Info-Abend zur Aufbaustufe Südtiroler Siedlung: Bürger:innen informierten sich über Bebauungsplan

V.l.n.r.: Michael Buttler - Amt für Stadtplanung und Verkehr, Marlene Asamer - BUWOG, Planungsstadträtin Anna Schiester und Architektin Ursula Schneider
Die geplante Neugestaltung der Südtiroler Siedlung in Salzburg schreitet weiter voran. Der Bebauungsplan der Aufbaustufe liegt – seit 23. April 2025 – öffentlich auf. Stellungnahmen und Einwendungen zum Entwurf können noch bis 21. Mai 2025 eingebracht werden. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung im BWS Liefering informierten gestern, 12. Mai, Vertreter:innen der Stadt gemeinsam mit Projektbeteiligten über Inhalte, Ziele und den weiteren Zeitplan. Bereits im Vorfeld wurde umfassend über das Projekt informiert. Dennoch nutzten rund 15 interessierte Bürger:innen die Gelegenheit, beim Info-Abend nochmals direkt mit Verwaltung, Politik und der Projektwerberin in Kontakt zu treten und sich aus erster Hand über den aktuellen Planungsstand zu informieren.
Anwesend waren unter anderem Vertreter:innen der BUWOG als Projektwerberin, die planende Architektin Ursula Schneider (POS architekten ZT gmbh), das Amt für Stadtplanung und Verkehr sowie die ressortzuständige Stadträtin Anna Schiester. Die Bürger:innen konnten sich über den aktuellen Planungsstand informieren und Fragen stellen.
Klares Ziel: leistbarer Wohnraum und hohe Qualität
Mit dem vorliegenden Entwurf soll ein neues Stadtquartier entstehen, das sozialen und ökologischen Anforderungen gleichermaßen gerecht wird. Insgesamt sind 382 Wohnungen geplant, darunter 170 geförderte Wohnungen mit dauerhafter Mietpreisbindung sowie zusätzlich besonders günstige Ersatzwohnungen für bestehende Mieter:innen. Der verbleibende Anteil wird frei finanziert.
Zahlreiche Maßnahmen sollen zur Steigerung der Wohn- und Aufenthaltsqualität beitragen. Der Bebauungsplan der Aufbaustufe verankert unter anderem folgende Elemente:
- Mindestens 4.000 m² Grünfläche, öffentlich zugänglich und nicht unterbaut
- Öffentliche Wegverbindung zwischen Bessarabierstraße und Siebenbürgerstraße
- Büro-, Verkaufs- und Gewerbeflächen, Veranstaltungsräume, Cafe und Kindergarten in der Erdgeschoßzone
- Für den Stadtteil nutzbare Quartiers-Garage mit mindestens 368 PKW-Stellplätzen
- Freihaltung einer Landesstraßenerweiterungsfläche für Rad- und Fußweg, Grünstreifen, Busspur und Haltestelle.
- Teilweise Erhaltung von Bestandbäumen sowie umfangreiche Pflanzmaßnahmen, die mit einer vergleichsweise hohen Grünflächenzahl von 50 zusätzlich abgesichert werden.
Langjähriger Planungsprozess mit klarer Linie
Dem aktuellen Entwurf ging ein mehrjähriger Planungsprozess voraus. Erste konzeptionelle Rahmenbedingungen wurden im April 2022 im Rahmen eines Bürgerdialogs vorgestellt. Es folgten ein städtebaulicher Wettbewerb im November 2022 und ein Architekturwettbewerb, dessen Siegerprojekt im Juni 2023 öffentlich präsentiert wurde. Nach weiteren Abstimmungen konnte im Dezember 2024 der Gemeinderat den Bebauungsplan der Grundstufe beschließen. Damit wurde die Grundlage für die nun vorliegende Aufbaustufe gelegt.
Nachhaltigkeit, Mobilität und Beteiligung im Fokus
Das neue Quartier soll klimaneutral werden – klimaaktiv Standard Gold. Neben großzügigen Grünflächen sind Sharing-Angebote wie Carsharing und Fahrradstationen geplant. Auch im Bereich der Mobilität setzt das Projekt auf kurze Wege und eine umweltfreundliche Erschließung. Gleichzeitig steht die soziale Verantwortung im Mittelpunkt. Bestandsmieter:innen erhalten faire Angebote, die dauerhaft leistbaren Wohnraum sichern sollen.
„Mit dem Bebauungsplan der Aufbaustufe kommt die Neugestaltung der Südtiroler Siedlung jetzt einen entscheidenden Schritt weiter. Durch intensive Verhandlungen ist es gelungen, das Projekt spürbar zu verbessern und mehr für die Allgemeinheit zu erreichen: Es wird deutlich mehr geförderte Wohnungen geben, die Mieter:innen bekommen faire Angebote, und das Quartier soll klimafit und lebenswert werden – ein Angebot für den gesamten Stadtteil. Wenn der Gemeinderat vor dem Sommer die nächsten Beschlüsse fasst, kann noch heuer mit dem Bau begonnen werden“, betonte Planungsstadträtin Anna Schiester im Rahmen der Informationsveranstaltung.
Weitere Schritte
Die nächsten Beschlüsse zum Bebauungsplan sollen noch vor der Sommerpause gefasst werden. Nach erteilter Baugenehmigung wird mit einem raschen Baustart gerechnet. Erste Wohnungen sollen ab 2026 bezugsfertig sein. Der Abschluss des gesamten Projekts ist für 2028 vorgesehen.
Eckdaten zum Projekt:
- Bruttogeschossfläche gesamt: 33.543 m²
- Davon Wohnen: max. 31.543 m²
- Davon Gewerbe: mind. 2.000 m²
- Geplante Gesamtanzahl an Wohnungen: 382, davon 170 geförderte Mietwohnungen mit dauerhafter Mietpreisbindung, sowie besonders günstige Ersatzwohnungen für Bestandsmieter:innen; Rest: frei finanzierte Wohnungen
- Fläche für geförderten Wohnbau: mind. 14.314 m² (Ursprünglich waren nur 8.888 m² geplant, durch Verhandlungen mit der BUWOG gibt es nun 60 % mehr geförderte Wohnungen, obwohl die Dichte nur geringfügig um 8 % erhöht wurde.)
Stellungnahmen und Einwendungen:
Interessierte Bürger:innen können bis 21. Mai 2025 schriftlich Stellungnahmen und Einwendungen zum Bebauungsplan der Aufbaustufe einbringen. Alle relevanten Informationen sind im Bereich Stadtplanung auf der Website der Stadt Salzburg abrufbar.
Tobias Neugebauer