Umbau und Erweiterung Recyclinghof Maxglan

Baudirektor Alexander Schrank, Baustadträtin Martina Berthold, Vizebürgermeister Bernhard Auinger und Jürgen Wulff-Gegenbaur (Abfallservice) präsentieren die Pläne zur Erweiterung des Recyclinghofes in Maxglan. Foto: Wildbild
Rund 130.000 Kundenkontakte und 12.000 Tonnen Abfall pro Jahr: Der Recyclinghof der Stadt Salzburg in Maxglan gehört zu den meist frequentierten und beliebtesten Serviceeinrichtungen der Stadt. Auf 4.000 m² können die Salzburger:innen knapp 60 verschiedene, vorsortierte Abfallarten – von Alteisen bis Sperrabfall – zum Teil kostenpflichtig abgeben. Und immer mehr Salzburger:innen nutzen den Recyclinghof, um ihren Müll fachgerecht entsorgen zu lassen. Das Verkehrsaufkommen steigt und es ist notwendig, die Verkehrsströme zu entflechten sowie die Kapazitäten zu erhöhen.
Zusätzlich machen neue gesetzliche Vorgaben und Rahmenbedingen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene - Lagerung und den Transport von Abfällen betreffend - den Ausbau und die Verbesserung der Infrastruktur des Recyclinghofes Maxglan notwendig.
„Mit dem umgebauten und sanierten Recyclinghof werden die Salzburger:innen sehr viel Freude haben. Das österreichweite Vorzeigeprojekt wird auf dem neuesten Stand der Technik sein und die Menschen bei der Müllentsorgung begleiten.
Der Umbau bzw. die Erweiterung des Recyclinghofs ist enorm wichtig für die Abfallwirtschaft in der Stadt Salzburg. Gerade was die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz betreffen, wollen und müssen wir als Kommune mit gutem Beispiel vorangehen und das machen wir mit dem Umbau bzw. der Erweiterung des bestehenden Recyclinghofs. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind uns sehr wichtig, dafür nehmen wir auch gerne viel Geld in die Hand“, betont Vizebürgermeister Bernhard Auinger, zuständig für die Abfallwirtschaft in der Stadt Salzburg.
Baustadträtin Martina Berthold macht sich bei allen Bauprojekten für den Klimaschutz stark: „Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, die Erderwärmung einzubremsen. Der zentralen Frage der Energieversorgung stellen wir uns daher sehr offensiv. Nachdem beim Neubau des benachbarten Wirtschaftshofes ein Gründach und eine PV-Anlage errichtet wurden, kombinieren wir nun beides. Das Dach des neuen Recylinghofes wird begrünt und wird die bisher größte städtische PV-Anlage tragen. Damit schaffen wir beides: Artenvielfalt stärken und Klima schützen.“
Recyclinghof Maxglan 2023 – Das Projekt
Zusätzliche Fläche
Sämtliche Aufbauten, Dächer und Rampen des bestehenden Recyclinghofes werden abgerissen. Die Fläche des Recyclinghofes wird von den bestehenden 4.000 m² auf 6.000 m² innerhalb des bestehenden Teils des Geländes – im direkten Einfahrtsbereich zum Recyclinghof sowie ein Teil des bestehenden Immissionsschutzstreifens im südöstlichen Bereich - erweitert.
Überdachung – Begrünung und Photovoltaikanlage
Der gesamte Container- und Lagerbereich wird überdacht, so wird die gesetzeskonforme Lagerung der Altstoffe gewährleistet. Die Neugestaltung der Überdachungsbereiche verbessert auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter und die „Aufenthaltsqualität“ der Kund:innen. Die Dachflächen werden begrünt und erhalten ein Soloargründach mit 126 Kilowatt-Peak. Zusätzlich reduziert eine schallisolierende Dachunterschicht die Lärmentwicklung. Die Lärmschutzwände entlang der Teisenberggasse werden auf 5,50 Meter erhöht und entlang des eingeschossigen Gebäudes ergänzt.
