Ingeborg Bachmann-Schwerpunkt im Literaturhaus Salzburg
Das Frauenbüro der Stadt Salzburg widmet Ingeborg Bachmann (1926-1973), einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts, in den nächsten Wochen im Salzburger Literaturhaus eine kleine Schwerpunktreihe. Schon morgen lässt sich dort bei der „Langen Hörspielnacht“ ihr erstes Hörspiel „Ein Geschäft mit Träumen“ miterleben (Fr, 28. Februar, ab 19 Uhr). Im Mittelpunkt des sozialkritischen Werks aus dem Jahr 1952 stehen die gekauften Träume eines kleinen Büroangestellten, der eine ungeheuerliche Kränkung erfahren hat und im Traum Entschädigung sucht. Am So, 8. März folgt um 11 Uhr die Bachmann-Lyrik-Matinée zum Internationalen Frauentag mit Sabine Gruber, Nadja Küchenmeister und Bettina Rossbacher. „Ingeborg Bachmann – Bilder, Texte, Indiskretionen" ist der Titel des „Literaturfrühstück Spezial“ mit Barbara Agnes, Uta Degner und Christa Gürtler am Do, 19. März um 10.30 Uhr. Und last but not least steht als Finissage der Bachmann-Fotoschau „Ich habe hier leben gelernt“ auf dem Programm. Irene Fußl und Arturo Larcati stellen Ingeborg Bachmanns Sicht auf Rom vor, Christine Winter liest ausgewählte Texte (Fr, 3. April, 19.30 Uhr)
Graphic Novel gratis zum Mitnehmen
Zum Mitnehmen liegt im Literaturhaus und im Frauenbüro im Schloss Mirabell gratis die Biographie Bachmanns als Graphic Novel auf. Auf vier Seiten gibt sie, gezeichnet von Ari Ban, das Leben der berühmten Schriftstellerin im Zeitraffer wieder. Eine literarische Form, die vor allem junge Leute anspricht und sich auch für die Verwendung im Schulunterricht gut eignet.
„Es ehrt und freut uns, diese große Tochter Österreichs in Salzburg erstmals so zu präsentieren. Rund um die großartigen Porträts ist ein inhaltsreiches Rahmenprogramm entstanden, das Person und Werk einem breiten Publikum zugänglich macht, abseits der hohen Germanistik“, freut sich Stadträtin Anja Hagenauer, ressortzuständig für Frauen.
„Ingeborg Bachmann ist nicht nur ein großes literarisches Vorbild. Mit ihrem selbstbestimmten Leben, ihrer Eigenwilligkeit und ihrer Abenteuerlust ist sie auch als Frau für uns ein wichtiges Role Model“, sagt Alexandra Schmidt vom Team Vielfalt/Frauen der Stadt Salzburg.
Bachmann-Fotoschau noch bis 3. April
Noch bis 3. April ist im Literaturhaus die Bachmann-Fotoausstellung mit Fotos von Heinz Bachmann zu sehen. Bachmann, der Bruder von Ingeborg Bachmann, hielt zu seiner berühmten Schwester stets Kontakt. Zu Ostern 1962 besuchte er mit den Eltern Ingeborg und Max Frisch in Rom. Während dieses Besuches fotografierte er sie an mehreren Plätzen mit seinem neuen Fotoapparat, der ebenso wie eine Auswahl der römischen Bachmann-Porträts erstmals in dieser Auswahl zu sehen ist.
Am Literaturarchiv Salzburg entsteht derzeit die Salzburger Edition der Werke und Briefe Ingeborg Bachmanns.
Sabine Möseneder