Was tun, wenn Katze Minki, Schlüssel oder Schirm weg sind?

27.07.2017

Auf dem Weg in die Stadt leistete der schöne, neue Regenschirm noch beste Dienste. Dann kam die Sonne durch - und der Schirm war rasch vergessen. Aber wo? Wer hat noch nie einen Schirm, einen Schlüssel oder auch eine Kamera verloren, vielleicht aber auch gefunden? Der materielle Wert des Verlorenen ist oft gar nicht so groß, zehn Euro aber macht er dennoch schnell aus. Und damit steigen die Chancen, den Gegenstand beim Fundamt wieder zu bekommen. Denn ab diesem Wert MÜSSEN Gegenstände ins Fundamt gebracht werden, das sich in der Stadt Salzburg im Schloss Mirabell und damit in sehr zentraler Lage befindet.

Insgesamt 4.272 Fundstücke wurden heuer bereits im FundService im Schloss Mirabell abgegeben, 3.800 davon wurden bereits wieder abgeholt bzw. an die zuständigen Wohngemeinden oder ausstellenden Behörden übermittelt. Allein im Juli brachten FinderInnen 90 Schlüssel zum Fundamt. Auch 41 Stockschirme und Knirpse wurden von Jänner bis jetzt im Fundamt abgegeben - allesamt vom Team des ObusService-Centers.

„Das FundService im Schloss Mirabell ist die erste Anlaufstelle für alle, die in der Stadt etwas verloren oder gefunden haben. Unser freundliches und hilfsbereites Team hat dabei viele sehr schöne, aber auch sehr seltsame Dinge erlebt. So wurden z.B. schon Gebisse und Krücken abgegeben und nicht mehr abgeholt. Ich bin sicher, wir haben hier schon viele Menschen, auch viele Gäste der Stadt, sehr glücklich gemacht – z.B. wenn sie eine Kamera mit all den Erinnerungsfotos wieder in Händen halten“, erzählt Ressortchef Bürgermeister-Stellvertreter DI Harry Preuner.

Ausnahmen: Wer eine inländische Kennzeichentafel, Waffen und waffenrechtliche Dokumente, Führerscheine oder Zulassungsscheine verliert oder findet, muss sich an die Bundespolizeidirektion Salzburg oder Wachzimmer wenden. Schieß- und Sprengmittel müssen ausnahmslos bei der Polizei abgegeben werden.

Fundstücke im Netz

Nicht nur persönlich, auch unter fundamt@stadt-salzburg.at kann nachgefragt werden, ob der gesuchte Gegenstand abgegeben wurde. Und auch auf www.fundamt.gv.at lässt sich recherchieren, ob das gesuchte Stück 'ins große Netz' gegangen ist. In jedem Fall braucht es eine detaillierte Beschreibung/Eigentumsnachweis des Gegenstandes sowie einen Lichtbildausweis, um das Fundstück ausgehändigt zu bekommen.
Wurde der verlorene Gegenstand noch nicht beim Fundamt abgegeben, kann (auch auf www.fundamt.gv.at) eine Verlustmeldung erstattet werden – dient zugleich als Bestätigung, dass der Verlust beim Fundamt gemeldet wurde und eventuell zur Vorlage bei Versicherungen oder Handybetreibern zum Erhalt einer neuen SIM-Karte. Sie ist jedoch kein Ersatz für den verlorenen Pass, Personalausweis etc.

Was aber macht die Stadt, wenn niemand das Fundstück sucht?

Erst einmal wird versucht, die Besitzerin/den Besitzer zu ermitteln. Gelingt das nicht, wird der Fundgegenstand ein Jahr lang aufbewahrt. Nach Ablauf der Jahresfrist werden FinderInnen ab einem Wert von 100 Euro automatisch in schriftlicher Form verständigt (RSB, email, SMS) und zur Abholung des Fundes eingeladen.
Zum Thema Finderlohn: FinderInnen haben einen zivilrechtlichen Anspruch auf Finderlohn, d.h. die Fundbehörde ist nicht zur Einbehaltung und Ausbezahlung des Finderlohns berechtigt (sie gibt bei Abholung jedoch die Adresse des Finders weiter). Bei verlorenen Sachen gelten zehn Prozent bis zu einem Wert von 2.000 Euro, darüber hinaus fünf Prozent, bei vergessenen Dingen (wurden an einem fremden, unter Aufsicht eines anderen stehenden Ort zurückgelassen) ist jeweils der halbe Prozentsatz heranzuziehen. Angelegenheiten des Finderlohns werden nicht vom Fundamt, sondern direkt zwischen Finder und Besitzer geklärt.

Schlüssel ade? Finden leicht gemacht

Und dann ist da noch so ein leidiges Thema – die verlorenen Schlüssel: Das Schlüssel-Fundservice, ein ausgezeichnetes und kostenloses Angebot der Stadt Salzburg, nutzen bereits 20.000 SalzburgerInnen. Ein anhand der persönlichen Daten codierter Anhänger am Schlüsselbund macht es leicht, einen 0815-Schlüssel rasch wiederzufinden. Besonders praktisch: Ein Schlüssel-Fund kann im FundService, aber auch bei allen Obus-FahrerInnen abgegeben werden. Bei der notwendigen Registrierung gibt es übrigens noch einen weiteren Code, der (auf Etiketten gedruckt und aufgeklebt) bei Verlust auch weitere wichtige persönliche Gegenstände leichter wiederfinden lässt. Und der Schlüsselanhänger „Salzburg bringt’s!“ kann durch direkten Austausch bei der Stadtbibliothek dann auch als Bibliotheksausweis genutzt werden. Mehr dazu auf www.stadt-salzburg.at/fundservice

Haustier verloren oder gefunden?

Nicht nur ärgerlich, sondern sehr schmerzlich ist es, wenn ein geliebtes Tier verloren geht. Wer kann Auskunft geben, wo könnte der Liebling gelandet sein? Auf der anderen Seite stehen auch FinderInnen vor Problemen. Wem gehört das ihnen zugelaufene Tier, wo können sie es hinbringen, wer ist zuständig, wenn sich das Tier nicht fangen lässt oder verletzt ist?
In der Stadt Salzburg gilt: Zugelaufene Tiere können täglich kostenlos im Tierheim Salzburg abgeben werden: Mo bis So 9-17 Uhr, Karolingerstraße 13, Tel./ Fax (+43)-662-83 23 22.
Außerhalb der Öffnungszeiten ist für die Bergung und Abholung von verletzten sowie unverletzten Tieren die Berufsfeuerwehr Salzburg zuständig und jederzeit erreichbar unter 8072/0 (nach Auftrag durch die Tierschutzbehörde). BesitzerInnen haben die entstandenen Kosten zu übernehmen. Verloren gegangene Tiere können entweder im Tierheim persönlich oder in der Fundtier-Datenbank gesucht werden.

Fund-Service Schloss Mirabell
Eingang 3, Erdgeschoß
Öffnungszeiten: Mo bis Do 7-30-16 Uhr, Fr 7-30-13 Uhr
Tel. 0662/8072-3580.

Es besteht eine ausgezeichnete Busanbindung sowie Parkmöglichkeit in der Mirabell-Garage.

Hier noch einige sehr hilfreiche Links:
www.stadt-salzburg.at/fundservice
www.fundinfo.at
www.tierheim-salzburg.at
www.fundtiere.salzburg.at
www.tiersuche.at
www.stadtbus.at
www.oebb.at
www.salzburg-airport.com


FundService Stadt Salzburg
FundService Stadt Salzburg

Gabriele Strobl-Schilcher