Bauvorhaben der Stadt Salzburg 2021

Donnerstag, 04.02.2021
Stadträtin Berthold: Verantwortung für Infrastruktur - 52 Mio. Euro an Investitionen
St. Sebastianskirche

Die Bauabteilung der Stadt und die Stadt Salzburg Immobiliengesellschaft (SIG) werden 2021 über 50 Bauprojekte umsetzen. Damit sorgt die Stadt nicht nur für funktionierende und erneuerte Infrastruktur, sondern auch für wichtige wirtschaftliche Impulse.

„Unsere Verantwortung für eine gute Infrastruktur in der Stadt Salzburg geben wir auch in Covid-Zeiten nicht an der Garderobe ab, sondern sind für die Menschen in Salzburg und für die Bauwirtschaft wichtige Partner*innen in Krisenzeiten. Daher treiben wir viele Bauprojekte engagiert voran. Im Hochbau und im Tiefbau investiert die Stadt im heurigen Jahr insgesamt über 52 Millionen Euro“, informiert Stadträtin Martina Berthold.

Um diese Herausforderungen für die Landeshauptstadt zu meistern, braucht es ein ent-sprechendes Team an Expert*innen, die von der Kanalsanierung bis zum Dachausbau alle anfallenden Aufgaben zuverlässig planen und umsetzen können.

 „Die 650 Mitarbeiter in der Magistratsabteilung 6, dem Bauwesen der Stadt Salzburg und in der Stadt Salzburg Immobilien GmbH werden auch 2021 wieder das machen, was sie am besten können: Die Infrastruktur der Stadtgemeinde Salzburg im Hochbau und Tiefbau auch in Zeiten der Krise sanieren, instand halten und erneuern. Mit großem Engagement, verantwortungsbewusst und zum Wohle der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Besucherinnen und Besucher unserer wundervollen Stadt“, erklärt Baudirektor Schrank.

Große Bauprojekte 2021

Stadträtin Berthold und Baudirektor Schrank greifen aus dem umfangreichen Bauprogramm für das Jahr 2021 vier zentrale Vorhaben heraus. „Zukunftsherausforderung Nummer eins ist der Klimaschutz. Daher werden alle Projektplanungen auf ihre Klimagerechtigkeit hin überprüft. Denn in unserer Stadt ist jeder, wirklich jeder Schritt für den Schutz unseres Klimas notwendig“, erläutert Berthold ihre Schwerpunkte.

Bildungsbauten:

Ein besonderes Augenmerk liegt auch heuer wieder auf der Sanierung von Bildungs-einrichtungen in der Stadt Salzburg. In einigen Kindergärten, Volksschulen und Mittelschulen werden thermische Sanierungen, der Einbau von Photovoltaikanlagen, Fassadenbegrünungen und Erneuerungen der Sanitäranlagen durchgeführt. Die Bauprojekte werden dabei hauptsächlich in den Sommerferien umgesetzt, um den Schulbetrieb bzw. die Betreuung nicht zu stören. Aus der Einschränkung der Bauzeit ergibt sich für einige Projekte eine Umsetzung in mehreren Bauphasen und über mehrere Jahre.

Die fünf größten Sanierungsprojekte, die sich über jeweils ein bis drei Sommer erstrecken, belaufen sich auf insgesamt 11,36 Millionen Euro:

Kindergarten Abfalter: Nach der thermischen Sanierung und der Begrünung von Dachflächen im Jahr 2020 werden im heurigen Sommer die Innenräume im Erdgeschoß saniert. In der Volksschulen Aigen wird die Ostfassade thermisch saniert. Bereits fertig sind die Sanierung der übrigen Fassadenteile, die Begrünung des Turnsaaldaches und die Photovoltaik-Anlage auf dem Mitteltrakt.

In der Volksschule Leopoldskron werden die Sanitärbereiche und - im Zuge der thermischen Sanierung - die gesamte Fassadenkonstruktion inklusive Fenster saniert sowie die Dachkonstruktion aufgedämmt.

Bei der Volksschule/Mittelschule Liefering II werden im Zuge der thermischen Sanierung die WC-Sanierung fertig gestellt, die Fassadenkonstruktion und das Turnsaaldach verbessert. Auch in der Volksschule/Mittelschule Taxham wurden bereits erste Arbeiten im Jahr 2020 umgesetzt und abgeschlossen. In Etappen werden bis ins Jahr 2023 Fassaden und Dachflächen saniert und eine Photovoltaik-Anlage installiert.

