Er schafft mit 75.000 Blumen den weltberühmten Postkarten-Blick
Obergärtner Peter Ebner macht mit seinem Team im Salzburger Mirabellgarten staunen
Der Blick aus dem Mirabellgarten zur Festung Hohensalzburg ist weltweit ein Markenzeichen für die Stadt Salzburg. Und nie wird dieses Motiv so oft fotografiert wie zur Festspielzeit.
Mit 75.000 blühenden Salzburg-Botschaftern machen Obergärtner Peter Ebner und sein 17-köpfiges Team vom städtischen Gartenamt (Ressort Bgm.-Stv. Harry Preuner) Touristen wie Einheimische im Mirabellgarten staunen. „Die perfekt gesetzten Ornamente, die Farbmischungen, die Artenvielfalt und das Barocke – das macht mir Spaß“, sagt Ebner.
Schon Pflanzen-Führung gemacht
Er ist es, der sich die Zusammenstellung der Blütenpracht ebenso aussucht, wie die jeweils dominierende Farbe. „Mich freut’s, nicht nur den Gästen, sondern auch den Einheimischen mit meinen Einfällen einen bleibenden Eindruck und einen angenehmen Aufenthalt im Mirabellgarten zu bereiten.“ Stolz ist der gelernte Gärtnermeister, wenn er auf sein Werk direkt angesprochen wird. „Zuletzt wurde ich etwa von den Fremdenführern gebeten, eine spezielle Pflanzen-Führung zu machen.“
Die Verwirklichung der Barockbeete bei den großen Figurengruppen von Ottavio Mosto rund um den Springbrunnen war ihm ein besonderes Anliegen. Basierend auf Entwürfen der Direktorin der Bundesgärten, DI Brigitte Mang, war Ebner mit der Umsetzung betraut. Pflanzen wie anno dazumal (um 1771) sind heute hier wieder zu erleben: Löwenmaul, Margeriten, Kugelamaranten, Thymian oder Salbei haben mit ihrer Blütenpracht und ihrem Geruch schon die Fürsterzbischöfe entzückt. Direkt vorm Schloss locken dazu 10.000 Rosen mit ihrem Duft und ihrer Blütenpracht.
Regen und Vandalismus schwierig
„Zweimal im Jahr wird ausgepflanzt“, weiß Ebner, dessen Lieblingspflanze die Zitrone ist. Er mag das Mediterrane („da riecht’s durch die Kräter auch noch gut“) und fühlt sich im „Rom des Nordens“, wie Salzburg oft genannt wird, sichtlich wohl.
„Bis auf den vielen Regen, ist es herrlich hier“, lacht der stämmige Pflanzen-Fachmann. Weil der Regen, wenn er heftig wird, Blumen zerstört, müsse genau darauf geachtet werden, wann welche Sorte gepflanzt wird. „Begonien, Tagetes oder Salvien sind ziemlich robust und gut für unser Klima geeignet“, erklärt Ebner. Schwierig zu bewerkstelligen seien hingegen Vandalismus-Attacken: „Wo kriegt man auf einmal Stückzahlen von 3.500 Pflanzen und mehr her, wenn die Ziehsaison schon vorbei ist?“
Daheim gleich in den Garten
Mit seinen 17 MitarbeiterInnen, davon fünf Gärtner, betreut Peter Ebner aber nicht nur die rund 75.000 Pflanzen im Mirabellgarten. Auch Kurgarten, Makartplatz, Sebastiansfriedhof und die Bepflanzung der Franz-Josef-Straße gehören zu seinem Revier. Wie weit seine Leidenschaft für die Pflanzen geht, verdeutlicht sein abschließender, augenzwinkernder Satz: „Übrigens, wenn ich am Abend nach Hause komm’, ist mein erster Weg – erraten! - wieder in den Garten.“
Kurzbiografie Peter Ebner:
geb. am 1. Februar 1969, verheiratet
Gärtnerlehre bei Zmugg in Leopoldskron
Abschluss mit Meisterbrief
Seit 1989 im Mirabellgarten beschäftigt
Seit 2008 verantwortlicher Obergärtner
Kontakt: Tel. 0664/96 70 696
Schupfer, Karl, Mag. (12112)