Haus der Natur: Erweiterung und Modernisierungsschub
Experimentarium & Science-Center im neuen Haus geplant
Ein in Österreich einmaliges Experimentarium & Science-Center soll das Haus der Natur nach seiner Erweiterung erhalten. Dies teilte Direktor Eberhard Stüber mit, als Freitag, 16.Juni 2006, das Siegerprojekt des geladenen Architektenwettbewerbs „Erweiterung Haus der Natur“ vorgestellt wurde. Der Salzburger Architekt Fritz Lorenz verband nach Ansicht der Jury am besten den Altbestand, das von Fischer von Erlach entworfene Kloster, mit dem Bau der 60erJahre, der durch den Auszug des Museums C.A. freigeworden ist. Baubeginn ist Frühjahr 2007, die Eröffnung erfolgt 2008.
Sechs Millionen für Erweiterung
„Das Haus der Natur am Museumsplatz in Salzburg ist außerhalb der Stadt Wien das erfolgreichste naturhistorische Museum Österreichs“, erklärte Bürgermeister Heinz Schaden, „diesem Anspruch entsprechend und um eine Weiterentwicklung des Hauses zu gewährleisten, haben Stadt und Land eine Erweiterung um das frühere SMCA-Gebäude und eine bauliche Erneuerung und Modernisierung beschlossen.“ Dabei sollte insbesondere die derzeit unzureichende Eingangs-Situation verbessert und eine funktionale und gestalterische „Verklammerung“ zwischen bisherigem Haus der Natur und dem Gebäude des altem Museums Carolino Augusteum erreicht werden. Für die Gesamtmodernisierung stellen Stadt und Land sechs Millionen Euro zur Verfügung, 3,3 davon fließen in den Erweiterungsbau mit 50 Prozent zusätzlicher Fläche.
Begehbare Skulptur als Eingangsbereich
Lorenz setzt der denkmalgeschützten Bausubstanz angesichts der funktionalen Notwendigkeit einer neu zu schaffenden Zugangssituation im Bereich des Vorplatzes einen eigenständigen organischer Körper vor, der mit seinen skulpturartigen, biomorphen An- und Einbindungen ein Spannungsfeld zwischen historischem Bestand und räumlicher Umgebung schafft. Besondere Anerkennung fand das Projekt auch durch ein „gläsernes Stiegenhaus“, das sozusagen als Gelenk Alt- und Neubestand verbindet.
Platznot hat ein Ende
„Ich bin sehr glücklich“, meinte Stüber. Endlich habe die Platznot ein Ende. Das Haus werde nun behindertengerecht samt Besucherlift erschlossen, die neue Eingangssituation verkürze drastisch die Wartezeiten, ein Verkaufsshop und einen größere Cafeteria können nun ebenso untergebracht werden wie ansprechende Ausruh-Zonen für die Besucher. Vor allem aber freue es ihn, dass nun die Möglichkeiten für neue Wege der Museumspädagogik und großzügigere Sonderschauen gegeben seien.
Ein Spezialprojekt, das allerdings eigens finanziert werden muss, ist ein in Österreich einmaliges Experimentarium & Science-Center, das durch modernste Animation und Interaktion vor allem die Lustauf Technik, Physik und Experimente fördern soll. Stüber will das zwei Millionen Euro teure Projekt schrittweise installieren. „Wir bauen dabei auch auf eine Kooperation mit der Industrie, die angesichts des Nachwuchsmangels in manchen Sparten bereits großes Interesse an dem Center gezeigt hat“, berichtet Gerhard Buchleitner, Vorsitzender des Museumskuratoriums.

Auf Händen getragen: Kuratoriumsvorsitzender Buchleitner, Bürgermeister Schaden und Direktor Stüber freuen sich über den Siegerentwurf des Salzburger Architekten Lorenz (v.r.n.l)
Niedl, Stefanie (19365)