St. Sebastian:

Was nicht alle wissen: Die Stadt ist für den Erhalt von mehreren Kirchen auf Stadtgebiet verantwortlich. Neben den Kirchen St. Erhard (Nonntal), St. Blasius (Bürgerspitalkirche), der Schlosskirche Mirabell, der Kirche im ehemaligen Senior*innenwohnhaus Nonntal und der Kapelle im Schloss Hellbrunn ist die Stadt auch Eigentümerin der Kirche St. Sebastian. Heuer werden Dach und Fassade dieser Kirche in der Linzergasse renoviert. Baubeginn ist im Frühjahr 2021, die Kosten sind mit 1,025 Millionen Euro budgetiert. Am Friedhof St. Sebastian (ebenfalls im Stadteigentum) wird bis ins kommende Jahr das Dach des Mausoleums saniert. Dafür sind 122.000 Euro veranschlagt.

Kajetanerplatz:

Nach intensiven Diskussionen, Abstimmungen und Planungen beginnen im März nun endlich die Arbeiten am Kajetanerplatz, dem Eintrittstor der Altstadt im Süden. In der Mitte des Platzes wird ein neuer abkühlender Brunnen mit 120 steuerbaren Bodendüsen errichtet und drei bogenförmige Granit-Sitzbänke aufgestellt. Der alte Trude-Hillinger-Brunnen wird als Marktsäule mit Trinkwasserspender neu aufgebaut. Zusätzlich wird eine barrierefreie Trinkwasserstelle errichtet und der Platz barrierefrei gestaltet. Als neue Oberfläche wurde Splittmastixasphalt gewählt. Die Polleranlage wird an den östlichen Rand des Platzes verlegt, um den Verkehr weiter zu beruhigen. Außerdem werden drei zusätzliche Bäume gepflanzt und neue Radabstellplätze errichtet. Der Platz wird durch das Mehr an Bäumen, Wasser und Sitzgelegenheiten attraktiver - für das Mikroklima, insbesondere an heißen Tagen, wird die Neugestaltung eine spürbare Verbesserung bringen. Die Gesamtkosten betragen 2,7 Millionen Euro.

Liefering - Kanalerneuerung Lehenau Süd:

Ein wichtiges Infrastrukturprojekt im Stadtteil Liefering wird ab März 2021 bis September 2022 umgesetzt. Knapp über 1,2 Kilometer des zwischen 1950 und 1970 errichteten Kanals werden östlich der Münchner Bundesstraße – im Bereich zwischen Peilsteinerstraße und Stauffeneggstraße – erneuert. Die Kosten dafür betragen 2,1 Millionen Euro, für die danach notwendige Straßensanierung wurden 350.000 eingeplant.

„Gerade bei langen Bauprojekten ist mir die umfassende, gute Information der Anrainer*innen sehr wichtig. Daher wird über Flugzettel, A-Ständer und Presseaussendungen über die geplanten Baumaßnahmen und Zeitpläne informiert“, betont Stadträtin Berthold die Wichtigkeit der Informationsarbeit. „Zusätzlich wird noch ein Baustellen-Newsletter eingerichtet, der regelmäßig über den Baufortschritt informieren wird.“

Weitere Bauprojekte im Überblick

Hochbau:

Im Bildungsbau werden neben den bereits genannten Schwerpunkten im Schulbereich noch kleinere Sanierungen in den Volksschulen Herrnau, Itzling, Josefiau, Maxglan II und Mülln sowie der Mittelschule Maxglan und im Campus Mirabell durchgeführt. Dabei werden beispielsweise Dächer, Kanal, Fenster oder der Brandschutz erneuert.

Bei den Senior*innenwohnhäusern der Stadt steht nach der thermischen Sanierung und der Erneuerung des Brandschutzes die Fertigstellung der Innenraumsanierung inkl. neuer Möblierung im Haus III in Itzling auf dem Programm. Eine Übergabe an die Nutzerin, das Magistratsamt 3/04 Senioreneinrichtungen, ist bereits im Frühling geplant.

Der Sport wird heuer durch die neue Außenanlage des Sportzentrums Nord bereichert. Im Frühling erfolgt der Spatenstich für die Erneuerung und Erweiterung der Sport- und Freizeitflächen. Leichtathletik, Fußball, Beach-Volleyball und Bewegungsflächen (u.a. für Slackline, Bouldern, Parcours) werden ganzjährig nicht nur für den organisierten Sport in den Vereinen, sondern für alle Salzburger*innen zur Verfügung stehen.

