Städtepartnerschaft Salzburg-Singida feierte 25-Jahre-Jubiläum

24.06.2009

Zu Ehren ihres 1999 verstorbenen Mitbegründers, des Malers Professor Wilhelm Kaufmann, hat die Städtepartnerschaft Salzburg-Singida den "Wilhelm-Kaufmann-Preis für Entwicklungszusammenarbeit" ins Leben gerufen. Jedes Jahr werden zwei Preise verliehen – einer für ein Unternehmen, der andere für eine Privatperson, die sich besonders für diese Städtepartnerschaft engagiert hat. Den Wilhelm-Kaufmann-Preis 09 in der Kategorie Firmen nahm gestern im Marmorsaal des Schlosses Mirabell für das Bankhaus Spängler Dr. Rudolf Oberschneider entgegen. Derzeit entsteht in dem ostafrikanischen Staat das „Upendo Home“. Dieses Heim für Straßenkinder und Waisen sponsern neben Stadt und Land Salzburg zum Großteil Unternehmen und Privatpersonen. Dem Heim ist auch ein Ausbildungszentrum angeschlossen, in dem die Jugendlichen nach der Schule einen Beruf erlernen können. Dieses Teilprojekt hat das Salzburger Bankhaus finanziert.

Als Privatunterstützer wurde Mag. Herwig Viechtbauer ausgezeichnet, der zehn Monate lang im „Upendo Home“ als Heimkoordinator gearbeitet hat. Der Preis wurde jeweils in Form eines Leihbildes von Wilhelm Kaufmann und einer Urkunde durch Johann Padutsch, den Obmann-Stellvertreter der Partnerschaft, überreicht.

Bei der gestrigen Preisverleihung wurde auch das 25-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft gefeiert. Als Gast waren neben Salumu Mohamed Mahadi, Bürgermeister von Singida, auch Amos Maliwa von der tansanischen NGO „Community Initiatives Promotion Trust“ sowie Rehema Vyas von der Regionalverwaltung Singida angereist.

Zum Preis

Der Wilhelm-Kaufmann-Preis wurde erstmals am 18. März 2002 in Salzburg verliehen - dem 101. Geburtstag des bekannten Malers. "Mit dem Preis wollen wir das Engagement von Firmen und Einzelpersonen auszeichnen, die in der Tradition der hehren Ideale meines Vaters stehen", sagte Eva Schröcksnadel, Tochter des Künstlers und gleichzeitig Mitbegründerin der Städtepartnerschaft. Nach ihrem Tod im Dezember 2004 bemüht sich die Städtepartnerschaft, im Sinne von Wilhelm Kaufmann und Eva Schröcksnadel nach dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" die Arbeit weiter zu führen. Seit 1994 gibt es eine Regionalkooperation zwischen dem Land Salzburg und der Region Singida, in der eine Million Menschen leben.

Zur Biographie Wilhelm Kaufmanns

Wilhelm Kaufmann wurde am 18. März 1901 in Salzburg geboren. Nach der Matura besuchte er die Kunstgewerbeschule - heute Akademie für angewandte Kunst - in Wien. 1923/24 arbeitete er als Geselle Anton Faistauers, 1926 war er zusammen mit Anton Kolig und R. C. Andersen an der Herstellung der Gobelins für das Salzburger Festspielhaus beteiligt. Die Jahre zwischen 1938 und 1945 lebte er - wie er es selbst nannte - in "innerer Emigration", zumeist im Pinzgau. Nach dem Krieg betätigte er sich aktiv und mit viel Idealismus am kulturellen Wiederaufbau seiner Heimat. Sobald Reisen wieder möglich waren, besuchte er England, wo er sich als Porträtist schon vor dem Krieg einen Namen gemacht hatte. 1952 wurde Kaufmann als Kunstlehrer an die Westtown School in Pennsylvania berufen. Später übersiedelte er nach Kanada, um dort als Lehrer und freier Maler tätig zu sein. Bei der Rückkehr nach Europa lernte er Albert Schweitzer kennen, der ihn 1962 in sein Urwaldspital in Lambarene/Gabun einlud. Auf drei Perioden reichen Schaffens in Lambarene folgten weitere Reisen nach Afrika. 1984 war Kaufmann Mitbegründer der Städtepartnerschaft zwischen Salzburg und Singida. Er starb 1999.

Kontakt:
0 662/827 813-3
www.tanzania.at
singida@tanzania.at

25 Jahre Städtepartnerschaft Salzburg-Singida
25 Jahre Städtepartnerschaft Salzburg-Singida
Im Marmorsaal wurden gestern die Wilhelm-Kaufmann-Preise an Dr. Rudolf Oberschneider (ganz l.) und Mag. Herwig Viechtbauer (2. Reihe, ganz r.) übergeben. Aus Tansania angereist waren Amos Maliwa, Bürgermeister Salamu Mahadi und Rehema Vyas (vorne).

Möseneder, Sabine (12111)