer mittelfristigen Investitionsplanung für diese Funktionsperiode eingeplant“, fügt Finanzreferent Bürgermeister Schaden an.

Fortsetzung der „5. Fassade“

Der jetzt erfolgreich abgeschlossene Ideenwettbewerb basiert auf einem Konzept der städtischen Planungsabteilung aus dem Jahr 2015. Danach sollte der zentrale Bereich des Residenzplatzes geschottert bleiben. Für die derzeit asphaltierten Fahrbahn- bzw. Gehsteigzonen sollte dagegen eine Pflasterung erfolgen. Dabei sind die momentan noch bestehenden Niveauunterschiede zwischen Geh- und Fahrbereich aufzuheben.

Dieser Plan war auch mit dem Bundesdenkmalamt und der Landeskonservatorin Eva Hody abgestimmt und nahm ausdrücklich Bezug auf das Konzept der „5. Fassade“ aus den Neunzigerjahren. Und schließlich musste die Neugestaltung auf die vielfältigen Nutzungen des Platzes – Veranstaltungen wir Rupertikirtag und Christkindlmarkt, Fiaker-Standplätze etc. –sowie deren technische Anforderungen Bedacht nehmen.

Verschiedene Farbtöne

Konkret vorgeschlagen wird nun eine Pflasterung mit Granitplatten in drei verschiedenen Farbnuancen: 60 % Standard grau und je 20 % sandgestrahlt (gelblicher Farbton) und geflammt (rötlicher Farbton). Der Fiakerstandplatz an der Nordseite des Doms wird mit Holz-Stöckelpflaster (aus in Öl getränkter Tanne) ausgeführt, um den Pferden bestmögliche Schonung während der Standzeiten zu ermöglichen. Entlang der Alten und Neuen Residenz, beim „Hypo-Durchhaus“ und im Bereich der Fiaker-Standplätze werden Sitzgelegenheiten errichtet.

Lichtskulptur zur Bücherverbrennung

Im Bereich vor dem Heimatwerk ist ein dreimal drei Meter großer Raum für eine bodenebene Lichtskulptur zum Gedenken an die Bücherverbrennung eingeplant. Entlang des Doms werden LED-Strahler zur Beleuchtung der Fassade in den Boden eingelassen. Für die technische Infrastruktur während der Veranstaltungen werden Bodenauslässe eingebaut. Der jetzt geschotterte Bereich und zusätzlich jeweils ein „Band“ vor den Fassaden der Residenzen werden künftig mit Granitsplitt in der Farbe der Platten versehen.





Karl Schupfer