Stark aufgewertet wird auch das Freizeitvergnügen im Volksgarten. Neben der Attraktivierung der Sport- und Spielflächen werden schon ab kommender Woche zwei neue Holzpavillons mit Gründächern errichtet.

Zwei Sanierungsprojekte der historischen Wehrmauern werden 2021 fertiggestellt. Im Frühjahr werden die 2020 begonnen Arbeiten an der „Katze“ fortgesetzt und in der zweiten Jahreshälfte 2021 die Arbeiten an der „Bürgerwehr“ aufgenommen.

Abgeschlossen werden in Kürze die Sanierung Rathaus-Daches und die Brandschutzmaßnahmen im Schloss Mirabell.

Gesamt stehen für die Hochbauprojekte 2021 (inklusive SIG) rund 36 Millionen Euro zur Verfügung.

Tiefbau:

Neben dem bereits beschriebenem Projekt in Liefering stehen weitere Kanalbauprojekte an: Am Graf-Zeppelin-Platz in Taxham werden bis April 2021 zusammen mit der Straßensanierung auch 130 Laufmeter Hauptkanal in offener Grabung erneuert. Im Andräviertel werden die im Vorjahr begonnen Arbeiten in der Auerspergstraße und Rupertgasse bis Ende des Jahres finalisiert, 690 Laufmeter Hauptkanal werden erneuert. Und ab voraussichtlich September 2021 bis Oktober 2022 erfolgt in Herrnau Nord die Erneuerung von ca. 420 Laufmeter Hauptkanal in offener Grabung. Im Zuge dieser Kanalbauprojekte der Stadt wird auch die Salzburg AG ihre Leitungen (Fernwärme, Strom, Wasser, Telekommunikation) erneuern.

Im Straßen- und Brückenbau wird die Sanierung der Clemens-Holzmeister-Stiege hinter dem Festspielhaus heuer abgeschlossen und bringt dann wieder Sicherheit für viele Jahre. Zudem reduziert die neue LED-Beleuchtung im Handlauf den Energieaufwand und das Streulicht beträchtlich, was Natur und Klima zu Gute kommt. Derzeit wird auch bereits eine Fischtreppe bei der Einmündung des Gersbachs in die Salzach (Volksgarten) errichtet.

Auf dem Programm steht auch die Sanierung des unteren Teils der Stützmauer auf den Stefan-Zweig-Weg (Kapuzinerberg), um Steinschlag auf private Gärten zu verhindern.

Von den zahlreichen Gehsteigsanierungen und -neubauten werden hier exemplarisch zwei herausgegriffen: Die beidseitige Verbreiterung der Gehwege in der Moosstraße zwischen Sinnhubstraße und Gorianstraße, sowie der naturnahe, geschotterte Gehweg in der Theodostraße zum Landschaftsschutzgebiet Salzachsee hin.

Nach Leitungseinbauten werden heuer noch folgende Straßensanierungen bzw. -instandsetzungen realisiert: Von der Staatsbrücke bis zum Franz-Josef-Kai am Ferdinand-Hanuschplatz, der zweite Abschnitt in der Ganshofstraße zur Willibald-Hauthaler-Straße und in der Gaswerkgasse, von Hausnummer 18 bis zur Ignaz-Harrer-Straße. In Liefering wird die General-Keyes-Straße bis zur Stauffeneggstraße inklusive der Gehsteige saniert und die Beleuchtung erneuert. In Maxglan werden die Maxglaner Hauptstraße im Bereich Glanbrücke, der Kräutlerweg von der Kendlerstraße bis zur Glanbrücke und die Pillweinweinstraße von der Schwedenstraße bis zur Sebastian-Stöller-Straße saniert.

Beim Radwegebau stechen zwei Projekte heraus: Zum einen der beidseitige Geh- und Radweg in der Münchner Bundesstraße und zum anderen die Geh- und Radwegbrücke über den Alterbach, die die bestehende schmale Holzbrücke an der Salzach (Salzburg Nord) ersetzen wird.

Gesamt stehen im Tiefbau für Straßen, Gehsteige, Radwege, Brücken sowie Kanalsanierungen rund 16 Millionen Euro zur Verfügung.

Stefan Tschandl