Partnergewalt „sichtbar“ machen

„StoP-Projekt“ auf Parkbänken in Lehen
Donnerstag, 30.06.2022

18 Frauen wurden alleine heuer in Österreich von ihnen nahestehenden (Ex)-Partnern oder Familienmitgliedern getötet (Quelle: Autonome Frauenhäuser). Diese traurige Statistik zeigt, dass Partnergewalt hierzulande leider immer noch ein Problem ist. Das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ setzt den Fokus auf aktive Nachbarschaftsarbeit um Gewalt an Frauen zu verhindern. Mit bekannten Testimonials wurde auf zahlreichen Plakaten in und um Lehen darauf aufmerksam gemacht. Der kreativste Clou: Plaketten auf Parkbänken.

Sprechstunden, Stammtische, Sensibilisierung
„Der zentrale Ansatz von StoP ist es, die Nachbarschaft aktiv miteinzubeziehen und die Menschen zu sensibilisieren, bei Gewalt im eigenen Umfeld nicht wegzusehen. Seit Dezember finden regelmäßige Frauentische statt und seit Juni findet jeden 1. Donnerstag im Monat eine kostenlose Sprechstunde des Gewaltschutzzentrums für von Gewalt Betroffene statt“, erklärt StoP-Initiatorin Andrea Hohenwarter vom BWS Lehen.

Teil von #gewaltfreiestadt
„Das StoP-Projekt ist ein wichtiger Baustein der ‚gewaltfreien Stadt Salzburg‘. Ich bin sehr stolz, dass Salzburg hier eine der ersten Kommunen ist, die das Projekt aktiv betreibt. Denn so wird die Lücke zwischen Gewaltschutz und Gemeinwesen optimal geschlossen“, ist Sozialstadträtin Anja Hagenauer überzeugt.

Plaketten mit QR-Code auf zehn Parkbänken in Lehen
Unterstützung bekommt die Initiative auch von Vize-Bürgermeisterin Barbara Unterkofler. Die Mitarbeiter:innen der Stadtgärten haben zehn Parkbänke in Lehen mit einer Plakette versehen. „Mittels QR-Code kommen interessierte Passant:innen auf die StoP-Seite und können sich so direkt Hilfe holen oder sich zu Partnergewalt informieren. Das ist eine niederschwellige Methode, im öffentlichen Raum Aufmerksamkeit für dieses Thema zu generieren und ich unterstütze das selbstverständlich gerne“, so Unterkofler.

Christine Schrattenecker