Betriebsabläufe optimieren - Neue Verkehrsführung
Die Betriebsabläufe werden durch ein neues Lager- und Logistikkonzept optimiert. Die Sammlung der Abfälle wird künftig geteilt. Der vordere Bereich - für kostenfrei zu entsorgenden Abfall - wird ohne Einfahrtsticket und Ausfahrtsschranken zu befahren sein. Im hinteren, kostenpflichtigen Bereich, muss ein Ticket gelöst werden, nach Abgabe und Bezahlung erfolgt die Ausfahrt nur über einen Ausfahrtsschranken. Durch diese Trennung können künftig 16 Fahrzeuge – anstelle von derzeit acht Fahrzeugen – den Recyclinghof gleichzeitig nutzen, eine Verdopplung der bisherigen Kapazität.
Durch die Anschaffung eines Walzenverdichters, der die Containerkapazitäten verdreifacht, können künftig Containerabfuhren reduziert und somit Treibstoff gespart werden.
Zudem werden die Verkehrsströme entzerrt und somit die Sicherheit erhöht. Der Stapler- und LKW-Verkehr wird räumlich von den Fahr- und Aufenthaltsbereichen der Kund:innen getrennt. Diese Bereiche werden entsprechend markiert. Es stehen künftig ein Fahrstreifen und zwei Haltestreifen zur Verfügung.
Alle bestehenden Einfahrten auf das Betriebsgelände werden in Zukunft genutzt. Der betriebsinterne Verkehr sowie externe Partner sollen über die Teisenberggasse zu– und abfahren. Eine weitere Ausfahrt, die sich ebenfalls in der Teisenberggasse – direkt beim Recyclinghof befindet - wird künftig für sämtliche Containerabfahrten genutzt werden. Der Kundenverkehr soll wie bisher über die Hauptein- und -ausfahrt an der Siezenheimer Straße erfolgen.
Verbesserte Kund:inneninformation
Ein 9 m² großer Infoscreen im Einfahrtsbereich des Recyclinghofes informiert künftig Kund:innen über richtiges Mülltrennen und gibt Recyclingtipps für den Alltag. Im Reuse-Bereich, zwischen kostenloser und kostenpflichtiger Abfallabgabe, wird es auch eine neue „Informationsquelle“ geben. Via Monitor werden Filme gezeigt werden, die über die Weiterverarbeitung der gesammelten Stoffe informieren.
Sperre und provisorischer Recyclinghof
Am 7. Juni starten die Arbeiten für den Umbau des Recyclinghofs. Während der Bauarbeiten steht den Salzburger:innen ein „Ersatz-Recyclinghof“ am südwestlichen Teil des bestehenden Betriebsgeländes zur Verfügung. Für den Abbau und Übersiedlung der Container wird der Recyclinghof vom 7. Juni bis einschließlich 9. Juni geschlossen. In diesem Zeitraum ist die Abgabe von Abfall nicht möglich. Ab 10. Juni steht der „Ersatz-Recyclinghof“ für alle Salzburger:innen zur Verfügung.
Die Verkehrsführung sieht die Zufahrt über die Teisenberggasse von der Siezenheimer Straße kommend und die Abfahrt über die Reithofferstraße Richtung Siezenheimer Straße oder Michael-Walz-Gasse vor.
Der Baustellen- und Betriebsverkehr wird über die Hauptzufahrt Siezenheimer Straße 20 geleitet. Ein entsprechendes Verkehrsleitsystem wird eingerichtet.
Die Öffnungszeiten bleiben unverändert von Montag bis Freitag 7 bis 18 Uhr und Samstag von 7 bis 14 Uhr.
Neubau Recyclinghof Maxglan:
Bauherr: Stadt Salzburg Immobilien GmbH (SIG)
Projektmanagement: SPIRK + Partner Ingenieur GmbH
Örtl. Bauaufsicht: Sabag Gmbh
Architekt: DI JohannesSchallhammer
Generalunternehmer: ARGE Hartlbau & RHZ
Projektkosten SIG: 5,4 Mio Euro
Baubeginn: 7. Juni 2022
- Übersiedelung Provisorium 7. bis 9. Juni 2022 Sperre des Recyclinghofes – keine Abgabe möglich
- Inbetriebnahme Provisorium ab 10. Juni
- Start der Abbrucharbeiten ab 13. Juni
- Fertigstellung voraussichtlich 31. Jänner 2023
Eva Kuchner-Philipp